
Slowakei
Das Kernkraftwerk Bohunice in der Slowakei: Müssen auch hier umweltschädliche Energieträger die Stromversorgung sichern? Fast sieht es danach aus, denn Gazprom dreht auch der Slowakei, die bis 2009 100 Prozent ihres Gases aus Russland bezog, langsam den Gashahn zu. Wie der teilstaatliche slowakische Gasversorger SPP Mitte Juni mitteilte, erhalte er aus Russland nur 50 Prozent der vertraglich vereinbarten Menge. Aber die inländischen Speicher seien zu 52 Prozent gefüllt, die Versorgung deshalb bisher nicht gefährdet. Trotzdem bereitet sich die Slowakei darauf vor, dass die Lieferungen demnächst ganz ausbleiben könnten. Da das Land seit über zehn Jahren schon daran arbeitet, seine Abhängigkeit von Russland zu verringern, hat die Slowakei bereits in verschiedenen europäischen LNG-Terminals Speicherkapazitäten reserviert. Woher das Flüssiggas kommen soll, ließ Wirtschaftminister Richard Sulík bisher offen. Man habe mit "verschiedenen Lieferanten" Vereinbarungen getroffen. Konkret sagte Sulík jedoch, dass sein Land über eine Pipeline Gas aus Norwegen importieren wolle. Auf russische Importe will die Slowakei weiterhin nicht verzichten, diese könnten aber weiter zurückgefahren werden, sobald die polnisch-slowakische Verbindungsleitung, die Ende dieses oder im nächsten Jahr eröffnet werden soll, fertig gestellt ist.
© MILENKO BADZIC/ / Picture Alliance