Das "Bridgerton"-Spin-off "Queen Charlotte" zählt zu den erfolgreichsten Serien des Jahres. Allein in den ersten vier Tagen nach Release verbuchte die Serie bereits 148 Millionen geschaute Stunden und erzielte damit die viertbeste Eröffnungswoche. Damit ist es nicht sonderlich überraschend, dass die Serie auch das sogenannte "Set Jetting"-Phänomen hervorruft.
Serien wie "Bridgerton": Diese Streaming-Hits müssen Fans gesehen haben

Bestechend erzählt mit reichlich Charme und Drama und getragen durch ein raffiniertes Bühnenbild, eine einzigartige Kostümpracht und einprägsamen Charakteren ist die Geschichte rund um die aristokratische Großfamilie Bridgerton mittlerweile zum absoluten Muss geworden. Dennoch finden sich Parallelen zu anderen Serien, die "Bridgerton"-Fans gefallen dürften ....
Denn wie schon bei Erfolgsserien wie "Emily in Paris" oder "Sex and The City" oder Blockbustern wie "Harry Potter" und "John Wick", zieht das Prequel Fans so sehr in den Bann, dass diese sich zunehmend auf die wahren Spuren der Serie begeben möchten. Angelehnt an das Wort "Jet Setting" – dem Reisen per Flugzeug –wollen Fans beim "Set Jetting" berühmte Drehorte ihrer liebsten Filme und Serie entdecken.
"Set Jetting": Fans von "Queen Charlotte" reisen nach Mecklenburg-Vorpommern
Und diese führen im Falle des Netflix-Prequels nicht etwa nach Großbritannien, wo Königin Charlotte nach ihrer Hochzeit mit König George III. den Großteil ihrer Zeit verbrachte, sondern zu den Wurzeln Charlottes - nach Mecklenburg-Sterlitz, dem ehemaligen Herzogtums des mecklenburgischen Gesamtstaates. Hier wurde die damalige Prinzessin vor fast 280 Jahren geboren, als Tochter des Herzogs Karl zu Mecklenburg und dessen Frau, der ehemaligen Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen, die eine entfernte Cousine der Mutter von Georgs III. – Charlottes späteren Ehemanns – war.

Der damalige Landkreis liegt inmitten der heutigen Mecklenburgischen Seenplatte und war mit seinen über 380 Seen als größte zusammenhängende Seenlandschaft Deutschlands bislang vor allem ein beliebtes Reiseziel von Aktivurlaubern und Naturliebhabern. Seit dem Release des Prequels Anfang Mai erweitert sich der Touristenstrom jetzt jedoch um ein internationales Publikum von "Queen Charlotte"-Fans, die in den Schlössern inmitten der einzigartigen Natur den wahren Geburtsort der beliebten Netflix-Königin entdecken wollen.
Erhöhte Suchanfragen auf Seiten US-amerikanischer Reiseanbieter
Laut Angaben des Reiseanbieters "Expedia" sollen sich die Suchanfragen nach Hotels in der Region Mecklenburg-Stelitz auf der US-amerikanischen Seite von Expedia im letzten Monat um 30 Prozent erhöht haben. Die US-amerikanische Onlinemarktplatz für Ferienwohnungen "vrbo" bestätigt dies – und verzeichnet ebenfalls ein gesteigertes Interesse an Ferienhäusern in der entsprechenden Region.

Und vor allem ein historischer Ort liegt im Fokus der "Queen Charlotte"-Fans: Schloss Mirlow, das Geburtshaus der damaligen Königin im gleichnamigen Ort im heutigen Mecklenburg-Vorpommern.
Charlotte wuchs in Schloss Mirow auf
Hier verbrachte Charlotte ihre Kindheit und Jugend, genoss eine "hervorragende Ausbildung" und wurde mitunter von der "Sappho von Deutschland", der deutschen Dichterin Friderike Elisabeth von Grabow, unterrichtet. Im Schloss, das heute ein Museum ist, können Besucher auf den Pfaden der ehemaligen Königin wandern. Sie bekommen nicht nur Einblicke in das Elternhaus Charlottes, sondern erhalten zudem spannende Informationen rund um ihr Leben.

Auf Nachfrage des Stern sagte eine Sprecherin der Landesbehörde "Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern" zum Phänomen des "Set Jetting" in Bezug auf "Queen Charlotte", dass sich bereits jetzt auch im Schloss Mirow ein leichter Anstieg von insgesamt 389 Gästen im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai feststellen lasse.
Nationalparks, Schlösser und Seen soweit das Auge reicht
Zwar sei nicht belegt, dass der Anstieg der Gäste – darunter auch 91 internationale Besucher – allein auf "Queen Charlotte" zurückzuführen ist, jedoch lasse sich dies auch nicht ausschließen. "Die Serie ist seit Anfang Mai verfügbar. Daher nehmen wir an, dass sich eine mögliche Steigerung in den Besucherzahlen in den kommenden Monat noch deutlicher abzeichnen werden", lautet ihr Fazit.

In jedem Fall lohnt sich ein Besuch in der Region. Wenn nicht für "Queen Charlotte", dann auf jeden Fall für die einzigartige Natur mitsamt ihren Wäldern, Seen und Nationalparks sowie die Vielzahl an romantischen Schlössern, Gutshöfen und malerischen Ortschaften.
Quellen: "Watson", eigene Recherchen