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Südeuropa Hitze, Dürre, Waldbrände: Darauf müssen sich Urlauber einstellen

Hitzewelle in Frankreich: Dunkle Wolken über einem Strand durch einen Waldbrand
Auch in Frankreich hält die Hitzewelle an. Durch die Trockenheit besteht die Gefahr von Waldbränden, wie hier in Pyla Sur Mer
© Thibaud Moritz / AFP / DPA
Seit Wochen kämpfen Länder in Südeuropa mit einer historischen Hitzewelle und zahlreichen Waldbränden. Auch viele Urlaubsregionen sind betroffen. Touristen erwarten teilweise Einschränkungen.

Dutzende Waldbrände, lang anhaltende Dürre und Wasserknappheit: Teile Südeuropas leiden unter brütender Hitze. Einige Urlaubsregionen haben bereits den Notstand ausgerufen und Wasser rationiert. Auch für deutsche Touristen, die ihren Sommerurlaub in beliebten Ländern wie Spanien, Portugal oder der Türkei antreten möchten, könnte dies zum Problem werden. Auf Folgendes müssen sich Urlauberinnen und Urlauber einstellen.

Hitzewelle und Waldbrände – Darauf müssen sich Touristen einstellen:

Spanien:

Spanien leidet seit Monaten unter einer extrem frühen und langanhaltenden Hitze- und Dürrewelle. Am Wochenende wurden Temperaturen bis 45 Grad Celsius gemessen. Durch einen ohnehin regenarmen Winter sind viele Wälder knochentrocken. Die Waldbrandgefahr ist im ganzen Land sehr hoch. Immerhin kühlen sich die Temperaturen in den kommenden Tagen etwas ab. Ab Montag werden Höchstwerte zwischen 24 Grad Celsius im äußersten Norden und 41 Grad im Südwesten erwartet. Zudem könnte es kurze Regenschauer im Norden und Westen geben.

Portugal:

Noch wesentlich dramatischer ist die Lage im Nachbarland Portugal. Hier hatte die Regierung wegen der Hitze und dutzender Waldbrände bis Sonntag den Notstand ausgerufen. Dieser könnte erneut ab Dienstag in Kraft treten. Einheimischen und Touristen ist es nicht gestattet, in Wäldern Lagerfeuer zu entzünden. Auch der Aufenthalt in Wäldern ist stark eingeschränkt und wird überwacht. Trotz der zahlreichen Waldbrände, insbesondere an der Westküste, gibt es für Touristen ansonsten keine Einschränkungen. Die Flammen stellen für Urlaubs- und Wohngebiete derzeit keine Bedrohung dar, so die Behörden.

Italien:

Auch das Land von Pasta, Pizza und Amore ächzt unter Extremtemperaturen. Am Wochenende wurde auch hier teilweise die Marke von 40 Grad geknackt. Ein noch größeres Problem als mit der Hitze hat Italien allerdings mit der Dürre. Durch geringen Niederschlag in den Wintermonaten führen viele Gewässer deutlich weniger Wasser als gewöhnlich. Der Fluss Po etwa ist stellenweise auf ein Achtel seines normalen Volumens geschrumpft. Wer etwa im Gardasee baden möchte, sollte beim Hineinspringen in das kühle Nass vorsichtig sein, rät der dortige Gemeindeverband. Durch den niedrigen Wasserpegel kann es zu Verletzungen kommen. Weitere Einschränkungen gibt es bisher nicht.

Frankreich:

Im westlichen Nachbarland Deutschlands wird es in den kommenden Tagen ebenfalls sehr warm, wenn auch nicht so extrem wie in anderen Teilen Südeuropas. Für die kommende Woche werden Temperaturen von mehr als 30 Grad erwartet – auch in der bei Touristen beliebten Hauptstadt Paris. Probleme kann es im Zugverkehr geben. Durch die andauernde Hitze haben sich Zugoberleitungen ausgedehnt und hängen tiefer als normal. Auch Gleise wurden teils übermäßig erhitzt. Die Züge fahren deshalb langsamer – es kann zu Verspätungen kommen. Zudem gelten Waldbrandwarnungen im Süden, etwa an der Atlantikküste. Hier ist es teilweise verboten, Wald- und Feldwege zu betreten.

Griechenland:

Griechenland ist bisher von übermäßiger Hitze verschont geblieben. Derzeit herrschen Temperaturen zwischen 23 und 36 Grad. Dafür leidet das Land der tausend Inseln an extremer Trockenheit. Täglich werden dutzende Waldbrände gemeldet. Die meisten können schnell gelöscht werden. Bei stärkerem Wind können sich die Feuer aber schnell und ungehindert ausbreiten. Deshalb gilt in beliebten Urlaubsregionen rund um Athen, auf Kreta, Samos und Lesbos die zweithöchste Waldbrand-Warnstufe. Touristen werden eindringlich aufgefordert, kein Feuer zu entzünden. Das gelte sowohl für die berüchtigte Zigarette, die aus dem Autofenster geworfen werde, wie auch für einen vermeintlich harmlosen Grillabend.

Es könne durchaus vorkommen, dass Touristenregionen vorsorglich evakuiert werden müssen, sollten die Einsatzkräfte einen nahe gelegenen Brand nicht unter Kontrolle bringen können. Menschen in diesen Regionen würden dann über eine SMS des Bürgerschutzministeriums informiert. 

Neben der Hitze und Trockenheit besteht zudem erhöhte Gefahr durch Unwetter. Erst vergangene Woche war ein Tourist vor Chalkidiki ertrunken. Er war trotz starken Sturms und hoher Wellen ins Meer gegangen. 

Türkei:
Auch Urlauber in der Türkei müssen sich auf heiße Temperaturen von über 30 Grad gefasst machen. Zudem sei es insbesondere im Südwesten trocken und windig, was wiederum die Waldbrandgefahr stark vergrößert. An vielen Orten ist deshalb der Zugang zu Wäldern in den Sommermonaten verboten. Touristen sollen sich an die Vorgaben der Behörden halten und umgehend ihre Hotels verlassen, wenn sie dazu aufgefordert werden.

Kroatien:

Neben den klassischen Urlaubsländern werden auch Orte wie Kroatien bei deutschen Touristen immer beliebter. Doch auch hier hat die Dürre Einzug gehalten. Auf der Halbinsel Istrien sind deshalb am Montag Wasserbeschränkungen in Kraft getreten. Trinkwasser darf nicht mehr zum Waschen von Fahrzeugen, zum Wässern von Grünflächen oder zum Duschen am Strand verwendet werden. Die Provinzregierung der Halbinsel begründet dies mit der schon länger anhaltenden Trockenheit und den Wetterprognosen, wonach in den kommenden Tagen kein Regen und Temperaturen zwischen 25 und 36 Grad zu erwarten sind.

Quellen: Deutscher Wetterdienst, Mit Material von DPA

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