Mundart-Kommentar: Meischter werdet nur die Schwoba!

Es wird die Pardie des Jahrhunderts: Von der Alb bis zum Bodensee, vom Allgäu bis zum Schwarzwald wellet die Mensche nur oins: Mit onserm MV auf dem Stuageter Marktplatz den Trollinger aus Litergläsern schlürfa und mit ihm die Fau-eff-bee Hymne gröhla. Das ganze scheene Schwoba-Ländle wird am Samschdag ausflippa und die Nacht zom Tag macha. Bei der Sause werdet mir au net wie sonscht aufs Geld schaua. Da wird geprasst bis sich der Neckar krümmt. Denn mir sen dann endlich wieder Deutscher Meischter. Das unser gliebter Fau-eff-bee so eine saumäßig gute Säsong spiela wird, hend mir vor oim Johr au net denkt. Aber verdient, ja verdient hend mir den Tidel.

Warum im Schwobaland der beschte Fußball gspielt wird und weder die Fisch-Mampfer aus Brema no die Kohle-Seggels aus Schalke und erscht recht it die Weißwurscht-Fresser aus München Meischter geworda sind, des sag i Ihne jetsch.

S'wichtigschte für einen Sportler isch doch, ordentlich Kraft zu haba. Mir in Schwoba wollet koine dünne Fahnastang ham, sondern echte Mannsbilder. Ond deshalb wird bei uns viel Wert auf a anständiga Ernährung glegt. Zum Frühstück gibt’s Wecka mit Gsälz, zum Veschper a Leberkäswecka, zom Mittag a ordentlicha Portion Kässpätzle oder leckere Maultascha und obends ein Zwiebelroschtbrata und dazu fünf bis sechs Woiza. Was bei uns auf da Tisch kommt, des schmeckt und gibt denne Fußballer genug Power für neunzig Minuta.

Schauet Sie sich nur de Cacau an: Als der arme Junge aus Nirnberg zu ons kam, war der doch oi draurige Wurscht. Mir hend den aweng aufgepäppelt und etz isch der a reata Kampfsau worra. Die schwäbische Staatsbürgerschaft hot er scho verdient. Aber nur, wenn er au nach dem Feschtle am Samschdag sei Kehrwoch it vergisst. Denn Ordnung moss sein, ond bei der Kehrwoch kennet mir in Schwob koin Pardong. Aber der Armin, der bayrische Schwab, wird seine Jungs schon ermahna, ihren bürgerlichen Pflichten nachzuganga.

Krutzitürka, vor lauder Ordnung bin i abgschweifd vom oigentliche Däma. Also, jetzsch 'n weiterer Grond für die Subber-Saisong vom Fau-eff-bee: Ganz wichtig für jeden Athleta isches, Vorbilder zu ham. Und davon hend mir beim Fau-eff-bee mehr als gnug. Für onsern Teufelskerl im Kaschta, den Dimo, isch des bestimmt Eike Immel, einer der beschden Torhüter oller Zeida.

Wen unser Portugaller, der Meira, als Vorbild hat, isch jo wohl au klar. Unsern Karl "Kalle huuuf" Knallgöwer. Bei dem seine Baller-Schüß hot jeder Dorward hoiße Gräta bekomma. Und für den junga Franzos, den Delpierre, isch natürlich onser Diego Buchwald der Held. Ach, dem Guido sei Technig und dem sei Gschmeidigkeit - des war schon oinzigartig. Und natürlich, der Cacau eifert seinem großen Idol noch, unserm Fritz Walter. Was der kloine Wuassler für Hütta gmacht hot… Heilix Blechle, des war scho subber. Vom Klinsi, onserm absoluta Subber-Schtar, müsset mir gar it viel rede. Der Mario Gomez, obwohl er a tolle Saisong gspielt, hots nadürlich arg schwer, an den nazukomma.

Doch anders als onserm Klinsi, der leider mit seim Fau-eff-bee nia Meischter geworra isch, - nur mit dene Lederhosa-Verein - wird der Mario am Samschdag die Schale in den Himmel über der Hauptschdadt Schwobens recka und sie den beschten Fans der Welt präsentiera.

I gang jetzt amol mein Kehrwoch macha. Im vorausch, damit i am Samschdag mit dem MV so richtig Pardie macha ka. Aber bei dem kontrollier i am näschten Tag scho, ob er soi Kehrwoch gmacht hat. Ordnung musch soi. Sonscht wirscht it Deutscher Moischter.

PS: Im Übrigen muss i amol mit einem schlimmen Gerücht über ons Schwoba aufräuma: Geizig send mir it. Zumindescht solange it, wie esch nix koschtet.