Alternative zu Elektroauto Der Glaube ans Wasserstoff-Auto: Yamaha baut Verbrennungsmotor mit 450 PS

Bild eines Wasserstoff-Motors
Toyota glaubt an den Wasserstoff und lässt einen Motor mit 450 PS bauen
© Yamaha
Wasserstoff-Autos gelten als klimafreundlich, werden bislang aber kaum gebaut. Elektroautos scheinen das Rennen um die neue Antriebsart gewonnen zu haben – wenn auch nicht bei Toyota. Yamaha baut im Auftrag des Autobauers einen Wasserstoff-Motor mit 450 PS. Die Entwickler glauben an das Potenzial eines CO2-neutralen Motors.

Die Brennstoffzelle bzw. die Wasserstofftechnologie ist zwar keine neue Erfindung, sie kann sich bisher jedoch nicht in der Autoindustrie durchsetzen. Die Zahl von Wasserstoffautos auf dem weltweiten Markt lässt sich an einer Hand abzählen.

Dabei will Toyota verstärkt auf das Gas als Energieträger setzen. Der japanische Autobauer hat Yamaha mit der Entwicklung eines Wasserstoffmotors beauftragt. Der 450-PS-starke V8-Verbrennungsmotor mit einem Hubraum von fünf Litern basiert auf dem Sportscoupé RC F von Toyotas Premium-Marke Lexus.

Yoshihiro Hidaka, der Präsident von Yamaha Motor, sagt in einer Pressemitteilung: "Wasserstoffmotoren haben das Potenzial, kohlenstoffneutral zu sein und gleichzeitig unsere Leidenschaft für den Verbrennungsmotor aufrechtzuerhalten." Der Motorradhersteller begann vor etwa fünf Jahren mit der Entwicklung eines Wasserstoffmotors für Autos und will bis zum Jahr 2050 CO2-neutral sein.

"Jeder, der zu einer Testfahrt mit dem Prototyp kam, war anfangs etwas skeptisch, stieg aber am Ende mit einem breiten Lächeln aus dem Auto. Als ich dies beobachtete, begann ich zu glauben, dass in den einzigartigen Eigenschaften von Wasserstoffmotoren tatsächlich ein enormes Potenzial steckt, anstatt sie einfach als Ersatz für Benzin zu betrachten", so Takeshi Yamada von der Automotive Development Section des Technical Research & Development Centers und Mitglied des Entwicklungsteams für Wasserstoffmotoren. Yamada und seine Ingenieurskollegen glauben an das Potenzial eines Wasserstoffmotors, der im Brennraum des Verbrennungsmotors ein zündfähiges Gemisch aus Wasserstoff und Luft verbrennt.

Kaum Wasserstoff-Autos auf dem Markt

Dass Toyota selbst an den Wasserstoffmotor glaubt, hat der japanische Autobauer schon bewiesen. Er hat bereits den Mirai in zweiter Generation auf den Markt gebracht und gilt als Vorreiter in der Wasserstofftechnik. Auch Hyundai hat mit dem Nexo ein Wasserstoffauto in seinem Fahrzeugangebot. Sein Vorgänger war der iX35, den Hyundai zuvor als erster Autobauer überhaupt im Jahr 2013 auf den Markt gebracht hatte. Darüber hinaus treiben die Koreaner die Brennstoffzelle im Lkw-Segment voran.

Daimler hatte Ende 2018 den Mercedes GLC F-Cell mit Wasserstoffantrieb auf den deutschen Markt gebracht. Der erste Wasserstoff-Pkw eines deutschen Herstellers war in extrem limitierter Anzahl verfügbar und nur für ausgewählte Kunden wie Politiker oder bedeutende Wirtschaftspartner vorgesehen. Im April 2020 verkündete Daimler allerdings das Ende des Wasserstoffautos, weil man dessen Marktchancen als zu niedrig eingeschätzte. Daimler kooperiert indes mit Volvo, um die Brennstoffzelle im Lkw-Bereich voranzutreiben. Und Stellantis plant die Weiterentwicklung von leichten Nutzfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb.

BMW will hingegen zum Jahresende den iX5 Hydrogen auf den Markt bringen. Die Münchener stellten das Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb vergangenes Jahr auf der IAA in München vor und haben eine Kleinserie angekündigt, welche auf der Basis des X5 ist. Die einzelnen Brennstoffzellen stammen hier von Toyota.

Quellen: YamahaADAC, Spiegel