Prinz Andrew gilt als Lieblingssohn von Queen Elizabeth II. Denn "als Prinz Charles und Prinzessin Anne geboren wurden, konnte die Königin nicht die Zeit mit ihnen verbringen, die sie sich gewünscht hätte", erklärte Richard Fitzwilliams, ein königlicher Kommentator, dem Sender CNN. Mit Prinz Charles stand der Thronfolger bereits fest – auf Andrew lastete weniger Druck und die Queen konnte ihm mehr Aufmerksamkeit schenken. Doch das könnte sich früh gerächt haben.
Prinz Andrew wurde "der junge Schelm" genannt
Denn Prinz Andrew galt als anstrengendes Kind. "Der junge Schelm" wurde er genannt, weil er seine Kindermädchen und die Eltern mit Streichen zur Weißglut trieb. Einmal soll er der Queen sogar Juckpulver ins Bett gestreut haben. Prinz Philip soll Andrew als ihm sehr ähnlich empfunden haben, erklärt Royal-Experte Nigel Cawthorne in seiner Biografie "Prince Andrew: The End of the Monarchy and Epstein".
"Im Gegensatz zu Charles und Anne, die geboren wurden, bevor ihre Mutter Königin wurde, hatte er sieben Kinderzimmer in vier Palästen, endlose prächtige Leckereien und viel mehr Aufmerksamkeit seiner Mutter", schreibt Cawthorne. Später sei aus dem aufmüpfigen Jungen dann ein beliebter Bachelor geworden, schreibt der Experte. Junge Mädchen hätten sich um Dates mit Andrew gerissen. Angeblich nannten seine Mitschüler die Schar junger Frauen um ihn herum "Andys Harem".
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Verwöhnt und narzisstisch
Während seiner Zeit beim Militär soll er sich einem Piloten vorgestellt haben mit: "Hi, ich bin Prinz Andrew, aber du kannst mich Andrew nennen", woraufhin der ihm vorgesetzte Pilot erwiderte: "Und du kannst mich Sir nennen." Die Ehe mit Sarah "Fergie" Ferguson war leidenschaftlich und turbulent. Noch heute steht sich das Ex-Paar sehr nahe.
Doch wie Cawthorne enthüllt, soll Andrew vor allem eines wichtig sein: er selbst. Eine Frau erzählte dem Autoren von einem Treffen mit dem heute 61-Jährigen. "Er führt nicht viel Konversation, außer über sich selbst", sagte sie. Und eine andere: "Er ist alles, was man so erzählt – rüpelhaft, unterbricht Sie und lacht über seine eigenen Witze."
"Randy Andy" war geboren
Nach seiner Trennung von Sarah Ferguson machte Prinz Andrew seinem Spitznamen "Randy Andy" ("Geiler Andy") weiterhin alle Ehre. Mindestens 15 verschiedene Liebschaften soll der Adelsspross gehabt haben, rechnete der "Independent" 2006 vor. Darunter Schauspielerin Angie Everhart, "Playboy"-Model Denise Martell und Sängerin Courtney Love. In den vergangenen Jahren dürften einige Freundinnen hinzugekommen sein. Zum traditionellen Pfederennen in Ascot wurde Andrew 2015 etwa von dem Unterwäschemodel Dara Tomanovich begleitet.
Darüber hinaus gilt der Bruder von Prinz Charles als überaus verschwenderisch. Ein Charakterzug, der eigentlich nicht zur britischen Königsfamilie passt. Während die Queen Jahr für Jahr ihren Urlaub im schottischen Balmoral verbringt, bevorzugt ihr Sohn sonnigere Gefilde: Andrew fliegt nach Dubai und Thailand, in die Karibik und auf die Philippinen, wenn er sich erholen will. Nicht selten residiert er in Luxusherbergen oder chartert teure Jachten.
Eine seiner Luxusherbergen will Andrew dieser Tage verkaufen. Sein Chalet in Verbier, Schweiz, soll ihm mehrere Millionen einbringen. Geld, das er dringend für den Zivilprozess gegen Virginia Roberts Giuffre braucht. Denn von der Queen wird er finanziell nicht unterstützt – irgendwann reißt der Königin auch bei ihrem Lieblingssohn der Geduldsfaden. Gegen mutmaßlichen sexuellen Missbrauch wirkt Juckpulver wie ein Kurzurlaub in der Karibik – Andrew sollte das am besten wissen.
Quellen: "Independent" / "Daily Mail"
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