Tierkrankheit Erster Todesfall durch Hasenpest

Sie ist zwar noch nicht bei hessischen Feldhasen nachgewiesen worden, aber ein Jäger starb bereits an dem auch für den Menschen gefährlichen Erreger. Er war einer von sieben Männern, die sich angesteckt hatten - möglicherweise im Ausland.

Die Hasenpest hat bei Feldhasen in Hessen noch nicht nachgewiesen werden können. Bei dem untersuchten Tier aus Griesheim bei Darmstadt seien bislang keine Erreger der Krankheit gefunden worden, sagte der hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel am Freitag im Sender HR-Info. Die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Als Folge der Hasenpest ist in Südhessen möglicherweise ein Jäger gestorben. Bei der Obduktion des Mannes wurde laut Dietzel als Todesursache Herzversagen festgestellt.

Der CDU-Politiker riet Verbrauchern, die auf Hasenfleisch nicht verzichten wollten, beim Metzger oder direkt beim Landwirt zu kaufen. Am besten sollte man sich die Hasen vorher im Stall anschauen. Bei insgesamt sieben Männern, die Ende Oktober in Südhessen an einer Treibjagd auf Hasen teilgenommen hatten, waren Symptome der so genannten Tularämie festgestellt worden.

Die acht Teilnehmer der Jagdgesellschaft hatten erlegte Feldhasen ausgeweidet und danach über Beschwerden wie Fieber, Unwohlsein und Muskelschmerzen geklagt. Bei sechs von ihnen wurde nach Angaben der Kreisverwaltung Darmstadt-Dieburg inzwischen der Hasenpest-Erreger Francisella tularensis im Blut gefunden. In den vergangenen beiden Jahren waren in Deutschland nach Angaben des Berliner Robert Koch- Instituts jeweils drei Fälle registriert worden. Das Landeslabor in Gießen soll nun in den nächsten Wochen den Übertragungsweg der Bakterieninfektion klären.

Sechs von ihnen sind wieder wohlauf, der siebte starb am 20. November, wie vor einigen Tagen mitgeteilt wurde. Dietzel erklärte, die betreffenden Männer hätten auch an einer Hasenjagd im Ausland teilgenommen. Möglicherweise hätten sie sich auch dort angesteckt.

Zu den Symptomen der Hasenpest zählen hohes Fieber, Unwohlsein, Muskelschmerzen und andere Beschwerden, wie sie auch für einen grippalen Infekt typisch sind.

AP

Mehr zum Thema

Newsticker