Die Meldungen im Kurz-Überblick:
- Zwei Rucksack-Touristinnen in Marokko ermordet - Mutter fordert Todesstrafe für Täter(18.14 Uhr)
- Suche nach Emanuela Orlandi: Geöffnete Gräber im Vatikan sind leer (12.47 Uhr)
- Merkel absolviert Begrüßung von dänischer Ministerpräsidentin teilweise im Sitzen (12.39 Uhr)
- Verfassungsschutz: Identitäre Bewegung ist klar rechtsextremistisch (12.00 Uhr)
- SPD darf Sarrazin aus Partei ausschließen (11.01 Uhr)
Die News von heute im stern-Ticker:
+++ 22.54 Uhr: Militärregierung: "Putschversuch" im Sudan vereitelt +++
Sudans regierender Militärrat hat nach eigenen Angaben einen "Putschversuch" verhindert. Offiziere und Soldaten der Armee und der Geheimdienste hätten zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt versucht, einen Staatsstreich auszuführen, sagte General Dschamal Omar vom Militärrat am Donnerstag in einer live übertragenen Fernsehansprache. Die Streitkräfte hätten den Versuch vereitelt, zwölf Offiziere und vier Soldaten seien festgenommen worden.
+++ 22.39 Uhr: US-Bundesstaat Louisiana wappnet sich für möglichen Hurrikan +++
Der Tropensturm "Barry" über dem Golf von Mexiko hat Kurs auf die US-Küste genommen und könnte sich zu einem Hurrikan entwickeln. Der Sturm werde voraussichtlich "am späten Freitagabend oder Samstagfrüh" Hurrikanstärke erreichen und im Laufe des Wochenendes auf die Küste von Louisiana treffen, teilte das US-Hurrikan-Zentrum (NHC) am Donnerstag mit. In Teilen von New Orleans kam es infolge heftiger Regenfälle bereits zu schweren Überschwemmungen. Louisianas Gouverneur John Bel Edwards rief den Ausnahmezustand aus. Für Teile der Vororte Jefferson und Plaquemines bei New Orleans wurde die Evakuierung angeordnet.
+++ 22.20 Uhr: Kurznachrichtendienst Twitter erneut gestört +++
Beim Kurznachrichtendienst Twitter hat es am Donnerstag erneut eine größere Störung gegeben. Eine Prüfung des Problems laufe, teilte Twitter am Abend mit: "Wie viele Schnittstellen betroffen sind, ist noch unklar." Für viele Nutzer waren Twitter-Nachrichten nicht erreichbar. Eine Live-Weltkarte der Webseite "allestörungen.de" zeigte, dass vor allem Nutzer in Mittel- und Westeuropa, in den USA, Brasilien und Japan Störungen meldeten. Erst in der vorigen Woche hatte es zeitweise technische Störungen bei Twitter, Facebook, Instagram und Whatsapp gegeben.
+++ 21.19 Uhr: Starkregen lässt Keller in Trier voll laufen - Hauptbahnhof betroffen +++
Ein Unwetter mit Starkregen und Hagel ist über die Region Trier (Rheinland-Pfalz) hinweggefegt. Zahlreiche Keller seien vollgelaufen und Straßen überflutet worden, teilte die Stadt mit. Bäume seien umgestürzt und Kanaldeckel angehoben worden, Ampeln seien ausgefallen. Zwei Parkhäuser wurden demnach gesperrt. Autofahrer wurden aufgefordert, vorsichtig zu fahren. Menschen seien ersten Erkenntnissen zufolge nicht verletzt worden. Die Deutsche Bahn berichtete von Zugverspätungen und Auswirkungen auf den Hauptbahnhof in Trier.
Es kam zu Gleisänderungen wegen des starken Regens, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Gesperrt war der Hauptbahnhof am Abend allerdings nicht, dies war zuvor von der Bahn im regionalen Twitter-Account vermeldet worden. Auf mehreren Strecken kam es zu Verzögerungen als Folge des starken Regens.
+++ 21.00 Uhr: 38 weitere Leichen nach Untergang von Flüchtlingsboot vor Tunesien entdeckt +++
Gut eine Woche nach dem Untergang eines libyschen Flüchtlingsboots sind vor der Küste Tunesiens weitere 38 Tote entdeckt worden. 36 Leichen seien am Donnerstag vor der südöstlichen Küstenstadt Zarzis aufgefunden worden, sagte ein Vertreter des tunesischen Roten Halbmonds. Zwei weitere Leichen seien bei einer Insel vor der Küste Tunesiens gefunden worden. Damit stieg die Zahl der Toten auf insgesamt 68. Das Schlauchboot mit 86 Menschen an Bord war nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) am Mittwoch vergangener Woche nur wenige Stunden nach dem Start in Libyen gesunken. Ziel der Migranten sei Italien gewesen. Nach Angaben von Helfern überlebten nur drei Migranten das Unglück.
+++ 19.23 Uhr: Morddrohung gegen Siemens-Chef Kaeser - Anzeige erstattet +++
Siemens-Chef Joe Kaeser hat eine Morddrohung aus dem mutmaßlich rechtsextremen Milieu erhalten. Die Staatsanwaltschaft Deggendorf bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass eine Strafanzeige in dem Fall eingegangen sei, nannte aber keine Details. Dem Manager sei per E-Mail gedroht worden, "der nächste Lübcke" zu werden, berichtete zuvor die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf das Landeskriminalamt (LKA).
+++ 18.25 Uhr: Putin und Selenskyj sprechen über Ukraine-Konflikt +++
Erstmals haben die Präsidenten der Ukraine und Russlands, Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin, miteinander telefoniert. In dem Gespräch sei es auch um den Ukraine-Konflikt gegangen, teilte der Kreml in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit.
+++ 18.14 Uhr: Zwei Rucksack-Touristinnen in Marokko ermordet - Mutter fordert Todesstrafe für Täter +++
Im Prozess um die mutmaßlich islamistisch motivierte Ermordung zweier skandinavischer Rucksack-Touristinnen in Marokko hat die Mutter eines der Opfer die Todesstrafe für die Täter gefordert. "Am gerechtesten wäre es, gegen diese Bestien die Todesstrafe zu verhängen, die sie verdienen", erklärte die Dänin Helle Petersen in einem von ihrem Anwalt vor dem Gericht in Salé verlesenen Brief. Anwälten zufolge könnte noch an diesem Donnerstag das Urteil fallen. Petersen ist die Mutter der getöteten dänischen Studentin Luisa Vesterager Jespersen. Die 24-jährige Jespersen und ihre vier Jahre ältere norwegische Freundin Maren Ueland waren im Dezember beim Zelten im Atlas-Gebirge brutal ermordet worden. In einem nach dem Mord verbreiteten Video hatten die mutmaßlichen Täter dem Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue geschworen. Ein weiteres Video zeigte die Enthauptung eines der beiden Opfer.
+++16.59 Uhr: Zwei Moscheen in München nach Drohungen geräumt +++
Nach per E-Mail verschickten Drohungen sind in München zwei Moscheen geräumt worden. Die gleichlautenden Drohmails seien in der Mittagszeit eingegangen, teilte die Polizei in München mit. Die wenigen Anwesenden in den Moscheen in den Stadtteilen Pasing und Freimann seien aus den Gebäuden hinausgebeten worden.
Anschließend seien die Räumlichkeiten überprüft worden, erklärte die Polizei. Gefunden worden sei aber in beiden Gebäuden nichts.
+++ 16.54 Uhr: Verdacht auf Kindesmissbrauch: Deutscher auf den Philippinen gefasst +++
Die philippinische Polizei hat einen Deutschen unter dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs und der Verbreitung von Kinderpornografie im Internet festgenommen. Der 41-Jährige sei in seinem Haus in Lapu-Lapu City in der Provinz Cebu gefasst worden, sagte Polizeioffizier Romeo Perigo. Es seien Datenträger mit kinderpornografischem Material sichergestellt worden. Auch der zweijährige Sohn des Mannes sei auf Bildern zu sehen.
+++ 16.51 Uhr: Gericht: Staat muss Angehörige von IS-Kämpfer nach Deutschland holen +++
Das Berliner Verwaltungsgericht hat entschieden, dass die Bundesregierung verpflichtet ist, Angehörige von IS-Kämpfern nach Deutschland zurück zu holen. Mit dem werde das Außenministerium aufgefordert, die Identität dreier minderjähriger Kinder in einem syrischen Flüchtlingslager feststellen zu lassen und danach die Kinder und ihre Mutter nach Deutschland bringen zu lassen, sagte eine Gerichtssprecherin. In der Eilentscheidung heißt es, die aus Niedersachsen stammende Mutter und die Kinder könnten sich auf die im Grundgesetz verankerte staatliche Schutzpflicht berufen. Die Zustände in dem Lager seien eine Bedrohung für das Leben der Kinder. Daher müsse der deutsche Staat tätig werden.
+++ 16.23 Uhr: Hunderte Trauernde verabschieden sich von verunglückter Bundeswehr-Pilotin +++
Nach dem Absturz eines Bundeswehr-Hubschraubers haben sich hunderte Trauernde von der getöteten Pilotin verabschiedet. 600 Soldaten und Gäste nahmen an der Trauerfeier für die 25-jährige Soldatin teil, wie die Bundeswehr mitteilte. Die Zeremonie fand im Hubschrauberausbildungszentrum im niedersächsischen Bückeburg statt.
Auf Wunsch der Familie war die Veranstaltung nicht öffentlich. Die Soldatin war am 1. Juli ums Leben gekommen. Bei dem Unglück wurde ein weiteres Besatzungsmitglied verletzt.
+++ 16.19 Uhr: Sohn soll knapp ein Jahr in Wohnung mit Leiche seiner Mutter gelebt haben +++
Ein 53-Jähriger soll in der Ruhrgebietsstadt Marl knapp ein Jahr lang mit der Leiche seiner verstorbenen Mutter in der gemeinsamen Wohnung gelebt haben. Der Leichnam der 85-Jährigen wurde in der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gefunden, wie die Staatsanwaltschaft Essen und die Polizei Recklinghausen mitteilten. Die Obduktion der Leiche ergab keine Hinweise auf ein Tötungsdelikt.
Der unmittelbar nach dem Leichenfund festgenommene Sohn gab in seiner Vernehmung an, seine Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt zu haben. Nach ihrem Tod sei er mit der Gesamtsituation überfordert gewesen und habe noch fast ein Jahr in der Wohnung gelebt, in der sich die Leiche befand. Der 53-Jährige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt.
+++ 16.04 Uhr: Elf Jahre Haft nach tödlichem Handtaschenraub in Krefeld +++
Für den tödlichen Raubüberfall auf eine Rentnerin hat das Landgericht in Krefeld einen 27-Jährigen zu elf Jahren Haft verurteilt. Die Richter zeigten sich überzeugt, dass der Angeklagte der auf einen Rollator angewiesenen Frau in einem Park die Handtasche entrissen hatte. Die 84-Jährige war dabei schwer gestürzt und hatte tödliche Kopfverletzungen erlitten.
Der Angeklagte habe die Seniorin ausgeraubt, um mit der Beute von 600 Euro seine Drogensucht zu finanzieren, so die Richter. Sie sprachen den Serben wegen Raubes mit Todesfolge schuldig.
+++15.10 Uhr: "Forbes"-Liste: Musikerin Taylor Swift bestbezahlte Prominente +++
Die US-Sängerin Taylor Swift (29, "You Need To Calm Down") hat mit einem geschätzten Jahreseinkommen von rund 185 Millionen Dollar (etwa 164 Millionen Euro) dem US-Magazin "Forbes" zufolge in den vergangenen zwölf Monaten mehr verdient als jeder andere Prominente weltweit. Swift sei damit zum zweiten Mal nach 2016 auf Platz eins der Liste der 100 weltweit am besten bezahlten Promis, teilte "Forbes" mit. Ein Großteil ihrer Einnahmen komme von Tourneen.
Im vergangenen Jahr hatte der Box-Superstar Floyd Mayweather die Liste der bestverdienenden Prominenten mit einem geschätzten Jahresverdienst von 285 Millionen US-Dollar angeführt. Er schaffte es diesmal nicht unter die Top 100. Hinter Swift landeten TV-Sternchen Kylie Jenner (170 Millionen), Musiker Kanye West (150), Fußballer Lionel Messi (127), Musiker Ed Sheeran (110), Fußballer Cristiano Ronaldo (109), Fußballer Neymar (105), die Band The Eagles (100), TV-Moderator Phil McGraw (95) und Boxer Canelo Alvarez (94). Einziger Deutscher auf der Liste ist Rennfahrer Sebastian Vettel auf Platz 86 (40,3).
"Forbes" schätzte nach eigenen Angaben die vorsteuerlichen Einnahmen der Berühmtheiten von Juni 2017 bis zum 1. Juni dieses Jahres, dazu zählen etwa auch Einnahmen aus Werbung und Merchandising.
+++ 14.34 Uhr: Niederlande: 20 Jahre Haft für Deutsche wegen Mord an ihrem Mann +++
Eine aus Dormagen stammende Deutsche ist wegen der Ermordung ihres Mannes von einem niederländischen Gericht zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sie habe ihren Mann im Juli 2017 auf einem Feld in Friesland ermordet, urteilten die Richter in Leeuwarden. Die Staatsanwaltschaft hatte ebenfalls 20 Jahre Haft gefordert. Die 35-jährige Angeklagte hatte ihre Unschuld beteuert. Sie wohnte mit ihrem niederländischen Mann in der Provinz Friesland im Norden des Landes. Der 37-Jährige war in der Nacht vom 8. auf den 9. Juli 2017 in einem Feld erschlagen worden. Das Gericht ist davon überzeugt, dass seine Witwe ihn vorsätzlich ermordet hatte.
Sie hatte ihn am Abend des 8. Juli von einem Musikfestival abholen sollen, dem Gericht zufolge aber auf eine Weide gelockt und Sex mit ihm gehabt. Kurz darauf sei ihm der Schädel eingeschlagen worden. Die Angeklagte hatte ausgesagt, dass sie ihren Mann nicht beim Treffpunkt gefunden habe. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Witwe mindestens einen Komplizen hatte und verdächtigte die Mutter und den Onkel der Angeklagten. Das aber konnte nicht bewiesen werden. Das Ehepaar hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft Beziehungsprobleme. "Hass auf ihren Mann" sei das Hauptmotiv gewesen. Der Mann hatte eine Lebensversicherung in der Höhe von 600.000 Euro abgeschlossen.
+++ 14.25 Uhr: Unwetter in Griechenland - mutmaßliches weiteres Opfer gefunden +++
Nach dem schweren Unwetter auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki haben die Rettungskräfte eine weitere Leiche gefunden. Dabei soll es sich um einen vermissten 62-jährigen griechischen Fischer handeln, berichtete der griechische Fernsehsender Skai. Damit würde die Opferzahl auf sieben steigen. Bei dem Sturm waren nach bisheriger Kenntnis vier Erwachsene und zwei Kinder umgekommen - allesamt Touristen aus Rumänien, Russland und Tschechien. Das Innenministerium hat 500.000 Euro Soforthilfe für die schnelle Wiederherstellung der Infrastruktur in der Region zugesagt.
+++ 14:00 Uhr: Meterhohe Flammen bei Brand in Russland - ein Toter +++
Bei einem Großbrand an einer Gasleitung in der Nähe eines Wärmekraftwerks sind vor den Toren Moskaus ein Mensch ums Leben gekommen und mehrere verletzt worden. Auf Bildern in russischen Medien war zu sehen, wie die Flammen bis zu 50 Meter hoch züngelten. Mindestens 13 Menschen seien verletzt worden, teilten die Behörden der Agentur Tass zufolge mit. Die Ursache des Feuers in der Stadt Mytischtschi war zunächst unklar. Experten gingen davon aus, dass die Leitung zuvor bei Bauarbeiten beschädigt wurde und es danach zur Explosion kam. Zum Löschen wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt. Die Flammen seien auf zwei weitere Gebäude übergegriffen.
+++ 13.58 Uhr: Nordrhein-Westfalens Landtag beschließt neues Hochschulgesetz +++
Der nordrhein-westfälische Landtag hat ein neues Hochschulgesetz für das Bundesland beschlossen. Mit der Mehrheit der Regierungsfraktionen CDU und FDP wurde das Gesetz am Donnerstag in zweiter Lesung verabschiedet. Damit können sich die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen künftig für militärische Forschung öffnen.
Friedensinitiativen und andere Gruppen protestierten dagegen während der Parlamentsdebatte vor dem Landtag. Während SPD und Grüne das Ende der Pflicht zu ziviler Forschung kritisierten, begrüßte die AfD-Fraktion die Abschaffung der sogenannten Zivilklausel als verbindlich für die Hochschulen.
+++ 13.45 Uhr: Elf Tote und zahlreiche Verletzte durch Autobombe in Syrien +++
Bei der Explosion einer Autobombe im Norden Syriens sind mindestens elf Menschen getötet und mehr als 30 verletzt worden. Die Explosion habe sich am Ortseingang von Afrin ereignet, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Stadt nahe der türkischen Grenze wird von Rebellen kontrolliert, die von der Türkei unterstützt werden. Die Rebellen hatten die Gegend im März vergangenen Jahres von den Kurden erobert.
+++ 13.00 Uhr: Polizei nimmt Eindringling auf Gelände des Buckingham-Palastes fest +++
Die Londoner Polizei hat einen Eindringling auf dem Gelände des Buckingham-Palastes festgenommen. Der unbewaffnete 22-Jährige sei über den Zaun in den Hof geklettert, teilte Scotland Yard mit. Bei dem Vorfall gebe es keine Bezüge zu terroristischen Absichten, fügte die Polizei hinzu.
Die britische Boulevardzeitung "The Sun" meldete, dass der Mann vier Minuten lang frei auf dem Gelände herumspazieren konnte, bevor die Polizei ihn festnahm. Queen Elizabeth II. habe sich zu dem Zeitpunkt im Palast aufgehalten, bestätigte ein Sprecher der Königsfamilie.
+++ 12.47 Uhr: Auf Suche nach vermisstem Mädchen im Vatikan geöffnete Gräber sind leer +++
Die Suche nach der vor 36 Jahren verschwundenen Tochter eines Vatikanangestellten auf einem deutschen Pilgerfriedhof in Rom ist ergebnislos geblieben. Die geöffneten Gräber zweier Prinzessinnen seien leer, teilte der Vatikan mit. Damit bleibt das Schicksal der seit dem 22. Juni 1983 vermissten Emanuela Orlandi, die im Alter von 15 Jahren nicht vom Musikunterricht heimgekehrt war, weiter unklar.
Der Fall gilt als eines der größten Rätsel in der jüngeren italienischen Kriminalgeschichte. Vor einem Jahr erhielt die Anwältin der Familie einen mit einem Foto versehenen Hinweis, wonach die Überreste der Verschwundenen angeblich unter einer Grabplatte auf dem Pilgerfriedhof verscharrt seien. Daraufhin setzte sie bei der Vatikan-Justiz eine Öffnung der beiden Gräber durch.
+++ 12.39 Uhr: Merkel absolviert Begrüßung nach Zitteranfällen teilweise im Sitzen +++
Nach mehreren Zitteranfällen bei der Begrüßung ausländischer Regierungschefs hat Bundeskanzlerin Angela Merkel das Zeremoniell teilweise im Sitzen absolviert. Sie und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen saßen beim Abspielen der Nationalhymnen auf Stühlen mit weißem Stoffbezug vor dem Kanzleramt. Die Stühle standen auf einem kleinen Podest, von dem aus die Kanzlerin und ihr jeweiliger Gast die Nationalhymnen normalerweise im Stehen anhören.
Merkel zeigte diesmal kein Zittern. Die Kanzlerin, die einen weißen Blazer und eine schwarze Hose trug, hatte während des Abspielens der Hymnen die Hände auf dem Schoß liegen. Anschließend schritt sie zusammen mit Frederiksen die Front der angetretenen Soldaten ab.
Beim Abspielen der Hymnen hatte Merkel zuletzt am Mittwoch einen Zitteranfall erlitten, als sie den finnischen Regierungschefs Antti Rinne mit militärischen Ehren empfing. Anschließend versicherte sie, es gehe ihr gut: "Man muss sich keine Sorgen machen."
Erstmals hatte die Kanzlerin Mitte Juni beim Empfang des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heftig gezittert. Wenige Tage später erlitt sie bei der Ernennung der neuen Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue erneut einen solchen Anfall.
+++ 12.38 Uhr: Gutachten: Kein Bedarf für Fehmarnbeltquerung +++
Für die geplante feste Querung des Fehmarnbelt zwischen Deutschland und Dänemark gibt es nach einem Gutachten im Auftrag des Naturschutzverbandes Nabu keinen Bedarf. Auf der Strecke gebe es lediglich zu saisonalen Spitzenzeiten Engpässe, insgesamt jedoch sei die vorhandene Infrastruktur nicht ausgelastet, erklärte in Hamburg der Autor der Studie, Thomas Rössler von der Beratungsfirma Hanseatic Transport Consultancy (HTC). Durch die Digitalisierung zeichneten sich massive Auswirkungen auf den Transportmärkten ab; der Mobilitätsbedarf verändere sich grundlegend. Das sei in den bislang vorliegenden Verkehrsprognosen kaum berücksichtigt. Selbst in den vergangenen zehn Jahren der Hochkonjunktur sei der Verkehr auf der Strecke nicht gewachsen.
+++ 12:37 Uhr: Sechs Verletzte bei fünfter Stierhatz in Pamplona - Mann aufgespießt +++
Beim fünften Stiertreiben im nordspanischen Pamplona sind erneut mehrere Menschen schwer verletzt worden. Insgesamt sechs Läufer hätten unter anderem Prellungen und Quetschungen davongetragen, berichtete das spanische Fernsehen unter Berufung auf die behandelnden Ärzte. Einer von ihnen, ein 39-Jähriger aus Mallorca, sei von einem der Stiere aufgespießt und am Arm verwundet worden. Er müsse operiert werden, hieß es. Zum traditionellen "Sanfermines"-Fest mit seinen acht Stiertreiben reisen jährlich Schaulustige aus aller Welt an. Immer wieder werden Teilnehmer teils schwer verletzt. Den letzten Todesfall gab es 2009.
+++ 12.35 Uhr: Sarrazin kündigt Berufung gegen Urteil zu Parteiausschluss an +++
Berlins Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazin will das Urteil eines Parteigerichts zu seinem Ausschluss aus der SPD nicht akzeptieren. Sein Anwalt kündigte an, Sarrazin werde Berufung dagegen einlegen und notfalls durch alle Instanzen bis zum Bundesgerichtshof und zum Bundesverfassungsgericht gehen.
+++ 12.08 Uhr: Bundeskartellamt untersagt Fusion von Remondis und Grüner-Punkt-Unternehmen DSD +++
Das Bundeskartellamt hat die geplante Fusion des Entsorgungskonzerns Remondis mit dem Grüne-Punkt-Unternehmen DSD untersagt. Ein solcher Zusammenschluss "hätte zu einer erheblichen Behinderung des Wettbewerbs bei den dualen Systemen geführt", erklärte Behördenchef Andreas Mundt zur Begründung. Remondis ist das größte deutsche Entsorgungsunternehmen, DSD wiederum das größte duale System in Deutschland.
+++ 12.00 Uhr: Verfassungsschutz: Identitäre Bewegung ist klar rechtsextremistisch +++
Der Verfassungsschutz hat die Identitäre Bewegung (IB) nach jahrelanger Prüfung nun eindeutig als rechtsextremistisches Beobachtungsobjekt eingestuft. Das bedeutet, dass der deutsche Ableger der ursprünglich in Frankreich gegründeten Bewegung ab sofort mit dem kompletten Instrumentarium an nachrichtendienstlichen Mitteln beobachtet werden darf. "Als Frühwarnsystem dürfen wir unser Augenmerk nicht nur auf gewaltorientierte Extremisten legen, sondern müssen auch diejenigen im Blick haben, die verbal zündeln", sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang.
Der Inlandsgeheimdienst stellte fest, die Positionen der IB zielten letztlich darauf ab, "Menschen mit außereuropäischer Herkunft von demokratischer Teilhabe auszuschließen und sie in einer ihre Menschenwürde verletzenden Weise zu diskriminieren". Für die IB könnten "Menschen ohne gleiche ethnische Voraussetzungen" niemals Teil einer gemeinsamen Kultur sein. Dies sei nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. In Deutschland hat die IB aktuell nach Einschätzung des Verfassungsschutzes rund 600 Mitglieder.
+++ 11.48 Uhr: Junger Schwede wegen "unachtsamer Vergewaltigung" zu Haftstrafe verurteilt +++
In Schweden hat das Oberste Gericht erstmals ein Urteil auf Grundlage des umstrittenen Einwilligungsgesetzes zur Zustimmung beim Sex gesprochen. Ein Jahr nach dem Inkrafttreten des Gesetzes wurde ein 27-jähriger Mann von den Stockholmer Richtern unter anderem wegen sogenannter unachtsamer Vergewaltigung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass eine Person, die gegen ihren Willen zu sexuellen Handlungen gebracht werde, nicht ausdrücklich Nein sagen oder anderweitig ihre Weigerung ausdrücken müsse.
+++ 11.39 Uhr: Großfeuer in russischem Kraftwerk bei Moskau ausgebrochen +++
In einem Gas-Kraftwerk nahe Moskau ist laut russischen Medienberichten ein Großfeuer ausgebrochen. Wie mehrere TV-Sender berichteten, schlugen die Flammen über dem Kraftwerk teils mehr als 50 Meter in die Höhe. Mindestens sechs Menschen seien bei dem Brand verletzt worden, zitierten russische Nachrichtenagenturen die örtlichen Gesundheitsbehörden.
+++ 11.36 Uhr: 60-jähriger Deutscher stürzt beim Wandern in Österreich in den Tod +++
Beim Wandern in Österreich ist ein 60-Jähriger Deutscher aus Brandenburg tödlich verunglückt. Über steile Wiesen und nahezu senkrechtes Felsgelände stürzte der Mann rund 250 Meter ab, wie die Polizei mitteilte. Er war am Mittwoch alleine auf einer schwarz gekennzeichneten Route in Richtung Schernerskopf in Tirol unterwegs. Die genaue Unfallstelle sowie die Unfallursache konnten nicht ermittelt werden. Der Leichnam des Mannes wurde von einem Polizeihelikopter geborgen und zu Tal gebracht.
+++ 11.01 Uhr: SPD darf Thilo Sarrazin aus der Partei ausschließen +++
Die SPD darf den wegen seiner islamkritischen Thesen umstrittenen früheren Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin aus der Partei ausschließen. Die Schiedskommission Charlottenburg-Wilmersdorf habe der Partei mitgeteilt, dass dem Antrag stattgegeben werde, erklärte Generalsekretär Lars Klingbeil. Sarrazin kann gegen das Urteil Einspruch einlegen. Es war bereits der dritte Versuch der Sozialdemokraten, ihr umstrittenes Mitglied loszuwerden. Grundlage für den Ausschlussversuch ist Sarrazins umstrittenes Buch "Feindliche Übernahme". Dieses sei "rassistisch", stelle Muslime als "minderwertig" dar und zeige "Analogien zu judenfeindlichen Argumentationsmustern", so die Argumentation. Dies verstoße gegen die Grundwerte der Sozialdemokratie.
+++ 10.12 Uhr: Japanische Raumsonde setzt erfolgreich auf Asteroiden auf +++
Die japanische Raumsonde "Hayabusa2" hat erfolgreich auf dem 250 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden Ryugu aufgesetzt. Dort soll sie erstmals Proben unter der Oberfläche eines solchen Himmelskörpers einsammeln. Die japanische Weltraumbehörde Jaxa vermeldete die geglückte Landung und geht von einem Erfolg der Mission aus. "Die Landung war ein riesiger Erfolg", sagte Takashi Kubota vom Jaxa-Institut für Raumfahrtwissenschaften. Noch nie zuvor hat eine Sonde Material eines Asteroiden eingesammelt, das nicht der Sonnen- oder kosmischen Strahlung ausgesetzt ist. "Hayabusa2" soll Ende kommenden Jahres zur Erde zurückkehren.
+++ 9.35 Uhr: Kassenärzte fordern Ende der Finanzierung von Homöopathie in Deutschland +++
Nachdem in Frankreich Patienten künftig homöopathische Mittel selbst bezahlen müssen, hat der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, auch ein Ende der Finanzierung solcher Leistungen durch die Krankenkassen in Deutschland gefordert. "Es gibt keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit homöopathischer Verfahren", sagte Gassen der "Rheinischen Post". Er begrüße deshalb die französische Entscheidung. Gassen sagte, vor diesem Hintergrund sollten die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland auch grundsätzlich keine Leistungen der Alternativmedizin finanzieren dürfen, auch nicht als freiwillige Satzungsleistung, solange der Nutzen nicht nachgewiesen sei. "Wer homöopathische Mittel haben möchte, soll sie auch bekommen, aber bitte nicht auf Kosten der Solidargemeinschaft."
+++ 9.27 Uhr: Französischer Koma-Patient stirbt nach Ende der künstlichen Ernährung +++
Nach jahrelangem Rechtsstreit ist der bekannteste französische Koma-Patient Vincent Lambert tot: Der 42-jährige starb am Donnerstagmorgen in der Uniklinik in Reims, wie seine Familie der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Die Ärzte hatten die künstliche Ernährung vor gut einer Woche gegen den Widerstand der Eltern eingestellt.
+++ 9.18 Uhr: Elternpaar verklagt Befruchtungsklinik, nachdem fremde Frau seinen Sohn zur Welt brachte +++
Ein Elternpaar verklagt im US-Bundesstaat Kalifornien eine Befruchtungsklinik, nachdem sein Sohn von einer fremden Frau zur Welt gebracht wurde. Die mit den Spermien ihres Ehemannes befruchteten Eizellen von Anni Manukyan seien einer anderen Kundin eingesetzt worden, die zusammen mit der befruchteten Eizelle eines dritten Paares zwei mit ihr nicht-verwandte Söhne geboren habe, sagten die Manukyans am Mittwoch vor Journalisten. Manukyan bekam nach eigenen Schilderungen vom CHA Fertility Center eine fremde Eizelle eingesetzt. Diese Schwangerschaft sei aber fehlgeschlagen. Erst nachdem die Klinik das Paar aus Glendale, einem Vorort von Los Angeles, unerwartet um DNA-Material für einen Abgleich gebeten hatte, erfuhren die Manukyans, dass im vergangenen März eine Frau in New York ihren Sohn zur Welt gebracht hatte. Die Manukyans gewannen in der Folge einen Rechtsstreit und bekamen ihr Kind im Alter von sechs Wochen überreicht.
+++ 8.58 Uhr: Knapp die Hälfte der Menschen in Deutschland leben von eigener Erwerbstätigkeit +++
Nicht einmal die Hälfte der Menschen in Deutschland lebt in erster Linie von der eigenen Hände Arbeit. Nach jüngsten Ergebnissen des Mikrozensus 2018 bestritten im vergangenen Jahr 47 Prozent der Bevölkerung ihren Lebensunterhalt überwiegend aus eigener Erwerbstätigkeit. Die beiden anderen großen Gruppen sind Rentner und Pensionäre (22 Prozent) sowie mitversorgte Familienmitglieder (24 Prozent). Von öffentlichen Sozialleistungen leben rund 7 Prozent und von den Erträgen ihres Vermögens konnte nur knapp jeder Hundertste leben, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Insgesamt ist aber der Anteil der vorwiegend Erwerbstätigen gestiegen, erklärte die Wiesbadener Behörde. Im Jahr 2000 bestritten rund 41 Prozent ihren Lebensunterhalt vorwiegend aus eigener Erwerbstätigkeit. Rund 30 Prozent lebten von Zuwendungen ihrer Angehörigen.
+++ 8.36 Uhr: 32 Seeleute im Südchinesischen Meer gerettet +++
In stürmischer See sind im Südchinesischen Meer 32 Seeleute an Bord eines Fischerbootes in Seenot geraten und gerettet worden. Zuerst war befürchtet worden, dass das Schiff gesunken sei, doch berichteten chinesische Staatsmedien wenig später von der erfolgreichen Rettung. Das Schiff sei auf dem Rückweg von den Spratly-Inseln nach China gewesen, als es am Morgen in Wind und Wellen plötzlich ein Seenotsignal ausgesendet habe, berichtete das chinesische Staatsfernsehen unter Berufung auf den Krisenstab der Regierung der Inselprovinz Hainan. Danach sei die Ortung durch das chinesische Beidou-Satellitennavigationssystem abgebrochen.
+++ 7.22 Uhr: 20 Verdächtige nach Schlag gegen Clans mit Immobilien +++
Im Kampf gegen Clan-Kriminalität stellen sich die Berliner Strafverfolger auf lange juristische Auseinandersetzungen ein. Rund ein Jahr nach der Beschlagnahmung von Dutzenden Häusern und Wohnungen, die Clan-Mitgliedern gehören sollen, haben inzwischen mehrere Beschuldigte Einspruch vor Gericht eingelegt. Das teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt der Deutschen Presse-Agentur mit. Ermittelt wird gegen 20 Verdächtige. In Untersuchungshaft sitzt keiner von ihnen. Eine Prognose zum Abschluss der 2016 begonnenen Geldwäsche-Untersuchungen könne nicht abgegeben werden. Eine Anklage ist damit noch nicht in Sicht.
Die im Juli 2018 vorläufig beschlagnahmten Immobilien haben, so teilten die Behörden damals mit, einen Wert von rund neun Millionen Euro und werden einer arabischstämmigen Großfamilie zugerechnet. Die Fahnder gehen davon aus, dass die Objekte mit Geld aus Straftaten gekauft wurden. So könnten Summen in den legalen Wirtschaftskreislauf gekommen sein.
+++ 6.49 Uhr: Erster Fehlstart für europäische Vega-Rakete +++
Der Start einer europäischen Vega-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana ist misslungen. Etwa zwei Minuten nach dem Start am frühen Donnerstagmorgen habe es ein schwerwiegendes Problem gegeben, zitierte die französische Nachrichtenagentur AFP eine Sprecherin des Raketenbetreibers Arianespace. "Im Namen von Arianespace möchte ich mich bei unseren Kunden für den Verlust ihrer Fracht entschuldigen." Es ist der erste Fehlstart einer Vega-Rakete überhaupt.
Der Start der Trägerrakete war zuvor zwei Mal wegen ungünstiger Wetterbedingungen und starker Höhenwinde über Kourou in Südamerika verschoben worden. Die europäische Weltraumbehörde Esa betreibt dort, nördlich von Brasilien, ihren Weltraumbahnhof.
Die Vega-Rakete hätte im Auftrag der Vereinigten Arabischen Emirate den an Bord befindlichen Erdbeobachtungssatelliten "FalconEye1" ins All bringen sollen. "FalconEye1" sollte hochauflösende Bilder aufnehmen und sie zurück zur Erde übertragen.
+++ 5.14 Uhr: Ein Jahr nach Zschäpe-Urteil: Grüne fordern weitere Aufklärung +++
Ein Jahr nach dem Urteil gegen Beate Zschäpe im Münchner NSU-Prozess fordern die Grünen weitere Aufklärung über rechtsradikale terroristische Strukturen in Deutschland. "Bis heute sind zahlreiche Fragen rund um die rechtsterroristische Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds, seiner Mitglieder und Unterstützer noch immer ungeklärt", sagte Bundestags-Fraktionsvize Konstantin von Notz der Deutschen Presse-Agentur. Der Staat stehe in der Pflicht, dem aller Entschiedenheit weiter nachzugehen - auch mit Blick auf den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.
Kontinuitäten und Verbindungen des NSU zu "offenbar weiterhin bestehenden rechtsterroristischen Strukturen" müssten entschlossen aufgedeckt werden, forderte von Notz. Auch was die Rolle von V-Leuten im NSU-Umfeld angeht, sieht er noch Klärungsbedarf. Der NSU-Prozess habe daran gekrankt, dass man sich auf die These eines "allein mordenden Terrors-Trios Zschäpe, Mundlos und Bönhardt" konzentriert habe, die aus heutiger Sicht umso fragwürdiger sei.
+++ 5.07 Uhr: Forscher züchten dürrebeständigere Gerstensorten +++
Forscher der Universität Halle haben durch Kreuzungen mit wilden Vertretern neue Gerstensorten gezüchtet, die besser mit dem Klimawandel zurecht kommen. Einige der Pflanzen seien nicht nur hitze- und dürrebeständiger, sondern lieferten auch höhere Ernteerträge als heimische Vergleichssorten, teilte die Universität am Mittwoch mit.
Demnach kreuzten die Forscher um den Pflanzenwissenschaftler Klaus Pillen typische kultivierte Pflanzen mit 25 Wildgerstensorten, um 48 genetisch verschiedene Linien zu gewinnen. Anschließend bauten sie ihre Züchtungen in Deutschland, Großbritannien, Jordanien, Dubai sowie Australien unter verschiedenen klimatischen Bedingungen an und verglichen das Wachstum mit der Entwicklung klassischer heimischer Gerstenkulturen.
+++ 3.52 Uhr: Japanische Raumsonde setzt zu erneuter Landung auf Asteroid an +++
Die japanische Raumsonde "Hayabusa2" hat zur nächsten Mission auf dem rund 250 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden Ryugu angesetzt. Man habe Daten empfangen, was auf eine erfolgreiche zweite Landung der Raumsonde auf dem Asteroiden hindeute, teilte die japanische Weltraumagentur Jaxa am Donnerstag mit. "Hayabusa2" hatte Ryugu im April mit einer Art Projektil beschossen und dabei einen Krater gebildet, um dort zu landen und Proben zu sammeln.
Nach der zweiten Landung soll die Sonde Proben aus dem Untergrund sammeln. Gelingt dies, wäre es das weltweit erste Mal, dass Material eines Asteroiden gesammelt würde, das nicht der Sonnen- oder kosmischen Strahlung ausgesetzt ist. Die Forscher wollen mit der Mission, an der sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt, den Ursprüngen des Sonnensystems auf die Spur kommen.
+++ 3.07 Uhr: Bericht: Iran versucht britischen Öltanker zu stoppen +++
Iranische Militärschiffe sollen einem Medienbericht zufolge versucht haben, an der Meerenge von Hormus einen britischen Öltanker zu stoppen. Die Iraner hätten den Tanker "British Heritage" aufgefordert, seinen Kurs zu ändern und in iranischen Hoheitsgewässern anzuhalten, berichtete der US-Nachrichtensender CNN am Mittwoch unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter.
Eine britische Fregatte, die den Tanker eskortierte, habe dann aber ihre Kanonen auf die iranischen Schiffe gerichtet und sie erfolgreich aufgefordert, sich zu entfernen. Laut CNN wurde der Vorfall aus der Luft gefilmt.
+++ 2.29 Uhr: Italien baut Kooperation mit libyscher Küstenwache aus +++
Italien baut zum Eindämmen der Migration von Bootsflüchtlingen über das Mittelmeer die umstrittene Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache aus. Um Menschenschlepperei zu bekämpfen, werde die italienische Regierung die Küstenwache mit Material und Training noch mehr unterstützen, teilte die Regierung in Rom am Mittwochabend mit. Der von der EU unterstützte Deal sieht vor, dass die Libyer Bootsflüchtlinge auf dem Weg nach Europa auf dem Mittelmeer abfangen und wieder in das Bürgerkriegsland zurückbringen. Er ist hoch umstritten, weil Migranten in dem Land schwerste Misshandlungen drohen.
+++ 1.52 Uhr: Trump erzielt juristischen Erfolg in Streit um Hotel in Washington +++
US-Präsident Donald Trump hat im Streit um sein Luxushotel in Washington einen juristischen Erfolg erzielt. Ein Berufungsgericht wies am Mittwoch die Klage des Bundesstaates Maryland und des Bundesdistrikts Washington D.C. ab, die dem Präsidenten vorgeworfen hatten, illegalen Profit mit seinem Trump International Hotel zu erzielen. Die drei Richter des Bundesgerichts in Richmond im Bundesstaat Virgina erklärten die Klage einstimmig für unbegründet.
Das nahe des Weißen Hauses gelegene Trump International Hotel ist seit dem Wahlsieg des Milliardärs bei ausländischen Würdenträgern und Unternehmen besonders beliebt. So gab Medienberichten zufolge die saudiarabische Regierung in dem Fünf-Sterne-Hotel mehr als 270.000 Dollar aus, das Telekommunikationsunternehmen T-Mobile fast 200.000 Dollar. Kritiker argumentieren, damit solle das Wohlwollen des Präsidenten erkauft werden.
+++ 1.11 Uhr: Mann überlebt Sturz von Niagarafällen +++
Ein Mann hat einen Sturz von den Niagarafällen an der Grenze zwischen Kanada und den USA überlebt. Wie die kanadische Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden Beamte alarmiert, weil ein Mann "in einer Krisensituation" am Rande des 57 Meter hohen Horseshoe-Wasserfalls stand. Als die Polizisten eintrafen, kletterte der Mann über eine Mauer, wurde von den Wassermassen mitgerissen und stürzte in die Tiefe. Der Mann wurde aber lebend aufgefunden: Er saß auf einem Stein im Fluss. Er zog sich bei dem Sturz Verletzungen zu, diese waren aber nicht lebensbedrohlich. Der Horseshoe-Wasserfall ist der höchste der Niagarafälle.
Medienberichten zufolge ist es erst der vierte bekannte Fall, dass ein Erwachsener ohne jeden Schutz einen Sturz von den Niagarafällen überlebt. Außerdem überlebte 1960 ein Siebenjähriger mit Schwimmweste, der nach einem Bootunfall den Horseshoe-Wasserfall herabstürzte.
Immer wieder versuchen Abenteuerlustige auch, die Niagarafälle in Fässern oder auf Schwimmkörpern zu bezwingen. Für manche endeten diese Versuche tödlich.
+++ 0.46 Uhr: Mindestens fünf tote Touristen bei Unwetter in Griechenland +++
Bei schweren Hagelstürmen und Tornados in Griechenland sind mindestens fünf Touristen ums Leben gekommen. Die Stürme trafen nach Polizeiangaben am Mittwochabend die Region Chalkidiki im Norden des Landes. Ein tschechisches Paar kam demnach ums Leben, als sein Campingwagen von heftigen Windböen mitgerissen wurde.
Ein Russe und sein Sohn wurden der Polizei zufolge von einem Baum erschlagen. Eine Frau aus Rumänien starb, als sie von Teilen eines fortgerissenen Daches getroffen wurde.
+++ 0.17 Uhr: US-Regierung nimmt in Frankreich geplante Digitalsteuer unter die Lupe +++
US-Präsident Donald Trump hat eine Prüfung der in Frankreich geplanten Digitalsteuer auf große Internetkonzerne angeordnet. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer erklärte am Mittwoch, die Vereinigten Staaten seien "sehr besorgt", dass die Steuer in unfairer Weise auf US-Konzerne abziele. "Der Präsident hat angeordnet, dass wir die Auswirkungen dieses Gesetzes untersuchen und feststellen, ob es diskriminierend oder unzumutbar ist und den US-Handel behindert oder einschränkt."
Die französische Nationalversammlung hatte vergangene Woche in letzter Lesung für die Digitalsteuer gestimmt, die in Frankreich erzielte Umsätze großer Internetkonzerne mit drei Prozent besteuern soll. Am Donnerstag kommt das Gesetz für eine endgültige Verabschiedung in den Senat.
+++ 0.10 Uhr: Erneuter Protest gegen Abschiebung in Leipzig +++
Nach den Protesten gegen eine Abschiebung in Leipzig haben sich auch am Mittwochabend wieder mehrere hundert Menschen zu einer Solidaritätskundgebung versammelt. Anders als in der Nacht zuvor blieb der etwa zweistündige Protest im Stadtteil Volkmarsdorf aber friedlich, wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur beobachtete. Auch die Polizei hielt sich mit ihren Kräften zurück.
Am späten Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch hatten sich zeitweise etwa 500 Menschen der Polizei entgegengestellt und gegen die Abschiebung eines ausreisepflichtige Asylbewerbers protestiert. Dabei kam es kurzzeitig auch zu Ausschreitungen, nach Angaben der Polizei flogen Bierflaschen und Steine, auch eine Barrikade sei errichtet worden. Der Flüchtling wurde schließlich weggebracht.