
Polen
Russland hat Polen den Gashahn zugedreht, weil das Land die Lieferungen nicht mehr in Rubel bezahlen wollte. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki bezeichnete den Lieferstopp als "direkten Angriff" auf sein Land – sieht die Energieversorgung aber gesichert. Noch Ende März erklärte die Regierung die Erdgasspeicher seien zu 76 Prozent gefüllt. Sollte das nicht ausreichen, dann werde Polen immer noch durch Pipelines aus Deutschland (bis zu 6,5 Milliarden Kubikmeter), Tschechien (bis 1,5 Milliarden Kubikmeter) und bald auch aus der Slowakei (5-6 Milliarden Kubikmeter) beliefert. Und im neuen Jahr werde das Land zusätzlich Gas aus Norwegen über die Baltic-Pipeline importieren. Mit den dann jährlich gelieferten zehn Milliarden Kubikmeter könne das russische Gas ersetzt werden. Zudem hat Polen die Kapazität seines Flüssiggasterminals in Świnoujście an der Ostsee auf sechs Milliarden Kubikmeter ausgebaut.
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