Rückrufe Bei Toyota sind es Ölschläuche, bei General Motors Servolenkungen

Beim japanischen Autohersteller Toyota gibt es nicht nur Probleme mit Gaspedalen und Bremsen, sondern auch mit defekten Ölschläuchen. Es gebe zwar keine weitere Rückrufaktion, Toyota tausche den Schlauch derzeit aber "freiwillig" bei 1,3 Millionen Autos in Nordamerika aus, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Tokio. In Deutschland wurden die Schläuche an rund 1200 Lexus-Modellen bereits Ende des Jahres ausgewechselt.

Beim japanischen Autohersteller Toyota gibt es nicht nur Probleme mit Gaspedalen und Bremsen, sondern auch mit defekten Ölschläuchen. Es gebe zwar keine weitere Rückrufaktion, Toyota tausche den Schlauch derzeit aber "freiwillig" bei 1,3 Millionen Autos in Nordamerika aus, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Tokio. In Deutschland wurden die Schläuche an rund 1200 Lexus-Modellen bereits Ende des Jahres ausgewechselt.

Die Toyota-Sprecherin hob hervor, dass die Sicherheit der Fahrer nicht in Gefahr sei: "Es ist vielmehr eine Service-Kampagne." Durch den defekten Ölschlauch könne es höchstens zu ungewöhnlichen Motorgeräuschen oder einem Aufleuchten der Öldruck-Anzeige kommen. Die kostenlosen, rund einstündigen Reparaturen werden demnach bereits seit fünf Monaten vorgenommen. In Deutschland seien die Kunden von 1208 Lexus-Modellen RX 350 von ihren Händlern angeschrieben und die Ölschläuche Ende des Jahres kostenlos ausgetauscht worden, sagte eine Sprecherin des Unternehmens in Köln.

In den USA wurden die Ölschläuche laut Toyota bereits bei rund 700.000 Wagen ausgewechselt, in Japan bei 45.000 Autos. Da es sich bei der Aktion nicht um einen Rückruf aus Sicherheitsgründen handele, bestehe nicht die Pflicht, die US-Behörde für Verkehrssicherheit (NHTSA) zu benachrichtigen.

Toyota hatte wegen Problemen mit dem Gaspedal und den Bremsen seit Herbst weltweit rund 8,7 Millionen Fahrzeugen zurückrufen müssen, viele davon in den USA. Dort war das Unternehmen besonders unter Druck der Behörden geraten, Toyota-Chef Akio Toyoda musste in der vergangenen Woche vor dem Kongress in Washington Rede und Antwort stehen.

Inzwischen kommt auch auf Toyotas US-Konkurrenten General Motors (GM) eine größere Rückrufaktion zu: Der Mutterkonzern des deutschen Autobauers Opel teilte am Montagabend mit, dass 1,3 Millionen Autos in den USA, Kanada und Mexiko wegen Problemen mit der Servolenkung zurück in die Werkstätten müssen. Grund sind demnach Beschwerden über Probleme mit der Lenkung, wodurch die Fahrzeuge schwer zu kontrollieren sind. Laut GM tritt das Problem erst nach einiger Zeit auf, wenn die Garantie der Wagen bereits abgelaufen ist.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde hatte mehr als 1100 Beschwerden wegen des Defekts erhalten und daraufhin die Untersuchung von rund 905.000 Chevrolet Cobalts angeordnet. Das Problem wird mit 14 Unfällen in Verbindung gebracht, bei denen ein Mensch verletzt wurde.

Der Vize-Aufsichtsratschef von GM, Bob Lutz, sagte vor Beginn des Autosalons in Genf, GM wolle fortan "der beste" Hersteller werden und nicht mehr der größte. Größe sei keine Prioriät mehr - "und wenn Sie mal nachdenken, dann ist es auch ein völlig blödes Ziel". Größter Autohersteller der Welt zu sein, mehre nicht den Wert des Unternehmens und den Profit, sondern diene nur dem Ego des Managements. Toyota hatte GM im vergangenen Jahr als weltgrößter Hersteller überholt. Experten machen auch das schnelle weltweite Wachstum für die Probleme Toyotas verantwortlich.

Lutz sagte in Genf, jedes Unternehmen, das sich zum Ziel setze, weltweit die Nummer eins zu werden, werde "unweigerlich" in ernste Schwierigkeiten geraten, "weil es sich auf die falschen Dinge konzentriert".

Volkswagen-Chef Martin Winterkorn hat erklärt, er wolle sein Unternehmen bis 2018 zum weltweit größten Autohersteller machen.

AFP
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