Zugegeben, ich mag den Lockdown. Nicht das furchterregende Dahinter, das Leiden der vielen, wohl aber das Ende der Rundumzerstreuung, das Dimmen der Dauerunterhaltung, die Verzähflüssigung des Herumgereises. So zu empfinden muss man dabei nicht gleich ein Soziopath meines Schlages sein.
Die Hinwendung zu den Gesellschaftsspielen, die Wiederentdeckung des Familienspaziergangs, die Lust am gemeinsamen Schauen verwickelter Serien und selbst die gesteigerten Umsätze bei den gehobeneren Weinhändlern lassen erkennen, dass ich nicht der Einzige bin, der zu schätzen weiß, was uns der Lockdown bringt – nämlich mehr Zeit.