Nach dem Mord an der 16-jährigen Carolin aus Graal-Müritz ist Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen erlassen worden. Dabei handelt es um den mehrfach vorbestraften Maik S. aus Gelbensande, wie der Rostocker Oberstaatsanwalt Holger Evermann am Mittwoch sagte. Der 29-Jährige habe wegen schweren Raubes, Geiselnahme und Vergewaltigung eine siebenjährige Haftstrafe verbüßt und sei erst am 8. Juli wieder auf freien Fuß gekommen. Bisher schweige der Tatverdächtige zu den Vorwürfen, sagte Evermann.
Zeugen stützen den Verdacht
In einer gemeinsamen Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei hieß es, der Haftbefehl sei am Dienstagabend vom Amtsgericht Rostock erlassen worden. Der dringende Tatverdacht gründet sich auf Aussagen von Zeugen, wonach sich der Beschuldigte zur mutmaßlichen Tatzeit in dem Gebiet Rostocker Heide aufgehalten haben soll, wo die Leiche von Carolin am Montagnachmittag gefunden wurde. Es gebe allerdings noch weitere Indizien, hieß es. Dazu sollte aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch zunächst nichts veröffentlicht werden.
Am Dienstag hatte die Rostocker Staatsanwaltschaft mitgeteilt, bei der am Vortag in der Rostocker Heide gefundenen Toten handele es sich um die seit Freitag verschwundene Carolin. Das Mädchen sei vermutlich durch massive Gewalt gegen den Kopf gestorben. Für ein Sexualdelikt gab es laut Ergebnis der Obduktion zunächst keine Anhaltspunkte.
Bei der Leiche wurden persönliche Gegenstände Carolins gefunden. Auch ihr Fahrrad lag in der Nähe. Letzte Gewissheit hat eine DNA-Analyse sowie die Identifizierung durch die Eltern ergeben. Sie wurden nach dem Fund der Leiche darüber informiert, dass es sich um ihre Tochter handelt und werden von Seelsorgern betreut.
Carolin war am Freitag mit dem Fahrrad zu Freunden ins benachbarte Gelbensande aufgebrochen, aber dort nicht angekommen. Zeugen wollen sie zuletzt in einem Café in Graal-Müritz gesehen haben.
