Das Spiel Schweiz gegen Polen war ein echter Leckerbissen: Spannung bis zum Schluss, ein Fallrückzieher aus 16 Metern zum Ausgleich kurz vor Schluss und ein Sieger im dramatischen Elfmeterschießen. Kaum war das Spiel vorbei, sank das Niveau aber im Sturzflug. Die polnischen Spieler stürmten im Siegestaumel auf die Kurve der Schweizer Fans zu. Zunächst konnte man meinen: Na, und? Dort hatte ja schließlich auch der entscheidende Elfmeter den Weg ins Netz gefunden. Doch anstatt ihren Torwart einzusacken und respektvoll abzudrehen, hüpften die Polen wie pubertierende Jungs vor enttäuschten Schweizer Fans herum.
Einige rissen die Hände zu recht eindeutigen, provokativen Gesten in die Höhe. Allen voran: Robert Lewandowksi. Der Bayern-Star ging sogar ein paar Schritte auf den Fanblock zu, baute sich demonstrativ jubelnd und gestikulierend davor auf. Zwar mag man das durch den Viertelfinaleinzug freigesetzte Adrenalin schuldmindernd anführen. Trotzdem war das ganz schlechter Stil von Lewandowksi und Co. Die hässliche Szene dauert wenige Augenblicke, dann drehte das Team ab und machte sich auf, mit den eigenen Anhängern zu feiern, statt die des Gegners zu verhöhnen.