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E-Reader Tolino Shine 3 im Test: Das taugt der neue Anti-Kindle

E-Reader: Der neue Tolino Shine 3 hat dem Konkurrenten Kindle vor allem seine smarte Beleuchtung voraus
Der neue Tolino Shine 3 hat dem Konkurrenten Kindle vor allem seine smarte Beleuchtung voraus
© Malte Mansholt / stern.de
Der deutsche E-Reader Tolino gilt schon lange als ernstzunehmender Konkurrent für den Amazon Kindle. Das neue Modell Shine 3 kann dank eines neuen Features vor allem im Schlafzimmer mächtig punkten.

Wenn es um E-Books geht, stehen sich in Deutschland vor allem zwei Marken gegenüber: Der allmächtige Amazon Kindle - und der Tolino, der von der gleichnamigen Allianz deutscher Buchhändler wie Hugendubel und Thalia, dem Weltbild-Verlag und Kobo Rakuten entwickelt wird. Nach drei Jahren wurde nun das Einsteigermodell, der Tolino Shine, in seiner dritten Version vorgestellt - und kann im Test überzeugen.

Mehr Wärme beim Lesen

Das liegt vor allem am neuen Display. Der 6 Zoll große Bildschirm ist mit 300 ppi, 1072× 1448 Pixel genauso hoch aufgelöst wie beim Vorgänger, technisch aber klar überlegen. Das Bild ist heller, die Schrift setzt sich noch dunkler ab. Und: Zum ersten Mal in dieser Preisklasse bietet der Tolino Shine 3 ein automatische Anpassung der Beleuchtung an die Lichtstimmung an. Viele werden diese von Tolino als "Smartlight" bekannte Technik vom Smartphone kennen. Liest man Abends im Bett, werden automatisch die störenden blauen Lichtfrequenzen herausgerechnet. Sie werden mit Problemen beim Einschlafen in Zusammenhang gebracht.

Tatsächlich nutzt sich der Tolino durch das Smartlight im Schlafzimmer enorm komfortabel. Statt blauem Licht leuchtet einem ein warmer Orangeton entgegen. Selbst im dunklen Raum passt sich die Beleuchtung auf sehr angenehmes Maß an, bei Bedarf lässt sie sich nachjustieren. Ist es draußen hell, schaltet sie sich ab. 

Im Stand-By lässt sich nun auch das zuletzt gelesene Buch anzeigen
Im Stand-By lässt sich nun auch das zuletzt gelesene Buch anzeigen
© Malte Mansholt / stern.de

Neuer Screen, neuer Look

Auch an anderer Stelle wurde der Bildschirm überarbeitet: Dank seines kapazitativen Touchscreen lässt er sich nun noch flüssiger bedienen. Zudem hat er Auswirkungen auf das Design: Erstmals verzichtet ein Tolino auf den markanten Home-Button. Als einziger Knopf bleibt der Einschaltknopf, alle Menüs werden durch schnell gelernte Wisch-Gesten eingeblendet. Das funktioniert in der Praxis sehr gut.

Auch das grundsätzliche Design wurde leicht angepasst. Der Rahmen ist etwas schmaler, wodurch der Shine 3 kleiner ausfällt als sein Vorgänger. Das Gewicht ist mit 166 Gramm um 18 Gramm gesunken. Der Akku ist dabei nicht geschrumpft, er bleibt bei 1500 mAh. Das reicht selbst mit Beleuchtung für Wochen.

Eine neue geriffelte Rückseite soll für mehr Griff sorgen, im Alltag fühlte sie sich aber immer noch recht rutschig an. Die Verarbeitung des Plastikgehäuse ist allerdings tadellos. Schade: Anders als der neue Kindle Paperwhite und die teuren Tolino-Modelle ist der Shine 3 immer noch nicht wasserdicht.

Die Rückseite ist nun leicht geriffelt
Die Rückseite ist nun leicht geriffelt
© Malte Mansholt / stern.de

Freie Wahl beim Lesestoff

Bei den E-Books selbst hat sich wenig getan. Wie gewohnt ist der Store des Händlers vorinstalliert, bei dem man den Tolino erwirbt, über den Cloud-Dienst lassen sich aber auch alle anderen bei Tolino-Partnern erworbenen oder über die Onleihe der Bibliotheken geliehenen Bücher problemlos übertragen. Das gilt auch für PDFs. Und: Anders als beim Kindle können auch Bücher aus Drittquellen problemlos mit dem Rechner oder direkt im Browser auf dem Gerät auf den Tolino gespielt werden. Die 8 GB internen Speicher bieten dafür viel Platz.

Ein netter Bonus ist die nun frei wählbare Anzeige bei abgeschaltetem Display. Statt des bekannten Tolino-Lächelns kann man nun einfach in den Einstellungen das Cover des zuletzt gelesenen Buches oder ein eigenes Bild wählen. Früher war das nur mit deutlich mehr Aufwand möglich.

Fazit: Der neue Star im Schlafzimmer

Wer einen E-Reader vor allem für das Schmökern im Bett sucht, kommt am Tolino Shine 3 kaum vorbei. Dafür sorgt das Smartlight sowie die große Freiheit bei der Auswahl der Buchquellen. Wer einen älteren Tolino oder noch gar keinen E-Reader hat, darf zuschlagen. Etwas anders sieht es aus, wenn man schon tief im Kindle-Universum verwurzelt ist oder vor allem am Strand oder der Badewanne liest. Dann bietet sich eher der wasserdichte Paperwhite an - oder man greift zu einem teureren Tolino-Modell.

Der Tolino Shine 3 ist bereits im Handel erhältlich und kostet ab etwa 120 Euro.

E-Book-Reader Test: Hier geht es zum E-Book-Reader Vergleich.

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