Frühstück bei neun Meter hohen Wellen: Die Kreuzfahrt mit der "Aida Prima" dürfte in den vergangenen Tagen mindestens abenteuerlich gewesen sein, einige Passagiere schreiben gar, es sei "echt übel" gewesen. Kein Wunder: Denn statt planmäßig am 17. Februar 2022 in Hamburg anzulegen, musste das Schiff in der deutschen Bucht vor Helgoland "abwettern", wie die Seeleute es nennen.
Wegen des Sturms "Ylenia" hatte die Hamburger Hafenbehörde dem Schiff die Einfahrt auf der Elbe untersagt und die Reise somit ungeplant verlängert. Nun ist die "Aida Prima" mit deutlicher Verspätung am Cruise Center Steinwerder angekommen. Eigentlich steht ein Bettenwechsel und die Weiterfahrt auf dem Programm, aber mit "Zeynep" rollt vom Atlantik der nächste Sturm an.
"Aida Prima ist heute Morgen um 07:30 Uhr gut in Hamburg angekommen. Die aktuellen Wetterbedingungen beobachten wir weiterhin", erklärt Aida Cruises auf Nachfrage dem stern. Wann das Schiff den Hamburger Hafen wieder verlässt, ist offen. Eigentlich soll es schon heute mit einer Metropolen-Tour ab Hamburg über Southampton, Paris, Brüssel und Rotterdam weitergehen.
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Geplante Abfahrt in Gefahr?
Ursprünglich war die Abfahrt für 18 Uhr geplant, doch für diese Zeit erwarten die Wetterdienste auch die Ankunft des Orkantiefs in der Hansestadt, welches erst in der Nacht zum Samstag seinen Höhepunkt erreichen soll. Im Norden Deutschlands ist mit schweren sturm- oder orkanartigen Böen zu rechnen, an der ostfriesischen Küste bis zur Elbe können extreme Orkanböen mit bis zu 140 Stundenkilometern auftreten. Der Deutsche Wetterdienst warnt: "Dementsprechend groß ist damit einhergehend auch das Sturmflutrisiko vor allem im Bereich der Elbe."
Es sieht also nicht gut aus mit der pünktlichen Weiterfahrt für die "Aida Prima". Die Hamburger Hafenbehörde HPA meldet dem stern: "Es ist davon auszugehen, dass wir im Laufe des Nachmittags wieder ein Windfahrverbot für große Schiffe aussprechen werden. Aktuell müssen wir jedoch noch die Wetterlage weiter beobachten." Auch Passagiere in den sozialen Netzwerken sind skeptisch. Dort heißt es: "Wir haben schon Nachrichten bekommen, dass der Check In mit den PCR Tests bis 18 Uhr verlängert wird. Und sonst war es 16 Uhr. Von daher denken wir nicht, dass es was wird. Weil eigentlich war 18 Uhr Abfahrt."