Podcast "heute wichtig" Wahlwiederholung in Berlin: Noch einmal bitte – und dann …?

Wahl in der Berlin Kandidaten
Die Spitzenkandidaten zur Berliner Wahl. In der Mitte: Klaus Lederer von der Linken. 
© Annette Riedl / DPA
Weil bei der Wahl 2021 in Berlin zu viel schief gegangen ist, wird in der Hauptstadt erneut gewählt. CDU-Politiker Kai Wegner liegt in den Umfragen vorne und trotzdem ist nicht klar, ob er der neue Bürgermeister werden wird.

In Berlin werden diesen Sonntag die Wahlen von 2021 wiederholt. Zum zweiten Mal wird für das Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) abgestimmt. stern-Politikredakteur Jonas Schulze Pals hat die beiden Spitzenkandidatinnen von der SPD und den Grünen – Franziska Giffey und Bettina Jarasch – begleitet und ordnet in der 462. Folge "heute wichtig" ein, was die Hauptstadt von der Wahl erwarten kann.  

"Dass eine Wahl so schief gehen würde, das hätte man wohl vorher nicht erwartet" 

 Berlin ist für einige auch als "Pannenhauptstadt" bekannt, alleine schon wegen des BER, das Berliner Flughafen-Großprojekt, das einfach nicht fertig werden wollte. Und vor anderthalb Jahren sorgte die Wahl in der Hauptstadt für fassungslose Gesichter. Alles, was schief gehen konnte, schien schief gegangen zu sein. Jonas Schulze Pals sagt, die Wahlkommission habe im Nachhinein festgestellt, "dass es insgesamt zu wenige Wahlzettel gab, dass die Wahlzettel zum Teil in die falschen Bezirke geliefert wurden und dass es in den Wahllokalen einfach viel zu wenige Wahlkabinen gab". Die Menschen hätten teilweise erst nach 18 Uhr, also nach den ersten offiziell veröffentlichten Prognosen, abstimmen können. "Dagegen haben dann Menschen vor dem Landesverfassungsgericht Beschwerde eingelegt und das hat dann entschieden, dass die Wahl wiederholt werden muss", so der Politikredakteur.  

 

Die aktuelle Bürgermeisterin Berlins, Franziska Giffey, wird aufgrund der Neuwahlen um ihr Amt kämpfen müssen. "Ihr erstes Jahr war sehr stark geprägt von Krisen", erklärt Jonas Schulze Pals und findet, "das hat sie eigentlich ganz gut und geräuschlos gemanagt". Trotzdem sind ihre Beliebtheitswerte für eine Regierungschefin eines Bundeslandes in Deutschland recht niedrig. Pals schließt daraus, dass eine Wiederwahl schwer sei, denn "in den Umfragen ist seit Wochen die CDU mit dem Spitzenkandidat Kai Wegner vorne".  

Können Rot und Grün miteinander?

Doch selbst wenn Kai Wegner die meisten Stimmen bekommen würde, ist er nicht automatisch der neue Bürgermeister. Denn Berlin neigt zu linken Parteien und wenn sich die SPD mit den Grünen und den Linken zusammenschließen sollte, könnten die Stimmanteile für eine Mehrheit reichen. Jonas Schulze Pals hat die Spitzenkandidatinnen von den Grünen und der SPD, Bettina Jarasch und Franziska Giffey, begleitet. "Wenn man mit den beiden Zeit verbringt, merkt man schon, dass sie sich auf einer persönlichen Ebene nicht besonders guthaben können", sagt er. "Auch politisch sind die beiden Frauen sehr unterschiedlich in ihrer Art der Kommunikation." Sollte ein linkes Bündnis gelingen, stellt sich daher die Frage: "Wer führt die Regierung dann an?" Da beide Frauen sehr unterschiedlich sind, erklärt der Politikredakteur: "Am Ende ist es schon ein spannendes Aufeinandertreffen von zwei Politikstilen." 

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nik