News des Tages Turin: Frau stirbt zwei Wochen nach Massenpanik

Ein Krankenwagen fährt in Turin nach der Massenpanik an einer Nachbildung des Champions-League-Pokals vorbei
Bei der öffentlichen Übertragung des Champions-League-Finales war es in Turin zu einer Massenpanik mit 1500 Verletzten gekommen
© Alessandro Di Marco/ANSA/AP/DPA
Fußballtrainer in Spanien mit ungewöhnlicher Begründung entlassen +++ Tonnenweise unsichere "Fidget Spinner" in Frankfurt sichergestellt +++ Nach Anzeige: Cristiano Ronaldo will Spanien angeblich den Rücken kehren +++ Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker.

Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker:

+++ 17.51 Uhr: Nach Brandkatastrophe: Londoner stürmen Bezirksrathaus +++

Nach der Brandkatastrophe in London haben dutzende wütende Demonstranten ein Bezirksrathaus in der britischen Hauptstadt gestürmt. "Wir wollen Gerechtigkeit", "schämt Euch!", "Mörder!", riefen die Demonstranten, als sie das Rathaus der Stadtteile Kensington und Chelsea stürmten, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Im Eingangsbereich des Gebäudes gab es Zusammenstöße mit Sicherheitskräften.

Das Feuer in einem Londoner Hochhaus war in der Nacht zum Mittwoch ausgebrochen. Die Zahl der Toten durch den Brand im Grenfell Tower im Westen der Stadt ist mittlerweile auf mindestens 30 gestiegen. Mehr als 70 Menschen werden Medienberichten zufolge noch vermisst.

+++ 16.45 Uhr: Massenpanik in Turin: Frau erliegt ihren Verletzungen +++

Rund zwei Wochen nach der Massenpanik bei der Übertragung des Champions-League-Finales in Turin ist eine Zuschauerin ihren schweren Verletzungen erlegen. Die 38-jährige Erika Pioletti, die nach dem Unglück ins Koma gefallen war, verstarb in der Nacht zum Freitag, wie das behandelnde Krankenhaus mitteilte. Sie ist das erste Todesopfer des Unglücks, bei dem mehr als 1500 Menschen verletzt wurden.

+++ 16.00 Uhr: Vor Polizeikontrolle gewarnt: Schweizer verurteilt +++

Ein Schweizer Autofahrer muss Strafe zahlen, weil er auf Facebook vor einer Polizeikontrolle an einer bestimmten Straße gewarnt hatte. Die Polizei hatte den Mann angezeigt. Der Mann wehrte sich vergeblich, aber ein Richter bestätigte die Strafe, wie Reporter aus dem Gerichtssaal in St. Gallen berichteten. Der Mann muss nun 200 Franken (etwa 184 Euro) wegen "öffentlichen Warnens vor behördlichen Kontrollen im Straßenverkehr" zahlen. Das sei seit 2013 verboten, so der Richter. Der Verurteilte hatte die Kontrolle im März in einer Facebook-Gruppe mit 30.000 Mitgliedern gepostet.

+++ 15.46 Uhr: Bei Freund übernachtet: Vermisstes Kind löst Großeinsatz aus +++

Ohne Wissen seiner Eltern hat ein Junge in Dresden bei einem Freund geschlafen - und damit einen nächtlichen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Mit einem Hubschrauber, acht Fahrzeugen und Nachtsichtgeräten suchten 20 Beamte in der Nacht auf Freitag zahlreiche Straßen, Innenhöfe und Schulen im Plattenbauviertel Prohlis erfolglos nach dem Kind ab, wie die Polizei mitteilte. Der 13 Jahre alte Bruder hatte den Neunjährigen als vermisst gemeldet, weil seine aus Tschechien stammende Mutter kein Deutsch spricht. Am Morgen war der Junge wieder da - wohlbehalten und ahnungslos.

+++ 15.31 Uhr: Verdächtiger vor englischem Parlament festgenommen +++

Nach der Festnahme eines Mannes vor dem Londoner Parlament ermittelt nun die britische Anti-Terror-Polizei. Der Verdächtige war einer Mitteilung der Polizei zufolge mit einem Messer bewaffnet. Die Ermittler stuften den Vorfall vom Freitag zunächst nicht als Terrorakt ein, sagten aber, man sei "offen, ob Terrorismus ein Motiv war". Der Mann, der nach Angaben der Polizei über 30 Jahre alt ist, war am Freitagvormittag wegen Verdachts auf Waffenbesitz festgenommen worden. Es sei niemand verletzt worden. Ein Redakteur des Londoner "Evening Standard", Joe Murphy, twitterte nach dem Vorfall, jemand habe "Messer, Messer, Messer" gerufen.

Der Vorfall ereignete sich nur wenige Meter entfernt von der Stelle, wo im März ein Angreifer einen Polizisten erstochen hatte. Zuvor war der Angreifer auf der Westminster-Brücke in London mit hohem Tempo in Fußgänger gefahren und hatte dabei mehrere Menschen getötet.

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+++ 15.25 Uhr: Deutlich mehr Islamisten in Schweden +++

Die Zahl gewaltbereiter Islamisten in Schweden ist nach Einschätzung der Sicherheitspolizei des Landes explosionsartig gestiegen. "Wir haben nie zuvor solch ein Ausmaß beobachtet", sagte der Chef der Säpo, Anders Thornberg, am Freitag schwedischen Medien. Während 2010 noch 200 Islamisten in Schweden vermutet worden seine, gehe man nun von Tausenden aus. Dabei handele es sich um Personen, die mit Extremismus und Gewalt sympathisierten und um Leute, die inspirierten, rekrutierten und Geld für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sammelten.

Die Sicherheitspolizei geht davon aus, dass nur eine geringe Anzahl der gewaltbereiten Islamisten in der Lage ist, Terroraktionen auszuführen. Den Grund für den Anstieg sieht die Säpo in der zunehmenden Propaganda des IS. Die Kriege in Syrien und im Irak hätten zu einer Bündelung der islamischen Extremisten geführt.

+++ 15.24 Uhr: Rauch im Cockpit einer Lufthansa-Maschine: Sicherheitslandung in Hamburg +++

Nach einer Sicherheitslandung einer Lufthansa-Maschine ist der Flugverkehr am Hamburger Flughafen vorübergehend unterbrochen worden. Die Maschine aus Frankfurt blockierte für rund eine halbe Stunde eine der Landebahnen, wie eine Sprecherin des Flughafens mitteilte. Alle 130 Passagiere konnten laut Airport unverletzt von Bord gehen. Die Ursache war zunächst unklar. Ob es technische Probleme gab, konnte eine Sprecherin der Deutschen Lufthansa zunächst nicht bestätigen. Laut Feuerwehr soll es Rauch im Cockpit gegeben haben.

Anschließend sei die defekte Maschine von der Bahn geschleppt worden. Nach der halbstündigen Unterbrechung konnte der Flugverkehr wieder fortgesetzt werden, wie die Sprecherin sagte. 

+++ 15.23 Uhr: Deutsche greifen seltener zu Plastiktüten +++

Die deutschen Verbraucher greifen nicht mehr so häufig zur Plastiktragetasche wie früher: Im vergangenen Jahr sei der Konsum von 68 auf 45 Tüten je Bundesbürger gefallen, teilte der Handelsverband Deutschland in Berlin mit. Damit schrumpfte der Verbrauch der umweltschädlichen Taschen um ein Drittel. Die Vereinbarung zwischen Bundesumweltministerium und HDE über die Einführung der Bezahlpflicht für Kunststofftragetaschen zeige Wirkung, hieß es weiter. Deutschland setzt mit der Vereinbarung eine entsprechende EU-Vorgabe um.

+++ 15.13 Uhr: Kongo: Zwei entführte Mitarbeiter des Roten Kreuzes wieder frei +++

Zwei im Ost-Kongo entführte Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sind freigekommen. "Wir sind erleichtert, dass unsere Kollegen zurück sind", sagte die Leiterin der Organisation im Kongo, Christine Cipolla. Derartige Taten gefährdeten die dringend benötigten Hilfseinsätze für die Bevölkerung, sagte sie am Donnerstag. Bewaffnete Angreifer hatten die beiden Helfer vergangene Woche im Bezirk Lubero in der Provinz Nord-Kivu in ihre Gewalt gebracht. Wer für die Entführung verantwortlich war und warum, sagte das IKRK nicht. Im rohstoffreichen Ost-Kongo sind zahlreiche Milizen aktiv.

+++ 15.04 Uhr: Hessen: Diebe stehlen Vorderlader-Kanone +++

Das traditionelle Böllern nach der Fronleichnamsprozession im hessischen Emsdorf ist am Donnerstag ausgefallen. Diebe stahlen die an einem Sportplatz bereitgestellte 140 Kilogramm schwere Vordlerladerkanone zuvor, wie die Polizei in Marburg mitteilte.

Die eiserne und in den USA gefertigte Kanone mit dem Kaliber 90 Millimeter wurde laut Polizei fachmännisch von ihrem Gestell demontiert und gestohlen. Das Gestell blieb zurück. Dem Besitzer sei ein Schaden von mindestens 2500 Euro entstanden.

+++ 14.51 Uhr: Indien: Sechs Männer wegen Anschlägen von Mumbai verurteilt +++

Mehr als zwei Jahrzehnte nach der Anschlagsserie von Mumbai mit mehr als 250 Toten hat ein indisches Gericht sechs Männer verurteilt. Sie wurden für schuldig befunden, in die koordinierten Bombenattentate unter anderem gegen die Börse in Mumbai, die Niederlassung von Air India und ein Luxushotel verwickelt gewesen zu sein. 257 Menschen wurden damals getötet und rund 700 verletzt. Für die Taten wurden Mitglieder der muslimischen Minderheit verantwortlich gemacht.

Das Sondergericht in Mumbai stellte die Schuld in mehreren Anklagepunkten fest, etwa dem Transport von Waffen. Von dem schwerwiegendsten Vorwurf des "Krieges gegen die Nation" wurden die sechs Angeklagten hingegen freigesprochen. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt festgesetzt werden.

+++ 14.45 Uhr: Nach heftiger Kritik: May besucht Opfer der Brandkatastrophe im Krankenhaus +++

Nach dem Hochhausbrand in London hat die britische Premierministerin Theresa May Opfer des Unglücks im Krankenhaus besucht. May wollte später am Freitag ein Treffen mit Regierungsvertretern zu Hilfsmaßnahmen für die Opfer leiten. Die Premierministerin war zuvor heftig in die Kritik geraten, weil sie bei ihrem Besuch am Grenfell Tower am Donnerstag nicht mit Opfern des Unglücks gesprochen hatte. Der Oppositionsführer und Labour-Chef Jeremy Corbyn hatte derweil Betroffene getröstet. Bei dem Großbrand in dem Sozialbau im Stadtteil Kensington waren in der Nacht zum Mittwoch mindestens 30 Menschen umgekommen.

+++ 14.26 Uhr: "Zu hoch gewonnen": Fußballtrainer in Spanien entlassen +++

Ungewöhnliche Trainerentlassung in Spanien: Der Coach eines Teams von Zehn- und Elfjährigen ist beurlaubt worden, weil seine Mannschaft zu hoch gewonnen hat. Der Trainer von CD Serranos aus der Stadt Valencia erhielt das Kündigungsschreiben, nachdem sein Team den Gegner von Benicalap C Anfang Juni mit 25:0 besiegt hatte, wie Medien jetzt berichteten. Die Begründung: Man dürfe nicht zulassen, dass der Gegner derart gedemütigt werde, sagte Jugendabteilungssprecher Pablo Alcaide.

"Man hätte mehr Respekt vor dem Gegner haben und das Ergebnis ein bisschen unter Kontrolle halten sollen", sagte Alcaide der Zeitung "Marca". Man habe sich inzwischen bei Angehörigen des Verlierer-Teams und deren Eltern entschuldigt. "Für einen Elfjährigen ist es doch so hart, mit so einer Packung nach Hause zu gehen", betonte Alcaide.

+++ 14.24 Uhr: Bundesregierung kritisiert US-Sanktionspläne gegen Russland +++ 

Die geplante Verschärfung der US-Sanktionen gegen Russland stößt bei der Bundesregierung auf massive Kritik, da sie Strafmaßnahmen gegen deutsche Firmen befürchtet. Es sei "befremdlich", dass im Zusammenhang mit der Bestrafung russischen Verhaltens "die europäische Wirtschaft ein Ziel der amerikanischen Sanktionen sein soll", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Das Auswärtige Amt nannte die US-Pläne "politisch inopportun" und "völkerrechtswidrig".

Der US-Senat stimmte am Donnerstag mit großer Mehrheit für neue Sanktionen gegen Moskau wegen mutmaßlicher russischer Einmischungen in den US-Präsidentschaftswahlkampf. Die Bundesregierung befürchtet, dass demnach auch Unternehmen in Deutschland und anderen europäischen Staaten auf dem US-Markt Strafen drohen, wenn sie sich an Erdgasprojekten wie Nord Stream II mit Russland beteiligen oder sie finanzieren.

+++ 13.38 Uhr: Prozess gegen Berliner U-Bahn-Treter wird neu aufgerollt +++

Wegen der Befangenheit einer Schöffin wird der Prozess gegen den Berliner U-Bahntreter Svetoslav S. neu aufgerollt. Das am Donnerstag begonnene Verfahren sei ausgesetzt worden, die Hauptverhandlung werde am 26. Juni neu beginnen, erklärte die Berliner Justiz. Für die Neuverhandlung würden neue Schöffen benannt, die nun für befangen befundene Schöffin werde nicht erneut eingesetzt.

U-Bahn-Treter
Der U-Bahn-Treter muss ins Gefängnis

+++ 13.29 Uhr: Zahl der Toten nach Londoner Hochhausbrand steigt auf 30 +++

Nach dem Hochhausbrand in London ist die Zahl der Toten auf mindestens 30 gestiegen. Das teilte die Polizei in der britischen Hauptstadt mit. Im Grenfell Tower im Westen Londons war in der Nacht zu Mittwoch ein Feuer ausgebrochen, die Behörden vermuten, dass sich rund 600 Menschen zu dem Zeitpunkt in dem Hochhaus aufhielten.

+++ 13 Uhr: Urteil: Musik ist kein Lärm - Kinder dürfen weiter musizieren +++

Vier Kinder, die in ihrem Münchner Zuhause regelmäßig Schlagzeug, Saxofon und Tenorhorn spielen, dürfen das auch weiterhin tun - selbst wenn dabei mal die eine oder andere Ruhepause übersehen wird. Das hat das Münchner Amtsgericht entschieden und damit die Klage eines benachbarten Ehepaares abgewiesen. Wie das Gericht mitteilte, hatten sich die Eheleute von den Tönen der Nachwuchsmusiker aus dem ebenfalls freistehenden Nachbarhaus wesentlich beeinträchtig gefühlt. Die Klänge würden teils 70 Dezibel überschreiten und Ruhezeiten würden nicht eingehalten, so die Kläger.

+++ 12.46 Uhr: Verdächtiger vor Londoner Parlament festgenommen +++

Die Polizei hat vor dem Londoner Parlament in Westminster einen Verdächtigen festgenommen. Der Mann sei vor dem Gebäude in Handschellen gelegt und abgeführt worden, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur. Er war möglicherweise bewaffnet. Ein Redakteur des Londoner "Evening Standard" twitterte nach dem Vorfall, Menschen in der Nähe hätten "Messer, Messer, Messer" gerufen.

+++ 12.08 Uhr: Zweijährige Tochter missbraucht - Knapp elf Jahre Haft für Vater +++

Weil er seine zweijährige Tochter über Monate immer wieder vergewaltigt, gequält und dabei gefilmt haben soll, ist ein Vater zu zehn Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Zudem ordnete das Lübecker Landgericht die Unterbringung des 29-Jährigen in der geschlossenen Psychiatrie an. Bei einem 47 Jahre alten Mittäter verhängte die Strafkammer zehn Jahre Gefängnis. Beide Männer hatten zugegeben, das vor Angst und Schmerzen schreiende Kind misshandelt, missbraucht, vergewaltigt und geknebelt zu haben.

Die Misshandlungen der Kleinen hatten die Angeklagten laut Urteil auf Video aufgezeichnet. Bilder davon hatten sie demnach live in einem Internet-Chat verbreitet. "Mag es, wenn sie leidet", soll der Vater geschrieben haben.

+++ 11.41 Uhr: Liberale Moschee in Berlin eröffnet: Frauen als Predigerinnen +++

Die Frauenrechtlerin Seyran Ates hat in Berlin mit Gleichgesinnten eine Moschee für liberale Muslime eröffnet. In der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee beten und predigen Frauen und Männer gleichberechtigt zusammen. Sie soll Sunniten, Schiiten und Anhängern anderer islamischer Glaubensrichtungen offenstehen. Frauen müssen beim Gebet kein Kopftuch tragen.
Sie fühle sich in den existierenden deutschen Moschee-Gemeinden als Frau diskriminiert, begründete Ates ihr Projekt. Der Freiburger Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi, einer der Gesellschafter des Projekts, sagte: "Diese Moschee ist eine Möglichkeit, dass sich die Muslime neu definieren."

+++ 11.37 Uhr: Familiendrama in Thüringen - Mutter wollte sich trennen +++

Nach dem Familiendrama in Altenfeld, bei dem zwei Kinder getötet und ein weiterer Junge lebensgefährlich verletzt wurden, zeichnet sich ein Motiv für die Bluttat ab. Zeugen aus dem unmittelbaren Umfeld der Familie hätten berichtet, dass sich die Mutter (29) von ihrem Mann habe trennen wollen und ihm dies gesagt habe, sagte Staatsanwältin Anette Schmitt-ter Hell. Die drei Kinder habe sie bei sich behalten wollen.

Die Frau sowie ihr unter zweifachem Mordverdacht stehender 27 Jahre alter Ehemann konnten aber noch nicht vernommen werden. Gegen ihn wollte die Staatsanwaltschaft Erfurt am Freitag Haftbefehl beantragen.

+++ 11.30 Uhr: Zoll zieht tonnenweise unsichere "Fidget Spinner" aus dem Verkehr +++

Der Zoll hat am Frankfurter Flughafen tonnenweise unsichere "Fidget Spinner" sichergestellt. Die Handkreisel sind bei Kindern aktuell als Spielzeug schwer angesagt.

Allein im Mai wurden insgesamt 35 Tonnen am Frankfurter Flughafen als unsicher eingestuft. Wie Mitarbeiter des Hauptzollamts berichteten, ließen sich zum Beispiel bei manchen Kreiseln die LED-Lichter so leicht herauslösen, dass kleine Kinder sie hätten verschlucken können. Die Kreisel kamen laut Zoll in mehreren Importsendungen aus China an. Hinweise auf den Hersteller gab es weder am Produkt noch auf der Verpackung. Nun sollen die "Fidget Spinner" vernichtet werden.

+++ Medien: Ronaldo will Spanien wegen Steueranzeige verlassen +++

Der des Steuerbetrugs verdächtige Weltfußballer Cristiano Ronaldo will seine Wahlheimat Spanien nach Medienberichten aufgrund drohender Schwierigkeiten mit der Justiz verlassen. Die Entscheidung des Stars von Champions-League-Sieger Real Madrid sei "unumkehrbar", berichtete am Freitag die portugiesische Fachzeitung "A Bola". Ronaldo sei "empört" und habe seine Entscheidung bereits Real-Boss Florentino Pérez übermittelt.

Die Nachricht von den Abwanderungsplänen Ronaldos erreichte schnell Spanien. Die Real Madrid nahe stehende Zeitung "Marca" schrieb in der Onlineausgabe, der Verein unternehme derzeit alles, um Ronaldo "zu beruhigen". Der 32 Jahre alte Stürmer sei verärgert, fühle sich ungerecht behandelt und wolle tatsächlich weg aus Spanien, obwohl er seinen Vertrag jüngst bis Juni 2021 verlängert hatte.

Der Portugiese, der sich zur Zeit mit seinem Nationalteam in Russland auf den Confederations Cup vorbereitet, soll nach einer Anzeige der spanischen Staatsanwaltschaft zwischen 2011 und 2014 gut 14,7 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Ein Ermittlungsrichter muss nun über die Eröffnung eines Strafverfahrens entscheiden. Ronaldo droht eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren sowie eine Geldstrafe von 28 Millionen Euro.

+++ 10.50 Uhr: Vertrag für Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein vorläufig unterzeichnet +++ 

Nach ihrer Grundsatzeinigung auf eine Jamaika-Koalition haben CDU, Grüne und FDP in Schleswig-Holstein vorläufig ihren Koalitionsvertrag unterzeichnet. Spitzenvertreter der Parteien unterschrieben das Papier nach CDU-Angaben in Kiel. Endgültig kann die Vereinbarung aber erst geschlossen werden, wenn die jeweilige Basis der drei Parteien dem Bündnis zustimmt.
Die Delegationen von CDU, Grüne und FDP hatten ihre Verhandlungen über die Bildung einer Jamaika-Koalition am Dienstagabend nach rund drei Wochen beendet. Die Spitzenvertreter äußerten sich zufrieden und empfahlen den Mitgliedern ihrer Parteien, für die Vereinbarung zu stimmen.

+++ 09:40 Uhr: Russisches Ministerium - IS-Anführer al-Baghdadi möglicherweise tot +++

Der Anführer der IS-Terrormiliz Abu Bakr al-Baghdadi könnte nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums getötet worden sein. Das russische Verteidigungsministerium prüfe Berichte, wonach er bei einem russischen Luftangriff in der Nähe der syrischen Stadt Al-Rakka Ende Mai ums Leben gekommen sein könnte, meldete die Agentur Tass in Moskau.

+++ 8.59 Uhr: Güterwaggons entgleisen in Baden-Württemberg +++

Nach einem Güterzug-Unfall in Baden-Württemberg müssen sich Bahnreisende auf längere Fahrtzeiten einstellen. Am Donnerstag waren drei leere Waggons aus den Schienen gesprungen, einer davon kippte um, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Zu dem Vorfall kam es zwischen den Bahnhöfen Gaildorf West und Schwäbisch Hall-Hessental. Die Reparaturarbeiten dürften laut Bahn noch mehrere Tage dauern. Reisende im Fernverkehr müssen demnach mit mindestens einer Stunde mehr Fahrzeit rechnen, im Regionalverkehr mit mindestens einer halben Stunde. Auf der betroffenen Strecke verläuft etwa die IC-Verbindung Nürnberg-Karlsruhe.

+++ 8.10 Uhr: Facebook sucht Terrorinhalte auch mit künstlicher Intelligenz +++ 

Facebook setzt künstliche Intelligenz ein, um terroristische Inhalte auf seiner Plattform zu entdecken. Dabei gehe es unter anderem darum, bereits bekannte Bilder und Videos beim erneuten Hochladen zu stoppen, erklärte die zuständige Facebook-Managerin Monika Bickert in einem Blogeintrag am Donnerstag.

Zugleich experimentiere das weltgrößte Online-Netzwerk aber auch mit Software, die automatisch eine terroristische Einstellung in Texten erkennen solle.

Aktuell würden dafür Einträge ausgewertet, die wegen der Unterstützung von Terror-Organisationen wie Isis oder Al-Kaida bereits gelöscht wurden. Mit den Ergebnissen dieser Analyse wird ein Algorithmus gefüttert, der gerade lerne, Posts mit solcher Ausrichtung selbst zu erkennen. Neben Englisch laufe die Arbeit auch in weiteren Sprachen, auch aus dem arabischen Raum, sagte Bickert.

+++ 7.29 Uhr: US-Marine findet vermissten Matrosen auf eigenem Schiff +++

Nach sieben Tagen Suche hat die US-Marine einen vermissten Matrosen auf seinem eigenen Schiff gefunden. Der Matrose war am Donnerstag vor einer Woche auf dem Kreuzer USS Shiloh verschwunden, als das Schiff östlich vom südjapanischen Okinawa im Pazifik lag, wie die Marine in Washington mitteilte. Die Besatzung des Schiffes ging davon aus, dass er über Bord gegangen war.

Nachdem Helikopter und Flugzeuge von Marine und japanischer Küstenwache rund 5500 Quadratmeilen Ozean nach ihm abgesucht hatten, wurde er am Donnerstag (Ortszeit) auf seinem eigenen Schiff gefunden. Die "Navy Times" berichtete, der Maschinist habe sich in einem der Maschinenräume versteckt. Die Marine teilte lediglich mit, die Umstände rund um sein Verschwinden würden untersucht.

+++ 6.13 Uhr: US-Polizei fängt Gewalttäter nach zweitägiger Flucht ein +++

Zwei Tage nach ihrer kaltblütigen Flucht sind zwei als gemeingefährlich eingestufte US-Strafgefangene wieder festgenommen worden. Die beiden Gewalttäter seien im Nachbarstaat Tennessee nach einer Verfolgungsjagd im Auto geschnappt worden, teilte Georgias Gouverneur Nathan Deel mit.

Der 43-jährige Donnie Rowe und der 24 Jahre alte Ricky Dubose hatten am Dienstag bei einem Gefangenentransport zwischen zwei Haftanstalten ihre beiden Wärter erschossen und waren geflohen. Der Sheriff des Landkreises Putnam, Howard Sills, stufte sie als "unbeschreiblich grausam" ein und warnte die Öffentlichkeit eindringlich vor den Geflohenen. Rowe gilt als Soziopath.

Wie den beiden Gefangenen die Flucht gelingen konnte, wurde weiter untersucht. Sie waren am Dienstag mit rund 30 anderen Häftlingen in einem Bus zu einem anderen Gefängnis transportiert worden. In dem Bus waren sie in einem gesicherten Bereich hinter Gittern und Riegeln untergebracht. Sie konnten sich aber befreien, überwältigten die beiden Wärter und erschossen diese mit deren eigenen Dienstwaffen.

+++ 6.05 Uhr: Forscher helfen Korallenriff vor Hongkong wieder auf die Sprünge +++

Nahe der Finanzmetropole Hongkong stellen Forscher ein stark angegriffenes Korallenriff wieder her - mit ersten Erfolgen. Das im Nordwesten der Stadt vorgelagerte Riff war durch massive Umweltverschmutzung in den 1970er Jahren beschädigt worden.

Durch einen Herpes-Virus erkranken immer mehr Schildkröten an der sogenannten Fibropapillomatose - den Tieren wachsen Tumore
Durch einen Herpes-Virus erkranken immer mehr Schildkröten an der sogenannten Fibropapillomatose - den Tieren wachsen Tumore
© Pablo Cozzaglio/AFP/Getty Images

David Baker von der Universität Hongkong und sein Team hatten kleine Korallen in Teilen des zehn Kilometer langen Kanals Tolo Harbour ausgesetzt. "Nicht nur überlebten sie, einige begannen regelrecht zu gedeihen - so schnell, wie jede andere Koralle in den Tropen", sagte Baker. In einem Jahr seien sie um 1100 Prozent gewachsen. Falls das Projekt weiter gut vorankommt, könnte die chinesische Sonderverwaltungsregion als Vorbild für die Rettung beschädigter Riffe anderswo dienen.

+++ 5.46 Uhr: Unwetter verlaufen glimpflich +++ 

Die teils heftigen Unwetter in Deutschland sind in der Nacht zum Freitag vergleichsweise glimpflich verlaufen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für weite Teile des Landes vor heftigen Sturmböen, schweren Gewittern und Starkregen gewarnt.

Vielerorts bestätigten sich die Warnungen. Vor allem in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen kam es zu vollgelaufenen Kellern, Blitzeinschlägen und umgestürzten Bäumen. Das große Chaos blieb aber aus. In Baden-Württemberg war besonders um Offenburg das Unwetter kurz, aber heftig. In einem Wohnhaus verursachte ein Blitz einen Dachstuhlbrand. Das Haus war nach den Löscharbeiten weiter bewohnbar, verletzt wurde niemand.

+++ 5.10 Uhr: Fieberhafte Suche nach Ursache für Londoner Brandkatastrophe +++

Zwei Tage nach der Brandkatastrophe in London gehen am Freitag die Suche nach weiteren Opfern sowie die Ermittlungen zur Brandursache weiter. Bislang ist völlig unklar, wie viele Menschen in dem Hochhaus ums Leben gekommen sind. 17 Tote wurden bislang ermittelt, diese Zahl könnte aber nach Einschätzung der Behörden deutlich nach oben gehen. Weder Brandstiftung noch ein technischer Defekt oder eine andere Unfallursache können bisher ausgeschlossen werden. Premierministerin Theresa May kündigte eine unabhängige Untersuchung des Feuerdramas an, auch um aufzuklären, ob der Brandschutz mangelhaft war. Darüber hatten Anwohner geklagt.

+++ 3.03 Uhr: Nun auch Geschäfte von Trumps Schwiegersohn im Visier +++

In der Russland-Affäre hat der Sonderermittler Robert Mueller einem Bericht zufolge die geschäftlichen Beziehungen von Jared Kushner, dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, ins Visier genommen. Mueller untersuche Kushners Finanzen und geschäftliche Tätigkeiten, berichtete die "Washington Post" am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Kushner hatte sich vor Trumps Amtsantritt mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak sowie einem Moskauer Bankier getroffen.

Deswegen soll er mit im Fokus der Ermittlungen des FBI stehen. Die Bundespolizei ermittelt unter Führung Muellers zu möglichen Absprachen zwischen russischen Offiziellen und Trumps Wahlkampfteam vor der Präsidentschaftswahl im November 2016. Ein Anwalt Kushners sagte der "Washington Post", man wisse nicht, worauf sich der Bericht beziehe.  

+++ 0.10 Uhr: Wirbel um geplanten Scooter-Auftritt auf der Krim +++

Die Technoband Scooter will im Sommer bei einem Festival auf der von Russland annektierten Krim auftreten - und erntet dafür harsche Kritik. Die grüne Europa-Abgeordnete Rebecca Harms sagte der "Bild" (Freitag), die Band um Frontmann H.P. Baxter würde damit "Putins Seite ergreifen". Sie warnte, "die Leute von Scooter sollten wissen, dass Künstler und Bürgerrechtler von der Krim zu jahrzehntelanger Lagerhaft in Sibirien verurteilt wurden. Ihr Auftritt dient auch dazu, all die schlimmen Menschenrechtsverletzungen auf der Krim zu übertünchen." Russland hat die ukrainische Halbinsel Krim 2014 annektiert - aus Sicht des Westens völkerrechtswidrig.

Baxxter verteidigte den Auftritt seiner Band auf der Schwarzmeer-Halbinsel. "Wir haben die Anfrage bekommen und spielen da im Rahmen eines Festivals", sagte Baxxter der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sehen das als rein musikalischen Event, wir spielen für unsere Fans."

US-Bürger Otto Warmbier wird bei seiner Ankunft in den USA aus Nordkorea aus dem Flugzeug getragen
US-Bürger Otto Warmbier wird bei seiner Ankunft in den USA aus Nordkorea aus dem Flugzeug getragen
© Sam Greene/The Cincinnati Enquirer via AP
Rückkehr im Koma: Der seltsame Fall des Otto Warmbier
DPA · AFP
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