AUTOSALON GENF Blechschau der automobilen Eitelkeiten

Wo sich die internationale Blechkarawane trifft, gibt man sich nicht mit Kleinigkeiten ab. 250 Aussteller werden sich in diesem Jahr in Genf einfinden, um das Palexpo-Gelände zum automobilen Mekka umzurüsten.

Wo sich die internationale Blechkarawane trifft, gibt man sich nicht mit Kleinigkeiten ab. 250 Aussteller werden sich in diesem Jahr in Genf einfinden, um das Palexpo-Gelände zum automobilen Mekka umzurüsten. Neben den unvermeidlichen Prototypen Studien gehen dieses Mal auch ungewöhnlich viele Serienmodelle an den Start. Pech nur für die Mazdas, Citroens, Peugeots, Opels und Smarts, dass eine Weltpremiere schon jetzt den Rahmen zu sprengen droht, die eigentlich gar keine Weltpremiere ist.

Nicht der, sondern die

Nach über 60 Jahren kehrt Maybach unter Führung von DaimlerChrysler zurück aufs internationale Autobauer-Parkett. Nicht nur die Motorjournalisten aus aller Herren Länder sind entzückt, auch die meisten der erwarteten 700.000 Besucher werden sich wohl zunächst zum Maybach-Stand begeben. Und das, obwohl nicht DER Maybach vorgestellt wird, sondern DIE. Die Marke Maybach nämlich, erlebt in Genf ihr Comeback und nicht der sechseinhalb Meter lange Maybach selbst. Von der Super-Limousine wird beinahe nichts zu sehen sein. Lediglich die Frontpartie darf das Licht der Welt erblicken. Der blecherne Rest ist bestens hinter schwarzem Glas versteckt. Drumherum gibt es viele Informationen über die Vergangenheit und Gegenwart der neuen, alten Marke.

Weltpremieren ohne Ende

Die eigentlichen Weltpremieren werden sich weitab vom Maybach-Stand abspielen. Opel, zum Beispiel, wird die Autoshow für eine echte Produktoffensive nutzen. Neben dem gerade vorgestellten Vectra in all seinen Varianten wartet mit dem Konzept M eine durchaus leckere Van-Studie auf neugierige Blicke. Von hinten sieht der »kleine« Zaffira zwar aus wie ein explodierter Corsa, doch der Rest seines Blechkleids wird nicht nur bei Familienvätern Begehrlichkeiten wecken. ¿

Der Ur-Van in seiner neusten Form

Eine Nummer größer ist der Espace Concept von Renault. Die französische Automschmiede hat es tatsächlich gewagt, den Urvater der Großraumlimousinen zu hinterfragen. Lässt man die großspurigen, aber nichtssagenden Werbe-Texte weg und beschränkt sich auf das Auto selbst, kann man den Franzosen nur gratulieren. Mehr Van geht kaum.

»Normalos« mit Ambitionen

Eigentlich schade, dass viele interessante Autos durch den Größer-Stärker-Teurer-Wahn der Hersteller schlichtweg untergehen werden. Neben den Stars der Show taugen nämlich gerade die »Normalos« zu echten Alltags-Klassikern.

Jochen Knecht