
Tschechien
Auch Tschechien ist von den gekürzten Lieferungen aus Russland betroffen. Nach Informationen des Energieversorgers CEZ handele es sich jedoch nur um einen kleineren Teil des Bedarfs. Dieser könne durch andere Quellen gedeckt werden, etwa durch Lieferungen aus Deutschland. Anfang Mai hatten sich Bundeskanzler Olaf Scholz und der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala bei ihrem Treffen in Berlin auf eine mögliche Erweiterung der Kapazitäten der Transalpinen Ölleitung TAL geeinigt, um die tschechischen Raffinerien mit hinreichend Rohöl für die Erzeugung von Kraftstoffen zu versorgen. Zudem könnte Tschechien das Flüssiggasterminal, das Deutschland in den kommenden Jahren bauen wird, mitbenutzen. Nach Informationen des Ministeriums für Industrie und Handel ist Tschechien zu knapp 24 Prozent von russischen Energieimporten abhängig. Zahlen der Statistikbehörde Eurostat zufolge soll das Land im vergangenen Jahr sogar komplett von russischem Erdgas abhängig gewesen sein.
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