Cupra statt Seat Zur rechten Zeit

Cupra Urban Rebel
Cupra Urban Rebel
© press-inform - das Pressebuero
Die spanische Traditionsmarke Seat scheint im Norden Spaniens langsam auf das Abstellgleis zu rollen. Zunehmend konzentrieren sich die Verantwortlichen auf den Markenableger Cupra, der die Welt erobern sein - natürlich elektrisch.

Wayne Griffith, CEO der Marken Seat und Cupra ist zufrieden: "Wir eröffnen hier heute in München bereits unseren dritten Cupra Brandstore." Ein warmer Spätsommerabend in der bayrischen Landeshauptstadt und vor der Tür finden die letzten Bauarbeiten für die Open Spaces statt, mit denen die IAA 2021 auch in der Innenstadt Besucher locken will. Wie viele andere Automarken ist Cupra ebenso wenig die Seat auf der IAA Mobility 2021 an der Isar vertreten und setzt auf andere Konzepte. Automessen, das ist die alte Welt. Stattdessen will man eine Trendmarke sein und da ist der neue Imagestore im Herzen von München mit der renommierten Adresse Odeonsplatz 1 genau das richtige, um für die rechte Außenwirkung zu sorgen. "Ich fliege am Mittwoch noch nach Mailand, wo wir diese Woche noch einen weiteren Cupra Store eröffnen", erzählt Wayne Griffith, "weitere werden folgen."

Mit Europa allein soll es längst nicht getan sein und so wollen die umtriebigen Spanier im kommenden Jahr sogar den Sprung nach Australien wagen. Seat scheint längst auf dem Abstellgleis zu parken und Cupra, einst sportlicher Modellableger von Leon und Co, hat das Regiment übernommen. Das merkt man nicht nur bei dem coolen Shop, der sich direkt dem Mercedes-Shops eher wie ein edler Modeladen präsentiert, sondern auch bei den Produkten. Das erste Elektromodell der Marke, einst als Seat geplant, hat ebenfalls ein Cupra-Label bekommen und rollt ab Ende des Jahres als Cupra El Born auf den Markt. Die Spanier zeigen dabei einmal mehr, dass sie eine Designmarke sind, denn der Cupra El Born ist eine wahre Schönheit im Vergleich zu seinem Zwillingsbruder VW ID. 3. Der El Born wird mit einem Leistungsspektrum von 110 bis 170 Kilowatt und Akkupaketen von 54 bis 77 kWh angeboten. So sind maximale Reichweiten bis über 500 Kilometer ohne Nachladen drin. Das sollte einige Kunden locken.

Im vergangenen Herbst gab es für Seat und Cupra einen herben Verlust, als der langjährige Chefdesigner Alejandro Mesonero-Romanos seinem CEO Luca de Meo nach Frankreich folgte und die Spanier Richtung Renault verließ. Nur ein kurzes Intermezzo, denn Mesonero wechselte nach wenigen Monaten weiter von Paris nach Turin als Kreativkopf von Alfa Romeo. Sein Nachfolger Jorge Diaz, der nach Stationen bei Mitsubishi und Audi in den Volkswagen Konzern zurückkehrte und nunmehr für die beiden spanischen Marken verantwortlich zeichnet.

So still es um Seat zu sein scheint, so groß sind die Pläne für Cupra. "Wir wollen bis 2030 elektrisch werden", blickt Griffith nach vorn und kündigt nach dem El Born mit dem Elektro-SUV Tavascan und einem Kleinwagen zwei weitere Spanier mit Stecker an. Bei der Eröffnung des Brand Store am Münchner Odeonsplatz enthüllen Wayne Griffith und Jorge Diaz mit dem Urban Rebel das Konzeptfahrzeug eines elektrischen Kleinwagens im Kleid eines Rennwagens. Während die Studie mit gewaltigen Spoilern und einem Heckflügel über 250 kW / 340 PS und als Elektroallradler den Spurt 0 auf Tempo 100 in 3,2 Sekunden schafft und im Elektroboost sogar aus 320 Kilowatt schöpfen kann, sieht das beim 2025 auf den Markt rollenden Serienmodell etwas anders aus. Hier soll bei 170 Kilowatt Schluss sein.

"Das Serienmodell ist auf der MEB-Plattform mit Frontantrieb unterwegs", erklärt Entwicklungsvorstand Dr. Werner Tietz, der von Bentley zu Seat nach Martorell wechselte. Der Cupra Urban Rebel sieht mit seinem scharfen Design und gelungenen Proportionen deutlich heißer aus als sein müdes Gegenüber VW ID. Life, der zehn Kilometer weiter östlich auf der IAA 2021 als elektrischer Citycrossover am Vormittag seine Weltpremiere feierte. Und bei dem Urban Rebel soll es nicht bleiben. Die günstigen MEB-Fahrzeuge des Konzerns für Seat, Skoda und Volkswagen werden in Martorell entwickelt und wohl auch hier gefertigt. "Es ist spannend eine neue Marke wie Cupra aufzubauen", erläutert Werner Tietz, "ich entwickle gerade so viele Autos wie noch nie. Das macht mit einem tollen Team einfach Spaß." Abwarten, wie viel Platz hier in den kommenden Jahren noch für Seat ist, denn die Trendmarke Cupra scheint längst den Ton anzugeben. Wohin es geht, kann jeder sehen - zum Beispiel beim Besuch des neuen Stores am Münchner Odeonsplatz.

pressinform