Die Union will mit Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) als Zugpferd in den Bundestagswahlkampf ziehen. Guttenberg mache "eine so ausgezeichnete Arbeit", dass er im Wahlkampf von CDU und CSU eine "bedeutende zentrale Rolle spielt", sagte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla am Freitag in der ARD.
Guttenberg wird auch bei den Bürgern immer beliebter: Im ARD-Deutschlandtrend rangiert er hinter CDU-Chefin Angela Merkel (68 Prozent) und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier (63 Prozent), auf Platz drei der Beliebtheitsliste, 61 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden. Der CSU-Politiker gewinnt damit im Vergleich zum Vormonat zehn Punkte hinzu und erreicht den besten Wert, der je für einen Wirtschaftsminister im Deutschlandtrend gemessen wurde.
Pofalla bekräftigte das Ziel der Union, nach der Bundestagswahl am 27. September ein schwarz-gelbes Bündnis einzugehen. Im gemeinsamen Wahlprogramm von CDU und CSU werde es eine "völlig unzweifelhafte Koalitionsaussage zugunsten der FDP geben". Auch CSU-Chef Horst Seehofer betonte, vier Jahre Große Koalition seien genug gewesen. "Mehr ist nicht gut für Deutschland."
Der Kampf um Arbeitsplätze wird nach Ansicht von Pofalla nicht das vorherrschende Thema im Wahlkampf sein, sondern die Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise und die Frage, wie man generell wieder Wachstum generieren könne. "Und da ist die Frage des Erhalts der Arbeitsplätze eine Unterfrage", meinte der Generalsekretär. Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) kritisierte eine solche Einstellung. "Ich glaube, es geht immer um Arbeitsplätze. Darum muss man kämpfen", sagte er in der ARD.
Seehofer forderte die Schwesterparteien in der "Bild"-Zeitung auf, sich vor der Wahl "noch mehr ins Zeug zu legen, wenn wir das gemeinsame Wahlziel einer bürgerlichen Koalition erreichen wollen". Ein Wahlergebnis "um die 40 Prozent" müsse die Messlatte für die Union insgesamt sein.