Bundesweite Masche Betrüger verschicken falsche Stromrechnungen

  • von Sönke Wiese
Nachforderungen vom Stromanbieter sind nichts Ungewöhnliches, aber in diesen Tagen sollten Kunden besonders aufpassen. Derzeit verschicken Betrüger massenweise gefälschte Rechnungen. Wer darauf hereinfällt, ist sein Geld erst einmal los.

Stromkunden, die in diesen Tagen eine Aufforderung zur Nachzahlung erhalten, sollten sich die Schreiben genauer anschauen. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) warnt: Derzeit verschicken Betrüger massenweise fingierte Rechnungen im angeblichen Auftrag der örtlichen Stadtwerke. Die Masche tritt bundesweit auf: "Uns sind schon Fälle aus München, Hannover, Kiel, Kassel und Bielefeld bekannt", sagte ein VKU-Sprecher stern.de. "Es werden stündlich mehr."

Die gefälschten Schreiben trügen den Briefkopf einer "Stadtwerke GmbH", auf den ersten Blick sähen sie sehr "professionell gemacht" aus. Aufmerksame Kunden könnten jedoch schnell die Unterschiede zu den gewohnten Rechnungen der echten Stadtwerke erkennen.

In den Briefen versuchten die Betrüger den Anschein zu erwecken, es handle sich um eine normale Stromnachzahlung, warnt der VKU. Der Eindruck solle dadurch verstärkt werden, dass den Schreiben eine fingierte Verbrauchsabrechnung beiliege sowie ein vorgefertigter und bereits ausgefüllter Überweisungsträger. "Die Nachforderungen betragen zum Teil 1000 Euro", sagte der VKU-Sprecher. Die gefälschten Schreiben gehen auch an gewerbliche Unternehmen, bei denen so hohe Rechnungen nicht ungewöhnlich sein müssen. Offenbar suchen sich die Betrüger auch gezielt Betreiber ausländischer Restaurants als Opfer aus.

Überweisungen können nicht rückgängig gemacht werden

Nach stern.de-Informationen geben die Betrüger unter anderem Konten von örtlichen Sparkassen an. Eine Sprecherin des Sparkassenverbands sagte, vor einer Überweisung sollten die Schreiben unbedingt auf Echtheit geprüft werden. Wer nämlich einen Überweisungsträger benutze, erteile damit dem Geldinstitut verbindlich einen Auftrag. Einen Rechtsanspruch auf Rücküberweisung gebe es dann erst einmal nicht.

Der VKU rät Verbrauchern bei Erhalt solcher Nachforderungen, sich im Zweifelsfall direkt mit ihren Stadtwerken in Verbindung zu setzen, bevor sie Geld überweisen. Auch sollten Kunden ihre Stromrechnungen genau prüfen. Auf den Schreiben müsse immer der tatsächliche Name des Energieversorgers genannt werden sowie die richtige Kundennummer der Verbraucher. Auch müssten die Servicecenter der Energieanbieter unter den angegebenen Kontaktdaten erreichbar seien. Bei den gefälschten Schreiben der Trickbetrüger sei unter den angegebenen Servicenummern niemand erreichbar gewesen, teilte der VKU mit. Die angegebene Adresse www.stadtwerke.de führte auf die echte Internetpräsenz der Stadtwerke Hannover AG weiter.

mit AFP

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