Wenn man mal ehrlich ist, dann haben eigentlich alle Kriege der Weltgeschichte einen gemeinsamen Nenner: Es waren Männer, die sie angezettelt haben. Machtgeile Männer, gewaltlüsterne Männer, eifersüchtige Männer, größenwahnsinnige Männer, in ihrer Männlichkeit verletzte Männer. Aus welchem Grund Putin den Krieg in der Ukraine angefangen hat, bleibt nach wie vor schleierhaft, aber dass er sich gerne als ultramaskulinen Mann inszeniert, der mit Bären kämpft und einen schwarzen Gürtel hat, das wissen wir mittlerweile. Was dem ganzen internationalen Miteinander daher gut tun würde: Etwas weniger Männlichkeit. Und genau da setzt Außenministerin Annalena Baerbock an, die sich zu einer sogenannten feministischen Außenpolitik bekannt hat.
In Folge 248 von "heute wichtig" erklärt die Politikwissenschaftlerin, Aktivistin und Autorin Kristina Lunz, was es damit auf sich hat. Sie sagt, im Zentrum stehe vor allem Abrüstung: "Patriarchat bedeutet auch die Normalisierung und Straflosigkeit von männlicher Gewalt. Und Gewalt wird am effizientesten durch Waffen ausgeübt. Deswegen haben Feministinnen Waffenabrüstung in der Außenpolitik für sich als Hauptziel erkannt, weil nur so Gesellschaften stabiler und sicherer aufgebaut werden können." Außerdem ist sie der Überzeugung, dass wir es nicht schaffen werden, Kriege langfristig zu beenden "mit der Gewalt und den Waffen, die sie verursachen." Feministische Außenpolitik bedeute eine bessere Welt für alle Menschen, allerdings sei es bis dahin noch ein weiter Weg.

Podcast "heute wichtig"
Klar, meinungsstark, auf die 12: "heute wichtig" ist nicht nur ein Nachrichten-Podcast. Wir setzen Themen und stoßen Debatten an – mit Haltung und auch mal unbequem. Dafür sprechen Host Michel Abdollahi und sein Team aus stern- und RTL-Reporter:innen mit den spannendsten Menschen aus Politik, Gesellschaft und Unterhaltung. Sie lassen alle Stimmen zu Wort kommen, die leisen und die lauten. Wer "heute wichtig" hört, startet informiert in den Tag und kann fundiert mitreden.
Fast vier Millionen Deutsche waren noch nie im Internet
Würden Sie heute noch einen Weg ohne Google Maps finden, ohne Internet eine Zugfahrt buchen können oder wissen, was Gelotophobie ist, ohne es auf Wikipedia nachzugucken (die Angst davor, ausgelacht zu werden)? Nein? Was für die allermeisten Menschen vollkommen selbstverständlich scheint, ist für fast vier Millionen Menschen in Deutschland Terra Incognita.
Denn sechs Prozent der Bundesbürger:innen zwischen 16 und 74 Jahren waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts noch nie im Internet, das sind rund 3,8 Millionen Menschen. Bei den Ü65-Jährigen ist der Anteil am größten, da sind es 21 Prozent, die noch nie im Internet waren, bei den unter 55-Jährigen sind es noch drei Prozent aller Deutschen. Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland damit übrigens gar nicht so schlecht ab. In Griechenland liegt der Anteil bei 20 Prozent, in Schweden ist es ein Prozent. Einer, der sich vom Internet meist fernhält, ist tatsächlich Wladimir Putin. Angeblich lässt er sich interessante Artikel ausdrucken, weil er selbst nicht gerne online geht. Vielleicht auch weil er dort nur gespiegelt bekommt, was für ein Mensch er ist.
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