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WM-2006 England träumt vom Titel

Fußball-England atmet auf. Mit einem Hattrick bei der WM-Generalprobe hat Stürmer-Riese Peter Crouch die Diskussionen um den verletzten Wayne Rooney verstummen lassen und die Titel-Euphorie im Fußball-Mutterland kräftig angeheizt.

"Eine gute Vorstellung, schöne Tore. Wir haben eine sehr gute Chance, Weltmeister zu werden", sagte Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson nach dem 6:0 (4:0) am Samstag gegen Jamaika. Der höchste Länderspielsieg in der fünfeinhalbjährigen Amtszeit des Schweden und das Comeback von Michael Owen als Torschütze gaben dem ohnehin stark ausgeprägten Selbstbewusstsein der Engländer einen Extra-Schub.

In seinem letzten Spiel auf englischen Boden hat Eriksson, der nach der WM aufhört und von Assistent Steve McClaren abgelöst wird, seine Wunschelf für den Gruppenauftakt gegen Paraguay am Samstag in Frankfurt/Main gefunden. Nach der öffentlichen Kritik am 4-5-1-System, das beim 3:1 gegen Ungarn am vergangenen Dienstag probiert worden war, war Erikssons Rückkehr zur 4-2-2-Taktik erfolgreich, auch wenn die total überforderten "Reggae-Boys" aus der Karibik kein Maßstab waren.

Robocop-Tanzeinlage

Die 70.000 Zuschauer im Old-Trafford-Stadion in Manchester kamen gleich drei Mal in den Genuss des eigenwilligen Torjubels des 25-jährigen Crouch, dessen Robocop-Tanzeinlage schon gegen Ungarn die Fans verzückte und im TV-Sender "Sky-News" rauf und runter gespielt wurde. "Ich bin sehr glücklich, auch wenn ich gerne noch ein viertes Tor gemacht hätte", sagte der 2,04 Meter lange Stürmer vom FC Liverpool. Trotz des verschossenen Foulelfmeters (82. Minute) hat Crouch seinen Platz in der Startelf sicher. "Er hat es verdient, gegen Paraguay zu spielen", sagte Eriksson. Die weiteren Tore erzielten Frank Lampard, Jermain Taylor (Eigentor) und Michael Owen.

"Ich habe nie an Michael gezweifelt. Er wird bei der WM wieder ganz der Alte sein", freute sich Eriksson mit dem 26-jährigen Stürmer von Newcastle United, der erstmals seit dem 3:2 gegen Argentinien am 12. November vorigen Jahres wieder ins Schwarze traf. Owen hatte sich am 31. Dezember 2006 im Ligaspiel gegen Tottenham Hotspur den Mittelfuß gebrochen und seitdem in der Premier League einen Kurzeinsatz über 29 Minuten. "Ich fühle mich gut, das Zusammenspiel mit Crouch macht Spaß", sagte Owen nach seinem ersten Einsatz über 90 Minuten in diesem Jahr.

Hoffen auf Rooney

Mit Owen und Crouch scheint England in der Offensive für die WM gerüstet. Dennoch hofft der Trainer auf Rooney, der allerdings frühestens im Achtelfinale zum Einsatz kommen könnte. Der 20-jährige Stürmerstar von Manchester United, der sich im Ligaspiel gegen den FC Chelsea am 29. April den rechten Fuß gebrochen hatte, reist am Montag mit der Mannschaft in den Schwarzwald, wo England im Schlosshotel Bühlerhöhe bei Baden-Baden sein WM-Quartier beziehen wird. Am Mittwoch fliegt Rooney nach Manchester zurück, wo nach einer Untersuchung endgültig über sein WM-Schicksal entschieden wird.

Rechts-Verteidiger Gary Neville, der wegen Oberschenkelbeschwerden gegen Jamaika geschont wurde, steht gegen Paraguay ebenso zur Verfügung wie John Terry und Ashley Cole, die wegen leichter Blessuren ausgewechselt wurden. "Es handelt sich nur um kleine Probleme. Ich rechne mit ihrem Einsatz", sagte Eriksson.

Gerd Münster/DPA

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