Die US-Staatsanwaltschaft wirft dem Gouverneur von New York, Andrew Cuomo, sexuelle Belästigung vor. Eine unabhängige Untersuchung habe ergeben, dass er "derzeitige und frühere Angestellte des Staates New York sexuell belästigt hat", sagte die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James. Er habe die Frauen "unerwünscht und nicht einvernehmlich berührt und zahlreiche Bemerkungen anzüglicher sexueller Natur gemacht".
Als Gouverneur habe Cuomo "ein feindliches Arbeitsumfeld für Frauen geschaffen", sagte James weiter. Die Untersuchung ergab demnach zudem, dass Cuomo und sein Team gegen mindestens eine ehemalige Mitarbeiterin vorgegangen sind, nachdem diese von den Vorfällen erzählt hatte. Acht Frauen hatten seit Ende Februar Belästigungsvorwürfe gegen Cuomo erhoben. James ernannte daraufhin im März zwei unabhängige Juristen, welche die Vorwürfe untersuchten.
Andrew Cuomo selbst weist die Vorwürfe erneut zurück. "Ich will, dass Sie direkt von mir hören, dass ich niemals jemanden unangemessen berührt oder mich jemandem unangemessen genähert habe", teilte Cuomo per Videobotschaft mit. "Das entspricht einfach nicht dem, der ich bin, oder der ich jemals war." Einen möglichen Rücktritt, den auch Parteigenossen immer wieder gefordert hatten, thematisierte Cuomo in der Videobotschaft nicht.
Doch nun versagt ihm sogar der US-Präsident die Unterstützung: Joe Biden sagte über seinen demokratischen Parteifreund: "Ich denke, er sollte zurücktreten".