34. Spieltag Bremen Vizemeister, Nürnberg steigt ab

Werder Bremen feiert, Nürnberg trägt Trauer: Mit einem 1:0-Sieg hat sich Werder Bremen die direkte Qualifiaktion für die Champions League gesichert. Der HSV und Wolfsburg spielen nächste Saison im Uefa-Cup. Für Nürnberg reichte es nicht. Dafür herrscht Jubel in Ostwestfalen.

Werder Bremen bleibt Stammgast in der Champions League, Bayer Leverkusen hat dagegen die Qualifikation für das internationale Geschäft verpasst. Die Bremer sicherten sich mit einem 1:0 (0:0)-Sieg beim Werksklub durch ein Tor von Markus Rosenberg (80.) den zweiten Platz und nehmen damit zum fünften Mal in Folge an der Königsklasse teil. Leverkusen rutschte dagegen vom vierten auf den siebten Platz ab und verfehlte damit erstmals nach vier Jahren wieder das internationale Geschäft.

22.500 Zuschauer in der ausverkauften BayArena sahen eine hart umkämpfte Partie, in der für beide Mannschaften viel auf dem Spiel stand. Dabei zeigten sich vor allem die Leverkusener im Vergleich zu den letzten Wochen deutlich verbessert, konnten aber gegen konzentriert spielenden Bremer kein Tor erzielen. Pech hatte Leverkusen, als ein Distanzschuss von Barnetta nur am Pfosten landete. Besonders ärgerlich für die Leverkusener ist es, dass sie mit der besten Ausgangsposition ins Rennen um die Uefa-Cup-Plätze gingen.

Schalke zerstörte Nürnberger Hoffunugen

Gestern noch Pokalsieger und Uefa-Pokal-Teilnehmer, morgen 2. Bundesliga: Der 1. FC Nürnberg muss knapp ein Jahr nach dem größten sportlichen Erfolg der vergangenen 40 Jahre aus der Fußball-Bundesliga absteigen. Rund zwölf Monate nach dem viel umjubelten Gewinn des DFB-Pokals tritt der Club bereits zum siebten Mal den Gang in die Zweitklassigkeit an - ein unrühmlicher Rekord. Das 0:2 (0:1) gegen Schalke 04 zerstörte alle Hoffnungen des neunmaligen deutschen Meisters auf den Klassenverbleib - ein Sieg wäre nötig gewesen, unabhängig vom Resultat des direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld.

Dagegen konnte sich Schalke 04 trotz der zwei Treffer von Marcelo Bordon (19., 61.) im Fernduell mit Werder Bremen nicht mehr auf den zweiten Tabellenplatz verbessern. Die Knappen belegten aufgrund der schlechteren Tordifferenz Rang drei und bestreiten damit zunächst die Qualifikationsspiele zur Champions League. Der 1. FC Nürnberg hatte noch einmal alle seine Hoffnungen in des "Endspiel" gesetzt, versuchte auch alles, hatte Torchancen in Hülle und Fülle - seine Chancen auf den Klassenverbleib hatte er freilich schon vorher verspielt.

Niederlagen gegen direkte Konkurrenten

Entscheidend war vor allem, dass die Franken die Heimspiele gegen die direkten Konkurrenten Hansa Rostock (1:1), Energie Cottbus (1:1) und eben Bielefeld (2:2) trotz drückender Überlegenheit nicht gewinnen konnten und damit sechs wichtige Punkt vergaben. Der Traditionsverein ist damit erneut im Jahr nach einem Titelgewinn abgestiegen: In der Saison 1968/69 musste der Club als bislang einziger Verein als amtierender deutscher Meister in die 2. Liga gehen.

Für Bielefeld war mit der Nürnberger Niederlage alles klar. Der Arminia reichte ein 2:2 beim entthronten deutschen Meister in Stuttgart. Robert Tesche (10.) und Christian Eigler (87.) trafen für die Ostwestfalen, Mario Gomez (75./Foulelfmeter) und Manuel Fischer (86.) für Stuttgart. Die Schwaben sicherten sich als Sechster mit dem Remis den Einzug in den UI-Cup.

HSV mit Kantersieg

Souverän sicherte sich das Uefa-Cup-Ticket der Hamburger SV durch das 7:0-Schützenfest über Aufsteiger Karlsruher SC. Rafael van der Vaart (23./Foulelmeter), Paolo Guerrero (34./43./48.), Piotr Trochowski (57.) und Ivica Olic (78./90.) bereiteten dem scheidenden Trainer Huub Stevens einen begeisternden Abschied und den höchsten Sieg unter dessen Führung.

Eine emotionale Abschiedsparty feierte der FC Bayern München beim 4:1-Sieg über Hertha BSC. Torwart Kahn bestritt sein 557. und letztes Bundesligaspiel und ging mit dem Saisonrekord von nur 21 Gegentoren. Trainer Hitzfeld saß letztmals auf der Bayern-Bank. Ehe beide durch die Tore von Luca Toni (3./27./61.) und Franck Ribery (33.) jubeln durften, flossen noch reichlich Tränen. Vor allem Hitzfeld ließ seinen Gefühlen freien Lauf, als er von Bayerns Vorstandsboss Karl- Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß einen Strauß Blumen zum Abschied bekam. Um 17.18 Uhr verließ Kahn vorzeitig den Platz, nachdem er zuvor sechs Minuten vor dem Schlusspfiff das einzige Tor der Hertha durch Waleri Domowtschijski kassiert hatte.

Wolfsburg im internationalen Geschäft

Mit dem 4:2 bei Borussia Dortmund zog der VfL Wolfsburg in den Uefa-Cup ein. Für die Niedersachsen von Trainer Felix Magath trafen Sascha Riether (4.), Marcelinho (6.), Marcel Schäfer (62.) und Grafite (76.). Dortmunds Alexander Frei (25./Foulelfmeter/68.) hatte zwischenzeitlich Hoffnungen bei den Gastgebern von Trainer Thomas Doll geweckt.

In Frankfurt feierte die Eintracht einen gelungen Saisonabschluss mit dem 4:2 über Absteiger MSV Duisburg. Schon nach einer Viertelstunde hatten die Hessen die Weichen auf Sieg gestellt. Zuerst traf Ioannis Amanatidis (13.), zwei Minuten später erhöhte Martin Fenin (15.), dem vor der Pause auch noch das 3:0 gelang. Gegner Duisburg, für den Claudiu Niculescu (59.) und Markus Daun (86.) trafen, stand bereits seit vergangener Woche als Absteiger fest. Der vierte Eintracht-Tor ging auf das Konto von Marcel Heller (78.).

Rostock verabschiedet sich mit Sieg

In Hannover bezwangen die 96er Energie Cottbus klar mit 3:0. Eine Woche nachdem die Lausitzer den Ligaverbleib bereits besiegelt hatten, kassierten sie Tore durch Arnold Bruggink (23.), Jiri Stajner (45.), Vinicius (59.) und Hanno Balitsch (89.).

Absteiger Hansa Rostock verabschiedete sich mit einem Sieg aus der ersten Liga: Die Nordlichter gewannen beim VfL Bochum mit 2:1. Mergim Mavraj hatte die Gastgeber in Führung (36.) gebracht, Enrico Kern glich nur vier Minuten später aus. Den Endstand besorgte Fin Bartels (77.).

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