In der internationalen Ringer-Szene wird der Protest gegen das Todesurteil für den iranischen Mattenkämpfer Navid Afkari lauter. Der dreimalige Weltmeister Frank Stäbler bekräftigte am Montag via Instagram: "Die Ringer-Familie und die globale Sport-Gemeinschaft stehen hinter ihm. Wir kämpfen zusammen, um für Navid und seine Familie Gerechtigkeit zu bekommen."
Menschenrechtler: Geständnis durch Folter erzwungen
Der 27-jährige nationale Meister, der als großes Talent gilt, soll bei einer Demonstration in der südiranischen Stadt Schiras 2018 einen Sicherheitsbeamten getötet haben. Das behauptet die iranische Justiz. Er habe die Tat gestanden, hieß es aus Teheran. Der Sportler, seine Familie und Menschenrechtsorganisationen entgegnen, das Geständnis sei durch Folter erzwungen worden. "Rettet Navid Afkari", sagte Stäbler darüber hinaus in dem Beitrag. Zuvor hatte auch die deutsche Ex-Weltmeisterin Aline Rotter-Focken in den sozialen Medien geschrieben: "Die Ringer-Gemeinschaft hat eine Verantwortung, sich einzusetzen. Bitte rettet Navid."
Das Geständnis sowie Aufnahmen der angeblichen Tat wurden im iranischen Staatsfernsehen sowie im Videoportal Aparat gezeigt. Afkari wurde daraufhin zu Tode verurteilt. Seine beiden Brüder, die mit ihm zusammen an den Protesten gegen das islamische Regime teilgenommen hatten, erhielten hohe Gefängnisstrafen. Der Oberste Gerichtshof des Landes bestätigt das Urteil, das damit rechtskräftig ist. Wie Stäbler in seinem Instagram-Post schreibt, soll Afkari zunächst mit 74 Peitschenhieben gequält werden und erst nach sechseinhalb Jahren Haft hingerichtet werden.

US-Präsident Trump appelliert via Twitter
Zahlreiche Iraner, auch renommierte Ringer, fordern in den sozialen Medien, dass das Urteil revidiert wird. Vergangene Woche hatte auch US-Präsident Donald Trump die iranische Führung in einem Tweet aufgefordert, Afkari nicht hinzurichten. "Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie das Leben dieses jungen Mannes verschonen würden", appellierte Trump an die Führung im Iran.
Teheran weist die Kritik an dem Urteil zurück. Das Ausland solle einen Mörder aus politischen Erwägungen nicht heiligsprechen, einen Täter nicht zum Opfer machen und die Rechte des wahren Opfers und dessen Familie nicht ignorieren, hieß es von der iranischen Justiz laut Nachrichtenportal Tabnak.