Die deutschen Fußball-Nationalspieler haben den Prämien-Poker mit der DFB-Spitze gewonnen und kassieren für einen Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft 2006 die Rekordsumme von 300.000 Euro. Bei einem Einzug ins Finale würde der Deutsche Fußball-Bund (DFB) an jeden der 23 Akteure 150.000 Euro zahlen. Für eine Halbfinal-Teilnahme gäbe es 100.000, für das Viertelfinale noch 50.000 Euro. Erstmals würde dagegen keine Prämie für den Einzug ins Achtelfinale ausbezahlt. Auch bei einem Ausscheiden nach der Vorrunde gingen die Spieler leer aus.
Verdreifachung der Siegerprämie von 2002
Zu verdanken haben die Spieler die Prämie Michael Ballack. Der Kapitän der Nationalmannschaft verhandelt am Mittwoch allein mit den beiden DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder und Theo Zwanziger sowie DFB-Generalsekretär Horst R. Schmid. Moderater der zweiten Verhandlungsrunde war Teammanager Oliver Bierhoff. "Die Einigung basiert sehr stark auf einer Erfolgsbezogenheit", sagte Mayer-Vorfelder nach der rund 75-minütigen Verhandlungsrunde.
Die Siegprämie entspricht einer Verdreifachung gegenüber den 92.000 Euro, die jeder der 23 Akteure bei einem WM-Triumph 2002 in Japan und Südkorea erhalten hätte. Für den EM-Titel im vergangenen Jahr in Portugal waren 100.000 Euro als Erfolgsprämie ausgehandelt worden. "Ich denke, Leistung muss auch belohnt werden. Ein Titel im eigenen Land ist ein hoch gestecktes Ziel", verteidigt Bierhoff die Entscheidung.
1974 gab es 70.000 Mark und einen Käfer
Bei der letzten WM-Endrunde 2002 in Asien hatten die deutschen Spieler nach der Final-Niederlage gegen Brasilien jeweils 71.600 Euro kassiert. Hinzu kamen allerdings bis zu 128 000 Euro für die erfolgreiche Qualifikation für das Turnier in Japan und Südkorea. Eine Qualifikationsprämie gibt es dagegen für die Spieler dieses Mal nicht zu verdienen, Als Gastgeber ist die deutsche Mannschaft automatisch für die WM-Endrunde 2006 qualifiziert ist.
Ganz anders sah die Sache noch vor 50 Jahren aus. Die ersten deutschen Fußball-Weltmeister um Fritz Walter hatten sich 1954 noch mit 2500 Mark (1280 Euro) zufrieden geben müssen. Beim zweiten Triumph 1974 gab es pro Mann 70.000 Mark (35.900 Euro) sowie einen VW-Käfer. Beim bislang letzten Titelgewinn 1990 wurden 145.000 Mark (74.360 Euro) ausgezahlt.
Die Entwicklung der deutschen Sieg-Prämien
Für die Weltmeisterschaft
WM 1954: 1.280 Euro (plus Fernseher)
WM 1974: 35.900 Euro (plus VW-Käfer)
WM 1986: 51.100 Euro
WM 1990: 64.100 Euro
WM 1994: 64.100 Euro
WM 1998: 76.900 Euro
WM 2002: 92.000 Euro
WM 2006: 300.000 Euro
Für die Europameisterschaft:
EM 2000: 76.900 Euro
EM 2004: 100.000 Euro
Ganz anders sah die Sache noch vor 50 Jahren aus. Die ersten deutschen Fußball-Weltmeister um Fritz Walter hatten sich 1954 noch mit 2500 Mark (1280 Euro) zufrieden geben müssen. Beim zweiten Triumph 1974 gab es pro Mann 70.000 Mark (35.900 Euro) sowie einen VW-Käfer. Beim bislang letzten Titelgewinn 1990 wurden 145.000 Mark (74.360 Euro) ausgezahlt.
Auch für den Confederations Cup vom 15. bis 29. Juni dieses Jahres wurde eine Einigung erzielt. Ein Erfolg bei der WM-Generalprobe mit acht Mannschaften würde der DFB mit 60.000 Euro pro Spieler honorieren. Eine Finalteilnahme würde mit 20.000 Euro belohnt, für das Halbfinale gäbe es noch 10.000 Euro. Dazu zahlt der DFB rückwirkend seit Beginn der Ära von Bundestrainer Jürgen Klinsmann 7500 Euro pro berufenen Spieler für jedes Freundschaftsspiel. Das sei ein Ausgleich für entgangene Qualifikationsprämien bis 2006, sagte Mayer-Vorfelder.