Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat an einem nervenaufreibenden Abend mit einem Sieg gegen Dänemark das Viertelfinale der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine erreicht und steht nun vor einem politisch brisanten Duell mit Griechenland. Gegen spielerisch limitierte, aber enorm zähe Dänen gewann der Vize-Europameister am letzten Gruppenspieltag mühsam 2:1 (1:1). Der Leverkusener Mittelfeldspieler Lars Bender beendete mit dem entscheidenden Treffer (80.) Minuten des Zitterns. Vize-Weltmeister Niederlande muss nach der schlechtesten Vorrunde aller Zeiten die Heimreise antreten.
So war es am Ende ein wenig glanzvoller, aber historischer Tag: Noch nie zuvor hatte die DFB-Auswahl bei einer EM-Endrunde alle drei Vorrundenspiele gewonnen.
Deutschland spielt nach seiner schwächsten Turnierleistung am Freitag wie gewünscht in Danzig gegen die Griechen, Dänemark ist trotz seines Coups gegen Vize-Weltmeister Niederlande ausgeschieden. Wer allerdings nach dem 1:0 durch Lukas Podolski (19.) erwartet hatte, die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw werde leichtes Spiel mit den "Wikingern" haben, war zu optimistisch. Michael Krohn-Dehli (24.), dem Helden des Holland-Spiels, gelang fast postwendend der Ausgleich.
Löw: "In der Offensive einen Tick besser sein"
Da es beim Parallelspiel zwischen Portugal und den Niederlanden gar nicht nach Wunsch lief, wurde die Begegnung noch eine Zitterpartie; zwischenzeitlich hätte ein weiteres Tor der Dänen für Deutschland das Aus bedeutet. Jakob Poulsen (51.) hatte kurz nach der Pause für Dänemark den Pfosten getroffen.
Bundestrainer Joachim Löw rechnet im Viertelfinale gegen die Griechen mit einem ähnlichen Abwehrbollwerk wie gegen die Dänen: "Das Viertelfinale wird ein ganz anderes Spiel, auch wenn die Griechen von der Spielweise ähnlich sein werden. Die Griechen sind ein gefährlicher Gegner. Wir müssen in der Offensive einen Tick besser sein."
Cristiano Ronaldo schießt Portugal weiter
Die Elftal verlor gegen Portugal in Charkow nach zwei Ronaldo-Treffern mit 1:2 (1:1) und scheiterte trotz totaler Offensive kläglich bei ihrem Versuch, als erste Mannschaft in der EM-Geschichte nach zwei Niederlagen zum Auftakt doch noch ins Viertelfinale einzuziehen. Null Punkte aus drei Spielen - das gab's für Oranje noch nie.
Die Portugiesen stehen dagegen im Viertelfinale, dank der ersten beiden Turniertreffer von Cristiano Ronaldo (28. und 74.), der es all seinen Kritikern zeigte. Gegner des EM-Zweiten von 2004 in der ersten K.o.-Runde ist am Donnerstag in Warschau Tschechien.
Rafael van der Vaart brachte die Niederlande zwar schon in der elften Minute mit 1:0 in Führung, doch danach was es vorbei mit der Oranje-Herrlichkeit. Ein Sieg mit zwei Toren Unterschied hätte hergemusst, gleichzeitig waren die Niederländer auf Schützenhilfe des Erzrivalen Deutschland angewiesen. Nur eins von beiden traf ein - der Sieg der DFB-Elf gegen Dänemark.
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