Noch ein zweiter Paukenschlag in diesem Jahr: Nach der Taufe der "MSC Meraviglia" im Juni in Le Havre, stellt die italienische Kreuzfahrtreederei MSC mit Sitz in Genf einen weiteren Neubau in Dienst, der mit einer Länge von 323 Metern das nur wenige Monate alte Flaggschiff um acht Meter übertrumpft.
Die "MSC Seaside" ist der Prototyp einer neuen Klasse. Kein Allwetterschiff, sondern durch seine vielen Outdoor-Bereiche ein Schönwetterschiff, das speziell für Routen in der Karibik konzipiert wurde. Der Waterfront Boardwalk auf Deck 8 führt als 360-Grad-Außenpromenade um das ganze Schiff herum und gilt als breiteste auf einem Kreuzfahrtschiff. Da das Deck teilweise gläsern ist, kann man über den Wellen spazieren, in den Hunderten von Liegestühlen abhängen oder durch die auf die Freifläche hinausragenden Restaurants auch unter freiem Himmel in der Seeluft speisen.
Das gut 5300 Passagiere fassende Schiff ist der zweite Neubau im Rahmen des MSC-Investitions- und Wachstumsprogramms und das 14. Schiff in der MSC-Flotte. Ab dem 23. Dezember fährt es auf einwöchigen Routen durch die westliche- und östliche Karibik und hat als Publikum zur Hälfte den nordamerikanischen Markt im Auge. Ein großer Teil soll aus Europa kommen, auch aus Deutschland.
Reederei in Familienbesitz
Im Gegensatz zu den US-Marktführern, bei denen es sich um börsennotierte Unternehmen handelt, ist MSC im Besitz der italienischen Familie Aponte. Die Kreuzfahrtreederei ist Teil der MSC Group, die der Patriarch und Kapitän Gianluigi Aponte mit nur einem Frachtschiff 1970 gegründet hatte. Diese Mediterranean Shipping Company (MSC) ist heute mit mehr als 500 Schiffen und 70.000 Angestellten im globalen Container-Business die Nummer zwei - hinter der dänischen Maersk Line.
Da der neue Heimathafen des in Valletta auf Malta registrierten Schiffes der Hafen von Miami ist, erfolgt die Taufe kurz vor Weihnachten in Florida. Dazu hat die Reederei nicht nur die Hollywoodlegende und Schauspielerin Sophia Loren, die bis auf zwei alle MSC-Kreuzfahrtschiffe taufte, einfliegen lassen, sondern auch ein Großaufgebot an internationalen Stars.
Für Pierfrancesco Vago, der Executive Chairman von MSC Cruises, ist das noch nicht alles. Er will mehr: "Sophia, das ist unser 12. Schiff", sagt er bei der Taufzeremonie. "Es kommen aber noch elf weitere." MSC hat noch elf Neubauten bei Werften bestellt, die bis 2026 ausgeliefert werden sollen.
