Schon im letzten Jahr war Sonys Vision-S-Prototyp-Limousine, eine der größten Überraschungen auf der CES. Nun meldet sich die Limousine auf der CES 2021 zurück. Die Zeit hat Sony nicht ungenutzt gelassen, das Fahrzeug fährt und das auch auf öffentlichen Straßen in Österreich.
Die Wahl des Landes ist in der Tat nicht so überraschend, weil der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna einer der Partner von Sony ist. Und die Fertigung der Prototypen übernimmt. Frank Klein, Präsident von Magna Steyr, deutet an, dass die Partnerschaft zwischen Sony und Magna fortgesetzt wird. Sony nimmt das Auto also ernst. Klicken Sie hier, wenn Sie die Fotostrecke in ganzer Breite sehen wollen.
Technik zählt
So schön die Limousine innen und außen aussieht, wirklich wichtig sind die Bauteile, die zum autonomen Fahren dazugehören, also die Sensoren und das elektronische Herz des Wagens. Izumi Kawanishi, Senior Vice President bei Sony, sagt, dass sich die Anzahl der Sensoren des Fahrzeugs auf 40 erhöht hat, um so eine 360-Grad-Abdeckung zu ermöglichen. Sony soll auch ein System entwickelt haben, das die Sicherheit des vernetzten Fahrzeugs überprüft.
Gleichzeitig arbeitet Sony daran, den Innenraum mit neuartigen Features auszustatten. Darunter sind ein Sprachassistent, Gestensteuerung und Unterhaltungsangebote wie Videospiele. "Der Fahrer und die Passagiere standen bei der Entwicklung im Mittelpunkt. Und die Frage, wie man sie unterwegs am besten unterstützen und unterhalten kann", so Yuhei Yabe, der Projektleiter für den Vision-S. Interessant ist eine Kamera, die die Insassen des Fahrzeugs überwacht. Wenn sie etwa einen schlafenden Passagier auf dem Rücksitz erkennt, bringt das Auto automatisch das Klima um diesen Sitz herum auf eine geeignete Temperatur, so Sony. In der Benutzung soll das System den Fahrer und seine Eigenarten besser kennenlernen und weiß dann die bevorzugte Temperatur, die Lieblingsmusik und die Fahrtroute.
Nur Show oder ernsthafte Absichten?
Sony arbeitet nicht allein an dem Projekt. Die Partner reichen von Bosch und Continental über das ungarische Start-up-Unternehmen für automatisiertes Fahren AIMotive bis zu den Chip-Herstellern Nvidia und Qualcomm. Die Ansammlung an Know-how dieser Partner zeigt, dass der Prototyp weit mehr als ein Demonstrator ist. Sitzproben in dem Prototyp belegen, dass der Wagen bis in die Details durchgeplant ist. Für ein reines Showfahrzeug, dass nur die Fähigkeiten der Technologiepartner in einem Objekt demonstrieren soll, wäre soviel Mühe im Detail ungewöhnlich. Dafür sieht die Limousine auch zu bieder aus. Typische Show-Details wie gegenläufig öffnende Türen oder gigantische Flügeltüren fehlen an dem Modell.
Die etablierten Hersteller tun sich mit autonomen Autos genau so schwer wie davor mit den E-Antrieben. Für Quereinsteiger sind das verlockende Perspektiven, zumal sie das eigentliche Auto von den großen Zulieferern planen und produzieren lassen können. Gut möglich, dass diese hochkarätige Gruppe den Wagen auch bauen wird.
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