In einem Haus im niederrheinischen Tönisvorst hat die Polizei am Dienstag drei Leichen entdeckt. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten, dass es sich bei den drei Toten um eine 95 Jahre alte Bewohnerin, ihre 63-jährige Tochter und deren 69-jährigen Lebensgefährten handeln könnte. Die Untersuchungen zur eindeutigen Identifizierung der Leichen seien aber noch nicht abgeschlossen, sagte ein Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Die Ermittler gehen jedoch nicht von einem Verbrechen aus. "Wir haben keine Hinweise auf ein Fremdverschulden entdecken können. Es gibt keine Spuren äußerer Einwirkung", so der Sprecher.
Leichen in Tönisvorst: Nachbarn alarmierten die Polizei
Wie die Obduktionen ergaben, starben die Bewohner bereits Ende Dezember zu unterschiedlichen Zeitpunkten jeweils an inneren Erkrankungen. Ein genauerer Todeszeitpunkt lasse sich nicht mehr feststellen. Zu weiteren Einzelheiten äußerten sie sich zunächst nicht. Die drei Toten hätten laut Zeugenaussagen "äußerst zurückgezogen" gelebt und soziale Kontakte gemieden, teilten die Behörden lediglich mit.
Nachbarn hatten den Ermittlern zufolge am Montagvormittag das Ordnungsamt informiert, weil sie die drei Bewohner des Hauses seit mehreren Tagen nicht gesehen hatten und sich sorgten. Daraufhin hätten die Einsatzkräfte die Leichen gefunden. "Durch die auf Kipp stehenden Fenster war schon ein Verwesungsgeruch wahrzunehmen, eine Leiche war von außen durch ein Fenster zu sehen", hatte ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr der "Rheinischen Post" gesagt.