Ein Mainzer Blackout hat Bayer Leverkusen und Michael Ballack einem Startplatz in der Champions League ein großes Stück näher gebracht. Beim 1:0 des Tabellenzweiten im Spitzenspiel beim FSV Mainz 05 nutzte Renato Augusto in der 82. Minute einen kapitalen Fehler von Bo Svensson zum Sieg. Im zweiten Sonntagsspiel landete der VfB Stuttgart einen wichtigen 2:1-Sieg gegen den FC St. Pauli. Durch den Siegtreffer des eingewechselten Sven Schipplock machte das Team von Bruno Labbadia einen großen Sprung vom 16. auf den 13. Tabellenplatz.
"Das tut unheimlich gut. Dieser Big Point war so wichtig für uns", stellte Leverkusens Nationaltorwart René Adler nach der Partie erleichtert fest. erleichtert. Nach dem neunten Auswärtserfolg liegt Bayer in der Fußball-Bundesliga nun neun Punkte hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund, vor allem aber fünf vor dem Tabellen-Dritten Hannover 96 und sieben vor Bayern München. Mainz folgt mit bereits neun Zählern Rückstand. Der Tabellen-Fünfte verpasste es, sich wieder am Rekordmeister aus München vorbeizuschieben und wartet nach dem 100. Gegentor seiner Bundesliga-Geschichte weiter auf den ersten Heimsieg seit dem 26. November 2010.
Schlafmütziger Svensson patzt folgenschwer
"Das ist natürlich ärgerlich. Aber mehr als ein 0:0 wäre für uns auch nicht drin gewesen", sagte der Mainzer Torwart Christian Wetklo, nachdem Augusto dem schlafmützigen Svensson in Strafraumnähe den Ball abgeluchst und mit einem fulminanten Schuss unter die Latte getroffen hatte.
Anfangs tat sich der Tabellenzweite lange schwer. Ballacks spielte unauffällig und den Leverkusenern fiel es in dieser wichtigen Partie nicht leicht, im Duell mit den aggressiven Mainzern ihre spielerische Linie zu finden. Bei den Gastgebern zählte Nationalstürmer André Schürrle, ab Juli ein Leverkusener, wieder zu den gefährlichsten Spielern.
Bayer gelang es erst nach einer guten Stunde, den Druck zu erhöhen. Stefan Kießling hatte die Führung auf dem Fuß, doch sein schwacher Schuss brachte Keeper Christian Wetklo nicht in Bedrängnis (64.). Danach war es Schürrle, der aus vollem Lauf hoch übers Tor (69.) zielte. Das Tor des Tages gelang dem schlitzohrigen Augusto: Der Brasilianer tauchte nach einem Abspiel von Torwart Wetklo aus dessen Schatten auf, luchste Verteidiger Bo Svensson den Ball ab - und jagte ihn aus rund 20 Metern zum neunten Auswärtssieg ins Netz (82.).
Stuttgart gelingt Befreiungsschlag
Mit seinem ersten Bundesliga-Tor verschaffte Sven Schipplock dem VfB Stuttgart einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Der Angreifer traf fünf Minuten nach seiner Einwechslung in der 88. Minute zum 2:1-Sieg der Schwaben beim FC St. Pauli. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia kletterte mit 28 Punkten auf den 13. Tabellenplatz, die punktgleichen Hamburger rutschten nach der vierten Niederlage in Serie auf den Relegationsplatz. Im Millerntor-Stadion schoss Fabian Boll (19. Minute) die Gastgeber in Führung, Zdravko Kuzmanovic (24.) gelang der schnelle Ausgleich.
In einer unterhaltsamen ersten Halbzeit bestimmte St. Pauli zunächst das Geschehen und gingen durch Bolls Treffer im Fallen nach langem Pass von Fin Bartels verdient in Führung. Die Antwort des VfB ließ nicht lange auf sich warten. Der serbische Nationalspieler Kuzmanovic zog aus 30 Metern ab - und traf zum verdienten 1:1-Ausgleich. Das war es aber auch schon mit der den Stuttgarter Angriffsbemühungen.
Mit der Hereinnahme von Timo Gebhart für den enttäuschenden Angreifer Pawel Pogrebnjak (63.) bescherte Stuttgarts Coach Bruno Labbadia dem Spiel seiner Elf einen dringend nötigen Impuls. Kuzmanovic prüfte mit einem Freistoß den starken Kessler (66.), der VfB drängte auf den Siegtreffer und wollte mehr als den einen Punkt - Schipplock war mit dem Last-Minute-Treffer der Matchwinner.