Mit der WM-Auslosung rückt das Winterturnier in der Wüste näher. Die Fußball-Weltmeisterschaft findet vom 21. November bis zum 18. Dezember im Golfstaat Katar statt. Bundestrainer Hansi Flick und die deutsche Fußball- Nationalmannschaft erfahren an diesem Freitag ab 18 Uhr unserer Zeit ihre Gegner für die WM 2022 in Katar. Ab 17.55 Uhr überträgt die ARD das Ereignis in der "Sportschau". Auch auf einer eigenen Website des Weltfußballverbands Fifa kann man die Auslosung kostenlos live verfolgen.
Bei der Gruppenauslosung im Kongresszentrum in Doha droht der DFB-Auswahl ein harter Gegner. Deutschland wurde nur in Topf zwei einsortiert. Mögliche Konstellationen wären eine Gruppe mit Rekord-Weltmeister Brasilien, Polen und Kamerun – aber auch eine mit Gastgeber Katar, Tunesien und dem Sieger des Qualifikationsspiels Neuseeland gegen Costa Rica. Darunter sind noch drei Platzhalter für im Sommer zu absolvierenden Partien.
WM-Auslosung könnte für Deutschland schwere Gegner bedeuten
Auf die immer gleiche Frage nach den Vorteilen einer schweren oder einer vermeintlich leichten WM-Gruppe antwortete Jürgen Klinsmann vor der Auslosung rational. "Die Gruppenphase heißt, zwei gehen weiter", sagte der frühere Bundestrainer der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn du einen Riesenbrocken bekommst – Brasilien, Argentinien – dann nimmst du es so, wie es ist." Im Kongresszentrum der katarischen Hauptstadt droht der DFB-Auswahl genau das: ein harter Brocken.
In Topf eins sind dagegen neben dem vermeintlichen Glückslos Katar als Gastgeber Rekord-Weltmeister Brasilien, Belgien, Frankreich, Argentinien, England, Spanien und Portugal gesetzt.
"Ich glaube, dass die deutsche Mannschaft mit jedem auf Augenhöhe spielt und selbstbewusst genug ist, um zu sagen, wir gehen durch die Gruppe durch", sagte Klinsmann (57), der die deutsche Auswahl bei der Heim-WM 2006 betreut und bis zum dritten Platz geführt hatte. "Und dann ist eh alles aufregend im K.o.-System, da kann alles passieren."
Von großer Bedeutung sei der Auftakt. "Ich glaube, dass man sich generell wünscht, dass man das erste Spiel gewinnt", sagte Klinsmann, 1990 als Spieler Weltmeister – unter anderem nach einem Auftaktsieg gegen das damalige Jugoslawien (4:1). "Mit einem Dreier ins Turnier zu gehen, ist enorm wichtig. Wenn du nur ein Unentschieden schaffst, dann kommst du schon unter Zugzwang."
Dem Klassiker gegen den Nachbarn Niederlande geht die Auswahl von Bundestrainer Hansi Flick zunächst aus dem Weg. Oranje ist ebenfalls in Topf zwei – wie Mexiko, Kroatien und Dänemark. "Ich war nicht überrascht, Holland war überrascht", sagte der frühere niederländische Nationalspieler Rafael van der Vaart (39) der dpa am Montagabend in Doha rückblickend auf das 1:1 im Testspiel beider Länder am vergangenen Dienstag in Amsterdam. "Die haben 60 Minuten überragend gespielt, und wir hatten keine Chance. Deutschland ist schon klasse, stark." Die DFB-Auswahl stelle eine "geile Mannschaft".
Aus Topf drei könnte Deutschland unter anderem Afrikameister Senegal drohen – oder auch Marokko, Serbien oder Polen mit Bayern Münchens Weltfußballer Robert Lewandowski. In Topf vier sind nur fünf Mannschaften, die auch sicher dabei sind. Wegen der noch zu spielenden Playoff-Partien sind drei Kugeln Platzhalter für die jeweiligen drei Sieger. Als deutscher Gegner feststehen könnte beispielsweise Ecuador oder Saudi-Arabien.
"Das ist ja gerade das Schöne an einer WM, das ungewisse Gefühl", sagte Klinsmann. "Wie funktionieren die aus den anderen Kontinenten? Aber das macht es ja gerade so spannend."
Das sind die Lostöpfe bei der WM-Auslosung im Überblick:
Topf 1
Katar (Gastgeber) |
Brasilien |
Belgien |
Frankreich |
Argentinien |
England |
Spanien |
Portugal |
Topf 2
Mexiko |
Niederlande |
Dänemark |
Deutschland |
Uruguay |
Schweiz |
Vereinigte Staaten |
Kroatien |
Topf 3
Senegal |
Iran |
Japan |
Marokko |
Serbien |
Polen |
Südkorea |
Tunesien |
Topf 4
Kamerun |
Kanada |
Ecuador |
Saudi-Arabien |
Ghana |
Gewinner Europa-Playoffs (Wales, Schottland oder Ukraine) |
Gewinner Interkontinental-Playoffs (Vereinigte Arabische Emirate, Australien oder Peru) |
Gewinner Interkontinental-Playoffs (Neuseeland oder Costa Rica) |

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