Japan ist wieder in das Rennen um den schnellsten Zug der Welt eingetreten. Erstmals wurde ein Hochgeschwindigkeitszug der nächsten Generation, der Alfa-X, getestet. Alfa-X steht für "Advanced Labs for Frontline Activity in rail eXperimentation".
Schneller als China
Insgesamt besteht der Zug aus zehn Segmenten. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h. Die Reisegeschwindigkeit wird etwa 360 km/h betragen, plant die Eisenbahngesellschaft JR East. Das wären dann 10 km/h schneller als die bisher schnellste Zugverbindung, die Peking und Schanghai verbindet. Und mit dieser Reisegeschwindigkeit darf der Alfa-X sich mit dem Titel "schnellster Zug der Welt" schmücken – zumindest, solange China in den nächsten elf Jahren nicht die Geschwindigkeit erhöht. "Die Entwicklung der nächsten Generation von Shinkansen basiert auf den Schlüsselkonzepten überlegener Leistung, hohem Komfort, hervorragender Betriebsumgebung und innovativer Wartung", so die Eisenbahngesellschaft JR East.
Schallschutz-Nase
Der Alfa-X wird von Kawasaki Heavy Industries und Hitachi gebaut und soll im Jahr 2030 den Fahrbetrieb aufnehmen. Zunächst wird er zwei Mal je Woche außerhalb der normalen Betriebszeiten getestet. Ins Auge fällt die Hecht-Nase des Zuges. Die neue Nase ist 22 Meter lang. Sie soll den Druck minimieren, der sich vor dem Zug aufbaut und so den Lärm reduzieren. Wenn der Zug in oder aus einem Tunnel fahren würde, ergäbe sich sonst ein lauter Knall.
Beim Start 2030 wird der Alfa-X der schnellste Hochgeschwindigkeitszug der Welt sein, aber er wird nicht das schnellste Schienenfahrzeug. Die bereits bestehende Magnetschwebebahn in Schanghai kann eine Höchstgeschwindigkeit von 431 km/h erreichen. Auch Japan selbst plant bereits eine eigene Magnetschwebebahnstrecke zwischen Tokio und Nagoya, die im Jahr 2027 fertig werden soll. Die Züge dort können bis zu 505 km/h erreichen.
Vor den Olympischen Spielen 2020 sollen die Shinkansen-Züge mit einer "Supreme"-Version aufgewertet werden. Diese Züge fahren "nur" 330 km/h.
Schneller nur im Vakuum
In Sachen Top-Speed außerhalb des normalen Fahrbetriebes liegt der Rekord bei 574,8 km/h und wird von Frankreich gehalten. Wegen des enormen Luftwiderstandes sind derartige Geschwindigkeiten wirtschaftlich nicht tragbar. Wenn Züge regulär den Bereich oberhalb von 600 km/h nutzen wollen, müssten sie in Vakuum-Röhren verkehren. China arbeitet an entsprechenden Versuchen. Diese Züge würden dann eine höhere Reisegeschwindigkeit als ein Flugzeug erreichen.
Quelle: Mainchi
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