Deutschland ist hochgradig abhängig: Rund 94 Prozent des hierzulande benötigten Gases stammt aus Importen, wie das Forschungszentrum Jülich in einem Faktenblatt aufführt. Nur ein kleiner Teil stammt aus der Inlandsförderung und ein fast verschwindend kleiner wiederum ist Biogas. Und mit mehr als 53 Prozent stammte der Großteil der Erdgasimporte in der jüngeren Vergangenheit aus Russland, die nächstgrößeren Lieferanten waren Norwegen mit rund 38 Prozent und die Niederlande mit knapp neun Prozent.
Gasspeicher: Füllstände in Deutschland
Wie es um die Gasspeicherfüllstände in Deutschland und Europa bestellt ist, zeigen die beiden unten stehenden Infografiken. Laut Gesetz sollen die Speicher hierzulande am 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein, per Verordnung wurde der Wert Ende Juli auf 95 Prozent angehoben. Dieses Ziel wurde übertroffen. Allerdings gibt es noch immer große Unterschiede zwischen den einzelnen Anlagen.
Hauptgasverbraucher hierzulande war in den vergangenen Jahren die Industrie, die knapp die Hälfte des Gases benötigte, gefolgt von den Haushalten mit etwas mehr als 30 Prozent. Der Rest entfällt unter anderem auf Fernwärme und Stromversorgung. Stetiger Gasnachschub wird dringend gebraucht, um das Land am Laufen und warm zu halten. Wo dieser gerade herkommt, zeigen die untenstehenden Grafiken.
Gasimporte: Diese Länder liefern Erdgas
Wie die Grafiken zeigen, ist der Zufluss aus Russland zum Erliegen gekommen. Das meiste derzeit gelieferte Erdgas stammt aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden, zuletzt rund 3000 Gigawattstunden pro Tag. Durch Nord Stream 1 liefen vor der Abschaltung nur noch weniger als 400 Gigawattstunden pro Tag.
Quellen: Bundesnetzagentur, Forschungszentrum Jülich
Angriffe, Flüchtende, Gas-Lieferungen: Grafiken zum Konflikt in der Ukraine

In der Galerie: Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Infografiken zum bewaffneten Konflikt in Europa.