Der Unternehmer und Winzer Christian Ress, Geschäftsführer des Weinguts Balthasar Ress, hatte die Idee einen Ort zu schaffen, an dem man teure Weine lagern kann. Entstanden ist ein elitärer Business-Club für Luxuskunden zum Netzwerken – und Wein trinken. Mittlerweile ist die "wineBANK" eine internationale Marke.
Christian Ress' Vision ging von Anfang an weit über die Weinlagerung hinaus. "Es geht vor allem um die repräsentative Funktion", sagt Christian Ress im Gespräch mit dem stern. Weinlagerung an sich ist eher zweitrangig. "Wir bieten einen inszenierten Raum für das Zusammentreffen, Empfangen und Bewirten von Leuten." Die Winebanks zielen eher auf die Social- und Business-Club-Idee: Die "Winebänker" haben jederzeit den perfekten Rahmen, Gäste sehr eindrucksvoll empfangen und bewirten zu können. Das bestätigen auch die Nutzungszeiten: "Die Winebanks werden hauptsächlich vor und nach dem Abendessen genutzt", hat Christian Ress beobachtet. "Für Gastgeber ist die Winebank das i-Tüpfelchen in der Dramaturgie eines Abends mit Kunden oder Freunden."
Internationales Netzwerk von Weinliebhabern
Hauptsächlich zählen die Winebanks Unternehmer, das Who-is-Who der regionalen Wirtschaft und Industrielle zu ihrem Kundenstamm. Die haben ein Schließfach in der "Bank", das sie so füllen können, wie sie möchten.
Im Rheingau steht nicht mehr die einzige Winebank. Mittlerweile gibt es die Memberclubs in Hamburg, Frankfurt, Mainz, Wien, Basel, in der Pfalz. Köln und Palma de Mallorca werden im Sommer 2017 eröffnet, Saas-Fee in der Schweiz im Winter 2017 - und auch in London und den USA werden erste Gespräche geführt. Die einzelnen Winebanks betreibt Ress übrigens nicht selbst. Dahinter verbirgt sich ein klassisches Franchisesystem mit der Zentrale im Rheingau. Von da wird die Kommunikation und Pressearbeit erledigt. Die Franchisenehmer sind meist Gutbetuchte, die Spaß am Wein haben und regional sehr gut vernetzt sind.
Diese wertvollen Tröpfchen sind hinter Gittern

Die drei Flaschen Pétrus in diesem Weinfach eines Sammlers haben einen aufsummierten Wert von etwa 22.000 Euro. Die Flasche im Vordergrund aus dem Jahr 2007 zählt zu den "Basic-Weinen" vom Château Pétrus, die liegt bei schlappen 4000 Euro. Für den Jahrgang 1937 muss man locker mit 10.000 Euro rechnen.
Mit dem Konzept der Winebank sind Christian Ress und sein Team Weltmarktführer. Es gibt zwar Insellösungen, aber nicht in dem Ausmaß wie es von den Winebanks ausgeht. Das Konzept hat auch einen positiven Effekt auf die Immobilienbranche. Bisher war es eher schwierig, untermauerte Kellergewölbe zu vermarkten, geschweige denn zu verkaufen. Mit Ress' Idee der Winebanks änderte sich das, eine neue Art der Nutzung ist entstanden. In der Zwischenzeit wird die Erfolgsgeschichte weiter gesponnen, Grenzen sind nicht in Sicht.