Navid Afkari: Ringer und Donald Trump protestieren gegen Todesurteil im Iran
Navid AfkariRingerwelt in Aufruhr: Stäbler protestiert gegen Todesurteil im Iran – auch Trump schimpft
2 Min.
Weil er bei Protesten gegen das Regime im Iran einen Sicherheitsbeamten getötet haben soll, wurde Navid Afkari am Samstag hingerichtet. Zuvor hatte es eine weltweite Protestwelle gegen das umstrittene Urteil gegeben.
Die Ringerwelt ist in Aufruhr. Wenige Tage nach dem Todesurteil gegen den iranischen Mattenkämpfer Navid Afkari setzen sich seine Ringerkollegen auf breiter Front für den 27-Jährigen ein. Selbst US-Präsident Donald Trump schaltete sich per Twitter ein.
In der internationalen Ringer-Szene wird der Protest gegen das Todesurteil für den iranischen Mattenkämpfer Navid Afkari lauter. Der dreimalige Weltmeister Frank Stäbler bekräftigte am Montag via Instagram: "Die Ringer-Familie und die globale Sport-Gemeinschaft stehen hinter ihm. Wir kämpfen zusammen, um für Navid und seine Familie Gerechtigkeit zu bekommen."
Menschenrechtler: Geständnis durch Folter erzwungen
Der 27-jährige nationale Meister, der als großes Talent gilt, soll bei einer Demonstration in der südiranischen Stadt Schiras 2018 einen Sicherheitsbeamten getötet haben. Das behauptet die iranische Justiz. Er habe die Tat gestanden, hieß es aus Teheran. Der Sportler, seine Familie und Menschenrechtsorganisationen entgegnen, das Geständnis sei durch Folter erzwungen worden. "Rettet Navid Afkari", sagte Stäbler darüber hinaus in dem Beitrag. Zuvor hatte auch die deutsche Ex-Weltmeisterin Aline Rotter-Focken in den sozialen Medien geschrieben: "Die Ringer-Gemeinschaft hat eine Verantwortung, sich einzusetzen. Bitte rettet Navid."
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Instagram integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Das Geständnis sowie Aufnahmen der angeblichen Tat wurden im iranischen Staatsfernsehen sowie im Videoportal Aparat gezeigt. Afkari wurde daraufhin zu Tode verurteilt. Seine beiden Brüder, die mit ihm zusammen an den Protesten gegen das islamische Regime teilgenommen hatten, erhielten hohe Gefängnisstrafen. Der Oberste Gerichtshof des Landes bestätigt das Urteil, das damit rechtskräftig ist. Wie Stäbler in seinem Instagram-Post schreibt, soll Afkari zunächst mit 74 Peitschenhieben gequält werden und erst nach sechseinhalb Jahren Haft hingerichtet werden.
Wegen "pornografischer" Instagram-Fotos: Ehepaar zu 16 Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt
US-Präsident Trump appelliert via Twitter
Zahlreiche Iraner, auch renommierte Ringer, fordern in den sozialen Medien, dass das Urteil revidiert wird. Vergangene Woche hatte auch US-Präsident Donald Trump die iranische Führung in einem Tweet aufgefordert, Afkari nicht hinzurichten. "Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie das Leben dieses jungen Mannes verschonen würden", appellierte Trump an die Führung im Iran.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">...To the leaders of Iran, I would greatly appreciate if you would spare this young man’s life, and not execute him. Thank you! <a href="https://twitter.com/ufc?ref_src=twsrc%5Etfw">@UFC</a> <a href="https://twitter.com/danawhite?ref_src=twsrc%5Etfw">@DanaWhite</a> <a href="https://twitter.com/FoxNews?ref_src=twsrc%5Etfw">@FoxNews</a> <a href="https://t.co/NkJb4IsQpt">https://t.co/NkJb4IsQpt</a></p>— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) <a href="https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1301627761715490817?ref_src=twsrc%5Etfw">September 3, 2020</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Teheran weist die Kritik an dem Urteil zurück. Das Ausland solle einen Mörder aus politischen Erwägungen nicht heiligsprechen, einen Täter nicht zum Opfer machen und die Rechte des wahren Opfers und dessen Familie nicht ignorieren, hieß es von der iranischen Justiz laut Nachrichtenportal Tabnak.