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Moskau und Teheran haben ihre Pläne zum Bau einer neuen Fabrik in Russland vorangetrieben, in der mindestens 6.000 vom Iran entworfene Drohnen für den Krieg in der Ukraine hergestellt werden könnten, berichtet "The Wall Street Journal" (WSJ). Es sei das jüngste Zeichen für eine Vertiefung der Zusammenarbeit der beiden Nationen, zitiert das Blatt Vertreter eines mit den USA verbündeten Landes.
Russland: Delegation aus dem Iran zu Besuch
Laut dieser anonymen Quelle ist eine hochrangige iranische Delegation Anfang Januar nach Russland geflogen, um den geplanten Standort der Fabrik zu besuchen und Details auszuarbeiten, um das Projekt zum Laufen zu bringen. Den Beamten zufolge streben die Länder den Bau einer schnelleren Drohne an, die die ukrainische Luftverteidigung vor neue Herausforderungen stellen könnte.

Nach US-Angaben hat Iran Russland bereits Hunderte von Drohnen geliefert, mit denen militärische und zivile Ziele in der Ukraine angegriffen wurden. Die Zusammenarbeit gehe aber auch in eine andere Richtung. Demnach bilde Moskau iranische Piloten aus, um russische Düsenjäger fliegen zu können. Es bestehe Washington zufolge die Absicht, diese Flieger bis zum Jahresende nach Teheran zu schicken.
Warnung der USA
Das Weiße Haus hatte bereits im Dezember gewarnt, dass Moskau und Teheran den Bau einer gemeinsamen Produktionslinie für Drohnen in Russland erwägen könnten. Nun, so die Informanten weiter, hätten sich diese Überlegungen mit dem Besuch am 5. Januar in der russischen Stadt Jelabuga in Tatarstan, das östlich von Moskau liegt, in konkrete Pläne verwandelt.
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Bisher hat der Iran Russland vor allem mit sogenannten Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed-136 beliefert. Russland nutzte die Drohnen etwa, um Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur zu starten. Wie es in dem WSJ-Bericht weiter heißt, soll in der Fabrik ein Update zum Shahed-136-Modell entwickelt werden. Den Informanten zufolge wird erwartet, dass die Drohnen einen neuen Motor bekommen, damit sie schneller und weiter fliegen können.