Die Piloten der P-51 Mustang waren sicher, das beste Jagdflugzeug des Krieges zu fliegen, dann erlebten sie eine Überraschung. Die Maschinen der 359th Fighter Group waren die ersten alliierten Jäger, die eine Me 163 Komet zu Gesicht bekamen.
Colonel Avelin P. Tacon Jr. berichtete: "Meine Formation unterstützte einen Gefechtsverband von B-17, der gerade Merseburg bombardiert hatte. Jemand bemerkte Kondensstreifen hoch über uns. Auf sechs Uhr.“ Aus einer Höhe von fast 2000 Metern über seinen Begleitjägern schossen zwei Einsitzer heran und stießen durch die Formation. "Ich schätze, konservativ gesehen, haben sie zwischen 800 und 900 Km/h gemacht."
"Obwohl ich gesehen hatte, wie sie abtauchten und sie während des Angriffs beobachtete, hatte ich keine Chance, sie anzuvisieren." Eine Maschine tauchte weg, die andere stieg in die Sonne. Ein anderer Pilot sagte, sie seien so schnell weggewesen, "wie eine Fledermaus aus der Hölle".
Raketen-JägerMesserschmitt Me 163 – Hitlers „Wunderwaffe“ wurde im Riesenscanner durchleuchtet
Ein Exemplar Me 163 wurde aufwendig gescannt, um das Innenleben des Raketenjägers zu erkunden. Die „Komet“ zählt zu den sogenannten „Wunderwaffen“ des Reiches – dabei war sie eine klare Fehlentwicklung.
Die Messerschmitt Me 163 ist das einzige Jagdflugzeug mit einem Raketenantrieb, welches in Serie gefertigt wurde und außerdem einen Kampfeinsatz gesehen hat. Ein Exemplar der seltenen Maschine steht im Deutschen Museum in München. Diese Me 163 Komet wurde nun im XXL-Scanner des Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik durchleuchtet. So konnte man Erkenntnisse über den inneren Aufbau der Maschine bekommen, ohne das einzigartige Exemplar in Kleinteile zerlegen zu müssen.
Aufschlüsse über den internen Aufbau
Für den Scan mussten die Flügel demontiert werden, in vier Durchgängen wurde die Maschine dann durchleuchtet. Der Scan liefert exakte Aufschlüsse über den Aufbau des Exemplars im Museum. Es gelangte nach Kriegsende als Versuchsmaschine in England. "Das Flugzeug tauchte einfach in Biggin Hill auf und kam dann 1964 als Geschenk des britischen Air Ministry nach München, wo es 1965 durch das Museum äußerlich stark restauriert wurde".
Mit den Daten lassen sich interne Schäden feststellen. Man hofft auch, erkennen zu können, welche Bauteile noch original sind und welche im Laufe der Zeit ersetzt worden sind. Aus den Scans können später genaue dreidimensionale Modelle konstruiert werden.
Entzauberung der Wunderwaffe
Erklärtermaßen möchten die Kuratoren Andreas Hempfer und Felix Wander nebenbei den Mythos der Wunderwaffe demaskieren. Der "Flugrevue" sagte Hempfer, die "Me 163 hat sich als militärisch unwirksam erwiesen und war sogar lebensgefährlich für die eigenen Piloten." Der Impetus der Forscher, den Mythos der Wunderwaffe zu entzaubern, kommt daher, dass diese die "Wunderwaffen of the Luftwaffe" in zahlreichen Computerspielen abgefeiert werden. Den Kuratoren geht es darum, die Mythen über die Fortschrittlichkeit der deutschen Flugzeuge und Flugkörper aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs zu widerlegen.