Nachdem eine 76-Jährige in einem Dorf bei Lwiw vom Einschlag einer Rakete aus dem Schlaf gerissen wird, versichert ihr der Enkel, dass sie noch am Leben sei. Russland hat seine Luftangriffe gegen die Ukraine am Dienstag auf den Westen des Landes konzentriert.
Video "Oma, Du lebst, es geht Dir gut!" - Raketenbeschuss in der Region der Großstadt Lwiw
STORY: Tetlia Yatsyshyn inspiziert die Zerstörung, da, wo zuvor ihr Zuhause war, einst mit eigenen Händen gebaut. Hier, in ihrem kleinen Dorf etwa 20 km südwestlich von Lwiw, das auf Deutsch Lemberg heißt, schlug am Dienstagmorgen eine russische Rakete ein. Die 76-Jährige erzählt. "Ich schlief, und dann spürte ich plötzlich, wie Glas und Sand auf mich zuflogen und mich in die Augen trafen, Glassplitter trafen mein Bein. Ich fragte meinen Enkel Oleh, was das war, ich hielt es für einen Blitzeinschlag im Fenster. Es war, als gäbe es kein Fenster mehr. Er sagte mir: 'Oma, Dir ist nichts passiert, Du lebst und es geht Dir gut.' Ich lag in meinem Bett, und überall waren Glassplitter." Besagter Enkel im Teenageralter war nur wegen der Sommerferien bei seiner Oma im Haus. Beim Aufräumen konnte nach dem Angriff wohl jede helfende Hand gut gebraucht werden. Drei Häuser wurden zerstört, zum Glück kam niemand ums Leben. O-Ton Oles Hoshtanar, Anwohner: "Außer dem Fundament ist nichts heil geblieben. Wir müssen alles bis auf den Grund abtragen. Dabei müssen wir sehr vorsichtig vorgehen, denn es sind noch viele Familiengegenstände darin. Es ist eine Schande, das hier ist das Land unserer Vorfahren." Russland hat seine Luftangriffe gegen die Ukraine am Dienstag auf den Westen des Landes konzentriert. Dabei starben nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen, Dutzende wurden verletzt. Gleich mehrere Raketen schlugen in der Region der Großstadt Lwiw ein. Lokale Medien berichteten von den schwersten Angriffen in dem Gebiet seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar vergangenen Jahres.
