Kritik aus Brüssel EU-Kommission wirft Google Wettbewerbsverstoß bei Online-Werbung vor

EU-Kommission wirft Google Wettbewerbsverstoß bei Online-Werbung vor
Die EU-Kommision wirft Google einen Wettbewerbsverstoß im Bereich der Online-Werbung vor 
Die EU-Kommission hat bekannt gegeben, dass sie dem Unternehmen Google einen Wettbewerbsverstoß im Bereich der Online-Werbung vorwerfen. Nun werden potentielle Verstöße genauer untersucht. Google hat bereits Widerstand signalisiert. 

Die Brüsseler Wettbewerbswächter haben Google ins Fadenkreuz genommen und untersuchen potenzielle Verstöße im Online-Werbemarkt. Wie am Mittwoch von der EU-Kommission bekanntgegeben wurde, geht man vorerst davon aus, dass das US-Unternehmen seine dominante Marktposition "mindestens seit 2014" missbräuchlich ausgenutzt hat. Als Konsequenz könnte Google dazu gezwungen werden, einen Teil seiner Dienste abzustoßen, so die Forderung der Kommission. Google hat bereits Widerstand signalisiert.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zeigte sich in Brüssel "besorgt, dass Google den Wettbewerb in der Branche für Online-Werbung verzerrt haben könnte, der auch als Adtech bekannt ist". Adtech umfasst Software-Lösungen, die bei der Gestaltung von Marketing- und Werbekampagnen zum Einsatz kommen. Die Vorwürfe der Brüsseler Behörden gegen Google lauten, dass konkurrierende Anbieter bewusst benachteiligt worden seien.

Online-Werbung stellt den Kern der Einnahmen für Google dar, welches neben dem gleichnamigen Suchdienst auch die Videoplattform YouTube und das Handy-Betriebssystem Android betreibt. Zu den Angeboten des Konzerns gehören beispielsweise Google Ads, ein Service für den Kauf von Werbung, sowie die Werbebörse AdX.

Google weist die Kritik der EU-Kommision zurück

Die Kritik aus Brüssel wurde von Google jedoch energisch zurückgewiesen. "Wir stimmen nicht mit den Ansichten der EU-Kommission überein und werden entsprechend reagieren", hieß es in einer Stellungnahme des in Mountain View, Kalifornien, ansässigen Konzerns. Google führt weiter aus, dass die EU-Untersuchung lediglich einen winzigen Teil der Online-Werbetechnologien betrifft und inhaltlich "nicht neu" sei.

Dies lässt auf einen möglichen Rechtsstreit hindeuten und könnte im Extremfall zu einer neuen Geldstrafe gegen Google führen. Die EU-Kommission hat seit 2017 bereits dreimal Strafen gegen das Unternehmen verhängt, die zusammen auf acht Milliarden Euro anwachsen.

AFP

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