Der im Lüneburger Auschwitz-Prozess angeklagte frühere SS-Mann Oskar Gröning ist erkrankt. Der Vorsitzende Richter sagte, der 93-Jährige sei nicht aus dem Bett zu bringen gewesen, als er am Morgen zum Prozess ins Landgericht gefahren werden sollte. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass der Angeklagte seinen schlechten Zustand nur simuliere, sagte der Richter. In den kommenden Tagen soll darüber entschieden werden, ob ein Arzt Gröning auf seine Verhandlungsfähigkeit untersucht. Möglicherweise sei der Zeitplan der Hauptverhandlung gefährdet, sagte der Richter.
Am Mittwoch war in dem Prozess zum ersten Mal ein Verhandlungstag wegen des schlechten Gesundheitszustandes Grönings abgebrochen worden. Er wirkte völlig entkräftet.
Der 93-Jährige muss sich wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen verantworten. Zunächst soll das Verfahren aber wie geplant fortgesetzt werden, der nächste Termin ist für den kommenden Dienstag angesetzt.