Alleine das Grundstück am Airole Way 944, Los Angeles, ist ein Sahnestück. 1,5 Hektar auf einem Hügel in Bel Air, keine halbe Autostunde vom Flughafen LAX entfernt. Als der Bauunternehmer Nile Niami 2012 beschloss, das Haus, welches damals dort stand, einzureißen, hatte er einen tollkühnen Plan. Niami wollte das teuerste Haus der USA erschaffen. 2014 begannen die Bauarbeiten.
Ursprünglich hatte Niami einen Preis in Höhe von 500 Millionen US-Dollar im Kopf – und tat alles dafür, die Ansprüche der potentiellen Kundschaft allumfassend zu erfüllen. So entstand in rund sieben Jahren Bauzeit ein modernes Anwesen mit 9800 Quadratmetern Wohnfläche, bestehens aus insgesamt vier Wohneinheiten.
Mega-Villa "The One": 21 Schlafzimmer, 42 Badezimmer
Insgesamt bietet "The One" 21 Schlafzimmer, 42 Badezimmer und zahllose Goodies. So zählt eine riesige Dachterasse ebenso zum Haus wie eine Bowlingbahn, ein Kino, mehrere Bars, fünf Pools, eine Laufbahn, Fitnessräume und zig Salons und Säle für den Empfang Hunderter Gäste.
Doch Niami übernahm sich mit dem Bau finanziell. Bereits 2018 warb er um Investorengelder, später musste seine Gesellschaft sogar Konkurs anmelden. Wenig später stellte ein Gericht die Immobilie unter Zwangsverwaltung. Rettungsversuche seitens Niami, etwa die Schaffung einer Kryptowährung, verliefen erfolglos.
Früh zeichnete sich ab, dass Niami "The One" nicht für den geplanten Rekordpreis verkaufen kann. Dabei ließ er nichts unversucht. Der auf Luxusimmobilien spezialisierte Experte Ignace Meuwissen verriet dem stern im Gespräch, dass man seiner Firma Whisper Auctions sogar zwei Millionen Euro für eine Datenbank mit potenziellen Käufern bot. Um seinem Ruf nicht zu schaden, lehnte Meuwissen nach eigenen Angaben ab.
Über 70 Prozent Rabatt
Es folgte eine erste Preisreduzierung: Im Januar 2022 wurde das Haus für 295 Millionen US-Dollar angeboten, fand aber wieder keinen Abnehmer. Erst als "The One" im März 2022 bei einer Konkursversteigerung angeboten wurde, schlug der Modeunternehmer Richard Saghian zu einem Preis von 126 Millionen US-Dollar zu. Inklusive aller Gebühren zahlte er für "The One" insgesamt etwa 141 Millionen US-Dollar – trotz der noch immer gewaltigen Summe ein Rabatt von über 70 Prozent.
Versuche Niamis, den Verkauf gerichtlich zu stoppen, da er und die Investoren mit dem Preis alles andere als einverstanden waren, scheiterten.
Hinweis der Redaktion: Diese Fotostrecke erschien erstmals am 23. Mai 2024
