Während nächtlicher Ausschreitungen in Frankreich ist ein junger Mann in Marseille möglicherweise durch einen Schuss der Polizei mit einem Gummigeschoss getötet worden. Der 27-Jährige sei in der Nacht zum Sonntag vermutlich infolge eines "heftigen Schlages im Brustbereich" gestorben, der von einem "Projektil vom Typ Gummigeschoss" verursacht worden sei, sagte die Staatsanwaltschaft der südfranzösischen Hafenstadt der Nachrichtenagentur AFP. Der Aufprall des Geschosses habe ersten Erkenntnissen zufolge zum Herzstillstand geführt.
Unruhen in Frankreich nach Todesschuss auf Nahel M.
Zu dem Zeitpunkt sei die Gegend von "Krawallen und Plünderungen" erschüttert worden, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Es sei aber unklar, ob der 27-Jährige an ihnen teilgenommen habe. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen zu den Umständen ein, Kriminalpolizei und die Polizei-Aufsichtsbehörde (IGPN) seien eingeschaltet.
Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf den 17 Jahre alten Nahel M. während einer Verkehrskontrolle in einem Pariser Vorort war es mehrere Nächte lang zu gewaltsamen Protesten im Großraum Paris und in zahlreichen anderen Städten Frankreichs gekommen. Neben den Ausschreitungen in Paris waren die in Marseille besonders heftig. Nach schweren Krawallen Freitagnacht war der Polizeieinsatz in Frankreichs zweitgrößter Stadt am Samstagabend massiv ausgeweitet worden.