Was war geschehen? Im Dezember 2016 war Susan H. in einen Unfall verwickelt. Ihr Audi stieß mit einem Honda zusammen. Obwohl der Honda auf dem Randstreifen parkte, war Frau H. davon überzeugt, dass sie an dem Unfall nicht schuld sei und begann einen Rechtsstreit mit der gegnerischen Versicherung.
Dubioses Geschäftsmodell
Da ihr Audi – Schätzwert 10.000 Pfund – nicht funktionstüchtig war, nahm sie sich einen Mietwagen über eine unabhängige Firma. Diesen Mercedes fuhr sie drei Jahre lang. Vermutlich hat sie gar nicht auf die Kosten geachtet, denn der Verleiher berechnete 300 Pfund am Tag für den Wagen. Er versprach, sie gar nicht mit den Kosten zu behelligen, denn die würde die gegnerische Versicherung tragen müssen. Also lehnte sie das Angebot einer eigenen Versicherung, einen Ersatzwagen zu organisieren ab, und mietete lieber einen schicken Mercedes.
Tatsächlich werden diese Angebote in Großbritannien nicht von Autovermietern unterbreitet, sondern von dubiosen Kreditvermittlern. Die auch mit falschen Zeugenaussagen zu Diensten sind. Denn vor Gericht stütze Frau H. ihre Version mit vier Zeugenaussagen, doch im Verfahren kam heraus, dass diese Personen allesamt mit der Firma in Verbindung standen, die Frau H. den Wagen besorgt hatte. Susan H. bekam nicht recht. Der Fahrer des Hondas war ihr nicht plötzlich in den Weg getreten, wie sie behauptete.
Gängige Praxis in GB
Die Versicherer nennen den Fall von Frau H. wegen der Höhe von 400.000 Pfund "erstaunlich". Tatsächlich kommt es aber häufig vor, dass unseriöse Firmen Personen nach Unfällen kontaktieren und später hohe Kosten entstehen. Richard Hiscock von der Versicherung Aviva sagte der "Sun": "Das zeigt, wie weit Kreditverleiher gehen, um Gewinne zu erzielen."
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