Nach 49 Jahren, acht Monaten und 25 Tagen im Gefängnis darf Klaus G. gehen. Es ist der 26. Februar 2015, acht Uhr morgens. Reif liegt auf den Feldern um die JVA Straubing. G. ist 74 Jahre alt, er hat weiße Haare, hört schlecht und braucht eine Brille. Mit dem jungen Mann, der die 100 Meter unter 12 Sekunden sprinten konnte, hat er nichts mehr gemein. Mit dem Mörder will er nichts mehr gemein haben.
„Ich habe für meine Schuld bezahlt“, sagt er, „aber 30 Jahre Knast hätten auch gereicht.“