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Naturerlebnis statt Wasserrutsche Ozeanriesen? Hapag-Lloyd Cruises baut lieber kleine Kreuzfahrtschiffe

Ein am Computer entwickeltes Bild mit Blick in die Zukunft: Mit Schlauchbooten, die vom Heck der neuen Generation von Expeditionsschiff ablegen, wird der Oberlauf des Amazonas erkundet.
Ein am Computer entwickeltes Bild mit Blick in die Zukunft: Mit Schlauchbooten, die vom Heck der neuen Generation von Expeditionsschiff ablegen, wird der Oberlauf des Amazonas erkundet.
© Hapag-Lloyd Cruises
Die "Hanseatic nature" wird erst 2019 fertig, die Kreuzfahrten können noch nicht gebucht werden, aber die Reederei hat schon 6000 Vormerkungen notiert. Die Reederei setzt auf Exklusivität - und nicht auf immer neue Superlative.

Klasse statt Masse, so lautet die Devise von Hapag-Lloyd Cruise. Die Hamburger Traditionsreederei setzt nicht wie Aida Cruises oder Tui Cruises auf immer größere Schiffe, sondern lässt zurzeit zwei Schiffe bauen, auf denen nur maximal 230 Passagiere Platz finden.

Denn neben den immer wieder weltweit am besten bewerten Schiffen "Europa" und "Europa 2" hat Hapag-Lloyd Cruises in deutschsprachigen Markt mit seinen kleinen Expeditionsschiffen, der "Bremen" und der "Hanseatic", ein Segment besetzt, dass für eine hohe Rate von Wiederholern bekannt ist. Das Stammpublikum weiß die besondere Kombination von Luxusreisen mit Expeditionscharakter zu schätzen. Die kleinen Schiffe wagen sich in abgelegene Regionen vor, in denen zuvor noch nie ein Kreuzfahrtschiff unterwegs war.

Doch die bereits 1993 in Dienst gestellte "Hanseatic" geht im Oktober 2018 zurück an den Eigner. Rechtzeitig sorgen die Hamburger für neue Hardware: Bereits im Mai 2017 wurde die "Hanseatic nature" und ein halbes Jahr später die "Hanseatic inspiration" auf Kiel gelegt. Mit den fast baugleichen Typen wird im April und Oktober 2019 eine neue Generation von Expeditionsschiff in See stechen, die es so bisher noch nicht gegeben hat.

Kleine Schiffe auf großer Fahrt 

Die schwanenweißen Neubauten mit ihrem marineblauen Bug haben nur 120 Außenkabinen und Suiten für höchstens 230 Gäste. Bei Kreuzfahrten in die Antarktis sind es nur 199 Passagiere. Beide Schiffe verfügen über die höchste Eisklasse und sind so konzipiert, dass die Gäste noch näher am Geschehen und der Natur dran sind als der Kapitän: sei es durch den Decksumlauf auf dem Vorschiff oder durch die ausfahrbaren Glasbalkone auf dem Sonnendeck.

Über dem Wasser schweben: Beste Aussicht auf dem Balkon mit gläsernem Fußboden.
Über dem Wasser schweben: Beste Aussicht auf dem Balkon mit gläsernem Fußboden.
© Hapag-Lloyd Cruises

Statt eines Theaters mit plumpem Animationsprogramm plant die Reederei gehobene Wissensvermittlung. Mittelpunkte der Schiffe sind das Hanse-Atrium, eine Lounge, in der Experten Vorträge zu den bereisten Ländern und Landschaften halten, und die Ocean Academy mit einer interaktiven Medienwand und Lese-Sesseln mit schwenkbaren Touchscreens - ideal für Gäste, die noch tiefer in die Materie eintauchen möchten.

Noch wichtiger als die drei Restaurants und Wellness-Abteilung ist bei den Schiffen die "Seeausdauer", wie Karl J. Pojer, der Chef von Hapag-Lloyd Cruises erklärt. Die neue Generation der Hanseatic "kann mindestens 36 Tage auf See sein", ohne neue Lebensmittel oder Kraftstoff bunkern zu müssen.

Routenvielfalt: Bis in kleinste Fjorde

So können die Schiffe nicht nur von Feuerland aus zur Antarktis fahren, sondern auch den eisigen Kontinent des Südpolargebiets problemlos umrunden. In dem jetzt vorliegenden Katalog werden 59 Routen für Fahrten zwischen dem April 2019 und September 2020 vorgestellt, die erst ab 23. Januar 2018 buchbar sind.

Dabei stechen besonders die Reisen in den kanadischen Polargebieten, auf dem Amazonas aufwärts bis hinauf an den Rand der Anden heraus. Oder es geht über den St.-Lorenz-Strom bis weiter zu den Great Lakes und Chicago hinaus oder die Nordwestpassage. Wo andere Schiffe aufgrund ihrer Größe umkehren müssen, fahren die Expeditionsschiffe mit ihren erfahrenen Crews noch weiter. Wird es ganz eng, steigen die Passagiere bei Ausflügen auf elektrobetriebene Zodiaks um. Schon jetzt gibt es 6000 Vormerkungen

Die beiden Neubauten von Hapag-Lloyd Cruises: Ab April 2019 fahren die "Hanseatic nature" und ab Oktober 2019 die "Hanseatic inspiration", die auf internationaleres Publikum abzielt, nicht nur die Palarregionen, sondern auch in Westeuropa.
Die beiden Neubauten von Hapag-Lloyd Cruises: Ab April 2019 fahren die "Hanseatic nature" und ab Oktober 2019 die "Hanseatic inspiration", die auf internationaleres Publikum abzielt, nicht nur die Palarregionen, sondern auch in Westeuropa.
© Hapag-Lloyd Cruises

Die Preise der 4- bis 28-tägigen Kreuzfahrten liegen zwischen 1990 Euro und 49.740 Euro pro Person, je nach Route und Kabinentyp. Die neuen Hanseatic-Schiffe versprechen statt der Jagd auf immer neue Superlative beim Bau von Kreuzfahrtschiffen, dem Höher-Schneller-Weiter, eher ein Reiseerlebnis anderer Qualität: kleiner, feiner, intensiver.

+++ Lesen Sie auch: "Kreuzfahrt durchs Südpolarmeer - Grenzerfahrung am Ende der Welt. Bilder einer Expeditionskreuzfahrt von Kapitän Mark Behrend" +++

Naturerlebnis statt Wasserrutsche: Ozeanriesen? Hapag-Lloyd Cruises baut lieber kleine Kreuzfahrtschiffe

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