Schutz vor Grippe Die Impfsaison steht bevor

Die vergangene Grippesaison war ungewöhnlich schwach, die nächste könnte stärker ausfallen. Wer sich gegen Grippe impfen lassen will, sollte dies im Oktober oder November tun - hier ein paar Fakten.

Die Bäume sind zwar noch grün und die Straßencafés offen - doch die nächste Grippewelle in Deutschland ist nicht mehr so weit. Besonders gefährdete Menschen wie chronisch Kranke sollten sich rechtzeitig impfen lassen. Der Oktober und November ist den Experten zufolge die beste Zeit für die Schutzimpfung.

Wann beginnt die nächste Grippewelle?

In den vergangenen Jahren begann die Grippewelle meist im Januar oder Februar. Die ersten Fälle können aber auch schon früher auftreten. Wie lange eine Grippewelle dauert, ist nicht vorhersagbar. Zum Beispiel dauerte die Grippesaison 2011/12 insgesamt 19 Wochen - und damit länger als in vielen anderen Jahren.

Wie stark wird die nächste Grippewelle ausfallen?

Auch das können Experten nicht genau voraussagen. Allerdings sterben in Deutschland auch bei moderaten Grippewellen jährlich tausende Menschen an den Folgen der Infektion. Die Zahl der grippebedingten Arztbesuche war 2013/2014 mit rund 780.000 Fällen "historisch gering", wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin mitteilte. In den vergangenen Jahren habe es hinsichtlich der Stärke der Grippewellen allerdings Schwankungen im Zwei-Jahres-Rhythmus gegeben.

Wann ist die beste Impfzeit?

Bereits im Oktober oder November sollte man sich impfen lassen. Eine Impfung kann auch später nachgeholt werden, selbst zu Beginn einer Grippewelle. Dann aber steigt das Risiko, sich zu infizieren, bevor der Impfschutz aufgebaut ist. Dieser ist nach zehn bis 14 Tagen erreicht.

Schützt eine Impfung in jedem Fall?

Nein. Einen hundertprozentigen Schutz vor Grippe gibt es nicht. Das betrifft vor allem Ältere, deren Immunsystem generell weniger gut auf Impfungen anspricht. Deshalb kann es auch bei Geimpften zu einer Influenza-Erkrankung kommen, in der Regel aber mit milderem Verlauf. Zu einer Erkrankung kann es auch kommen, wenn sich jemand kurz vor der Impfung angesteckt hat oder der Impfschutz noch nicht vollständig aufgebaut wurde.

Wer sollte sich gegen die Grippe impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Schutzimpfung in erster Linie älteren Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, medizinischem Personal und Schwangeren. Sie zählen zu den Risikogruppen.

Gibt es einen speziellen Impfstoff für Kinder?

Ja. Für Kinder und Jugendliche zwischen zwei und 17 Jahren steht ein sogenannter Lebendimpfstoff zur Verfügung, der nicht wie üblich gespritzt, sondern als Nasenspray verabreicht wird. Dieser Impfstoff zeigt laut Studien zumindest bei jüngeren Kindern eine bessere Schutzwirkung. Empfohlen wird die Impfung aber nur chronisch kranken Kindern.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Gelegentlich kann es nach der Impfung zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen. In den ersten drei Tagen können außerdem Frösteln, Müdigkeit, Übelkeit oder Muskelschmerzen auftreten. Der Lebendimpfstoff, der bei Kindern in die Nase gesprüht wird, kann zu einer verstopften oder laufenden Nase führen. Häufig sind auch ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Appetitlosigkeit sowie Kopf- und Muskelschmerzen. Diese Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Wie setzt sich der Grippeimpfstoff zusammen?

Der saisonale Impfstoff setzt sich jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden drei Influenza-Virusstämme zusammen. In dieser Saison ist er gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Brauche ich nach der Impfung im vergangenen Jahr trotzdem eine neue?

Ja, denn die Schutzwirkung hält vermutlich nur eine Saison.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Für über 60-Jährige und weitere Risikogruppen, für die eine Impfempfehlung gilt, übernehmen die gesetzlichen Kassen die Kosten in jedem Fall. Eine ganze Reihe von Kassen zahlt auch für alle anderen Impfwilligen.

llf/dpa/AFP

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