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"Die Höhle der Löwen" "Ich möchte dein Mentor sein" – Carsten Maschmeyer erkämpft sich Nipple-Deal

Carsten Maschmeyer begeistert sich für die Nipplis
Carsten Maschmeyer begeistert sich für die Nipplis
© Bernd-Michael Maurer / RTL
Superpraktische, faltbare Kajaks? Nö, lass mal. E-Rikschas, die das Zeug zum Mobilitäts-Changer haben? Bloß nicht. Was die Investoren in "Die Höhle der Löwen" zu Begeisterungsstürmen hinriss, waren Pads, mit denen sich Frauen ihre Brustwarzen abdecken können.

Selten hat man Carsten Maschmeyer so offensiv erlebt. Immer wieder meldete er sich zu Wort, rang mit sich, warb um sich. Die Brustwarzen-Cover von Nippli brachten ihn aus der Fassung, vor allem die äußerst kommunikationsstarke Gründerin. Würde er nur ihretwegen in eine Branche investieren, von der er nach eigenem Bekunden "null Ahnung" hat? Die anderen Löwen verfolgten das seltsame Schauspiel in Lauerstellung.

Die präsentierten Produkte:

  • CLR Outdoor Kajak: Das Faltkajak besteht aus 100 Prozent recyclebarem Material, wiegt nur 10,2 Kilogramm und passt in jedes Handgepäck.
  • GinGillard: Der Gin auf Zitronenbasis stammt von einem Startup, dessen drei Gründer von Geburt an gehörlos sind.
  • Hopper Mobility: Das E-Bike kombiniert die Eigenschaften eines E-Lastenrads und die eines Autos und ist für Fahrradwege zugelassen.
  • Nippli: Die Pads für Brustwarzen sind ultradünn, abwaschbar und dadurch bis zu 30-mal verwendbar.
  • Socklaender: Die Socke verfügt über einen Doppelschaft, der über den Schuh gestülpt werden kann. Damit wird das Eindringen von Schmutz und Kriechtieren verhindert.

Die Höhle der Löwen: Nipplegate der Woche

Wenn eine 22-Jährige einen der prominentesten, deutschen Investoren dazu bringt, seine Kontakte auszubreiten: "Ich bin mit der Familie Rossmann befreundet", begann Carsten Maschmeyer seine etwas peinliche Bewerbung. "Und mit Christoph Werner von dm!" Ganz schön große Namen für ein paar Pads, die verhindern sollen, dass sich Brustwarzen unter der Kleidung abzeichnen. Aber Maschmeyer wollte unbedingt Mentor sein für die "wissbegierige, dynamische, junge Frau". Das Problem: Die anderen Löwen wollten mit dem Startup-Starlet ebenfalls zusammenarbeiten. Man einigte sich auf ein Novum in der Geschichte der Show: Jeder bot dasselbe, niemand battelte. Maschmeyer fiel vor allem die zweite Absprache schwer – angelte sich aber schließlich das Nachwuchstalent. 

Coole Socken

Es gibt Probleme, von denen man bislang nicht gewusst hat, dass es Probleme sind. Zum Beispiel: Sand oder Insekten im Schuh. Bei Kindern, okay – aber ist das wirklich ein Erwachsenenthema? Die Investoren zeigten sich gegenüber Socklaender(der stern hat die Funktions-Socken getestet). eher skeptisch. "Nettes Nice-to-Have, ich weiß aber nicht, ob es so einen Drive in den Markt bekommt", urteilte Judith Williams über die Socke mit dem Doppelschaft. Als Nils Glagau als Testimonial in Aktion trat, hatte Carsten Maschmeyer nur Augen für dessen "sehr schöne Füße und Beine" – nicht für das Textil drumrum. Allein Glagau und Dümmel konnten sich für die "coole Marke" (Glagau) und den "totalen Problemlöser" (Dümmel) begeistern. Mit einem besseren Ende für Mister Regal.

Die zitronigste Idee

Die drei Gründer von GinGillard hatten einen Dolmetscher mitgebracht, weil sie selbst von Geburt an gehörlos sind. Und dem Gebärden-Trio schlug ordentlich Gegenwind entgegen. "Wenn man dieses Getränk als Gin bezeichnet", polterte Georg Kofler gewohnt undiplomatisch, "ist das eine Fehlinformation". Auch Judith Williams packte das zitronige Getränk "eher in Richtung Likör". Nils Glagau drehte die Argumentation einfach um: "Noch einen Gin braucht die Welt nicht" – und gab den drei Unternehmern die gewünschten 150.000 Euro. "Von euch schwingt etwas Positives rüber." 

"Die Höhle der Löwen": Diese cleveren Produkte bringen heute Millionen ein

Applaus und raus

Nicht jeder ist zum Pitchen geboren, vielleicht war es auch nur das Lampenfieber: Den Auftritt von Constanze und Daniel von CLR Outdoor Kajak als unterkühlt zu bezeichnen, wäre noch untertrieben. Dabei ist ihr Faltkajak ein echter Knaller. Leicht zu transportieren, schnell im Aufbau, unsinkbar – nur leider auch echt teuer. Doppelt so teuer wie aufblasbare Modelle. "Wie kommt man vorwärts?", fragte Carsten Maschmeyer. – "Mit einem Paddel."  – "Wo ist das?" – "Noch in der Entwicklung." Damit – und stolzen zwei Millionen Firmenbewertung – war die Sache gegessen.

Auch die Tuk-Tuks von Hopper Mobility gingen baden. Runde um Runde drehten die Löwen mit den E-Rikschas durchs Studio und giggelten dabei ausführlich, investieren wollte aber keiner. Dabei sind die wendigen Mobile für den Fahrradweg im Sommer dank Solarmodulen sogar enegieautark. Aber: Die Firma hatte noch keinen Markteintritt, niemand weiß, ob die etwas gewöhnungsbedürftigen Kasten-Bikes Käufer finden. "Hoppt mal raus", hieß es am Ende für das Gründerteam. Wer den Namen hat, hat den Schaden.

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