Mit der Ausnahme-Ballettkür "Pina" sind Aljona Savchenko und Robin Szolkowy zum vierten Weltmeister-Titel gestürmt. Den eigenen Weltrekord aus dem Vorjahr von 217,85 Punkten konnten die Chemnitzer Paarläufer mit 201,49 Zählern am Freitag auf dem Eis von Nizza aber nicht angreifen. Zuletzt hatten Maxi Herber und Ernst Baier vor 73 Jahren viermal für Deutschland im Paarlauf gesiegt. Den legendären Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler gelang der WM-Coup 1963/64 nur zweimal.
"Die Kür ist absolut gelungen, es ist ein neuer Stil im Paarlauf, Aljona und Robin haben sich neu erfunden", sagte Elke Treitz, Vizepräsidentin der Deutschen Eislauf-Union (DEU). "Das ist der ganz große Wurf von Ingo Steuer." Der Trainer fieberte im Palais des Expositions vor 7000 Zuschauern an der Bande mit und freute sich überschwänglich. "Uns ist der dreifache Wurfaxel im Kurzprogramm erstmals gelungen und wir hatten hier als Ziel nur eine Medaille. Dass Aljona und Robin nun in der Mitte des Podiums stehen, ist umso besser", sagte der 45 Jahre alte Coach, der sich lediglich darüber ärgerte, dass Szolkowy den Axel nur einfach sprang.
Auf den Punkt vorbereitet
Die viermaligen Europameister hatten seit dem gewonnenen Grand-Prix-Finale im Dezember keinen Wettkampf mehr bestritten und wussten nach dem Muskelfaserriss von Savchenko lange nicht, wo sie stehen. In Südfrankreich waren sie dann wieder auf den Punkt vorbereitet, nervenstark und fit. Die Sachsen sicherten sich ein Preisgeld von 67.500 US-Dollar (51.383 Euro) und ließen ihre großen Konkurrenten, Tatjana Wolososchar/Maxim Trankow aus Russland, mit 201,38 Zählern nur ganz knapp hinter sich. Die Japaner Narumi Takahashi/Mervin Tran (189,69) gewannen Bronze.